ZitatAlles anzeigenDer Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat das Fanprojekt des 1. FC Kaiserslautern mit dem Julius-Hirsch-Preis ausgezeichnet. Der Verband würdigte damit das entschlossene Vorgehen der Fans nach den antisemitischen Anfeindungen gegen den ehemaligen FCK-Profi Itay Shechter.
Eine kleine Gruppe von Zuschauern hatte Anfang des Jahres während eines Trainings rechtsradikale Parolen gegrölt und den Israeli Shechter beleidigt. Beim darauffolgenden Heimspiel hissten FCK-Anhänger daraufhin eine Fahne in der Lauterer Kurve, die unter dem Vereinswappen die Flaggen sämtlicher Herkunftsländer der FCK-Profis zeigte. Weiter organisierte das Projekt die "rot-weiß-bunten-Aktionswochen" im Fritz-Walter-Stadion - eine Ausstellung sowie mehrere Vorträge und Diskussionsrunden zum Thema Rechtsradikalismus und Antisemitismus.
"Gerade wegen der aktuellen Diskussionen um die Gewaltproblematik im Fußball ist es eine besonders wertvolle Erkenntnis, dass in den Fanprojekten und auch über Fan-Initiativen hervorragende Zeichen gesetzt werden", sagte DFB-Präsident und Jury-Vorsitzender Wolfgang Niersbach. Mit der Stiftung des Preises erinnert der DFB an Julius Hirsch, einen in Auschwitz ermordeten deutschen Nationalspieler jüdischen Glaubens.
Die Plätze zwei und drei gingen an Fanprojekte in Berlin und Frankfurt. Der Julius-Hirsch-Preis ist mit insgesamt 20.000 Euro dotiert. Die drei Preisträger werden nach DFB-Angaben am 16. Oktober vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen Schweden bei einer Feierstunde im Alten Stadthaus Berlin feierlich ausgezeichnet.
Der Namensgeber des Preises - Nationalspieler Julius Hirsch © dfb