ZitatAlles anzeigenNeu im FCK-Kader (6): David Hohs kämpft um den Platz im Tor - Mit Rivale Sippel verbindet ihn die Vorliebe fürs Eishockey
Von Horst Konzok
Herxheim - Sie sind Kollegen. Sie sind Rivalen. Sie verbindet ein gemeinsames Hobby: Eishockey. David Hohs (24), der neue Torhüter im Kader des Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, ist NHL-Fan, Kollege Tobias Sippel Adler-Sympathisant. Man wird sich wohl auch mal in Mannheim sehen.
Hohs, 2007 mit Bayer Leverkusen deutscher Jugendmeister geworden, wechselte damals der besseren Perspektive wegen zu Alemannia Aachen. Denn bei Bayer 04 hieß die Nummer 1 René Adler. Nach einem bitteren Jahr, das mit dem Abstieg der Alemannia in die Dritte Liga endete, nahm Hohs das Angebot der Lauterer gerne an und unterschrieb einen Dreijahresvertrag.
„Ich will nicht nachkarten”, sagt der Keeper, der aber vor der letzten Saison ,,aus der Zeitung erfahren musste, wer die neue Nummer 1 wird, ohne dass ein Spiel gespielt war”. Der Holländer Roy Waterman - Landsmann des damaligen Sportdirektors Erik Meijer - erhielt den Vorzug. Hohs erlitt zu allem Übel auch noch einen Syndesmosebandriss. Am Ende war der Schlussmann nicht mal mehr im Kader - abgestraft, weil er das Angebot zur Vertragsverlängerung für die Dritte Liga nicht spontan annehmen mochte. So erlebte er den Abstieg am Fernseher mit ...
,,Ich hatte ernsthaft überlegt zu bleiben, aber als das Angebot vom FCK kam ...” David Hohs, bei Bayer Leverkusen sehr gut ausgebildet, ist in der Pfalz schnell heimisch geworden. ,,Sie haben es mir leicht gemacht”, attestiert der 24-Jährige, der beim Abendessen in der Stadt auch mit einigen Kollegen rasch private Kontakte knüpfte. Zur Freundin, die weiterhin in Erftstadt lebt, sind es zwei Autostunden. Machbar, sagt der Schlussmann. Heute hat er frei.
,,Ich bin froh, dass ich hier bin und will hier wieder auf die Füße kommen”, betont der neue Torwart, der beim FCK die Rückennummer 22 trägt. Er weiß, dass Tobias Sippel mit dem Bonus der Nummer 1 startet. ,,Tobi ist ja schon lange hier und war über Jahre ein richtiges Aushängeschild. Er hat den Vorteil, dass er zuletzt in der Bundesliga ja auch wieder gespielt hat”, sagt der Ex-Aachener, der sich unter der Fuchtel von Torwarttrainer ,,Gerry” Ehrmann umstellen muss. ,,Wir machen schon sehr viel”, urteilt der Neuzugang und sieht eine ganz andere Beanspruchung und Philosophie als bei seinem bisherigen holländischen Lehrherren Hans Spillmann auf dem Tivoli. ,,So hart es auch ist, so kaputt man auch ist - ich bin einer, der dann auch noch Faxen macht. Ich kann auch noch lachen, wenn ich nicht mehr kann”, erzählt Hohs schmunzelnd von seinem Knochenjob. Und von einem humorvollen Schleifer.
,,Ich will mich weiterentwickeln. Ich kann nichts übers Knie brechen”, äußert David Hohs, der das Fachabitur als Sicherheit für die Zeit nach der Karriere sieht. Er sagt aber auch: ,,Es ist doch klar, dass ich spielen will. Ich will ins Tor - und ich sehe auch eine Chance, zu spielen.”
,,Das Spielerische” sieht er als Stärke. „Ich will immer den Ball haben”, erklärt der Profi, der als ganz junger Kerl Gianluigi Buffon und Petr Cech als Vorbilder pflegte. Schwächen? Wo muss Hohs besser werden? ,„Es ist wie bei jedem Torhüter - in der Strafraumbeherrschung. Wann muss ich raus?” Es sind Sekunden, in denen entschieden werden muss - raus oder drinbleiben.
1,85 Meter sind nicht unbedingt Gardemaß für einen Torwart. Nachteil Hohs? Der Konter kommt - mit einem Lächeln: „Tobi ist auch nicht größer.” Stimmt. Sippel ist 1,80.
Zur Person
David Hohs, geboren am 16. März 1988 in Leverkusen; Nationalität: Deutscher; Größe: 1,85 Meter; Gewicht: 84 Kilogramm; ledig; Vertrag beim FCK bis 2015; 39 Zweitligaspiele; frühere Vereine: Alemannia Aachen, Bayer Leverkusen.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau