ZitatAlles anzeigenFCK-Zugang Riedel wartet auf seine Chance als Rechtsverteidiger
Von Oliver Sperk
KAISERSLAUTERN. Das Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr) gegen den MSV Duisburg hat Franco Foda fest im Blick. Der Coach des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern legt großen Wert auf taktische Übungen. „Trotzdem ist das Training sehr spielnah”, sagt Neuzugang Florian Riedel angetan.
Der 22 Jahre alte Rechtsverteidiger war der letzte von zehn Spielern, die der FCK in diesem Sommer von anderen Vereinen neu verpflichtet hat; zwölf Profis haben den Bundesliga-Absteiger verlassen.
Florian Riedel ist sehr froh darüber, dass es nach dem Probetraining beim FCK dann auch mit dem Wechsel vom Drittligisten VfL Osnabrück zu den Roten Teufeln geklappt hat. Das betont der zielstrebige junge Mann mehrfach beim RHEINPFALZ-Gespräch im Fritz-Walter-Stadion.
Sehr interessiert und schon ein bisschen ehrfürchtig betrachtet er sich die Riesenposter im Kabinengang, auf denen die feiernden Fans in der Westkurve zu sehen sind. „Der FCK ist kein Verein wie jeder andere”, sagt der 1,76 Meter große, flinke und wendige Außenverteidiger, „und ich habe mir den Vertrag selbst durch gute Leistungen in den Probeeinheiten erarbeitet.”
Am 31. August, dem letzten Tag der Transferperiode, war der Wechsel perfekt. Die intensiven Trainingseinheiten unter Coach Foda fordern Riedel, und sie fördern ihn. Gestern etwa, als Mittelfeldspieler Mimoun Azaouagh wegen einer leichten Fußverletzung vom Vortag pausierte, stand ein Übungsspiel auf dem Programm, bei dem es sehr lebhaft zuging. Mehrmals unterbrach Foda die Partie, um seine Profis taktisch zu korrigieren.
Ein bisschen erinnerte Riedel das an seine Zeit als blutjunger Spieler bei Hertha BSC Berlin unter Trainer Lucien Favre, der mittlerweile mit Borussia Mönchengladbach erfolgreich ist. „Franco Foda ist wie Favre ein absoluter Perfektionist”, meint Riedel. Sein Debüt bei den Hertha-Profis feierte er 2008 bei einem Kurzeinsatz im Uefa-Cup beim FC Nistru Otaci/Moldawien, in der Bundesliga kam er in Berlin nicht zum Einsatz.
Um sich weiterzuentwickeln, wechselte er in die zweite niederländische Liga nach Apeldoorn. „Da habe ich in mich selbst investiert und Gehaltseinbußen in Kauf genommen”, sagt Riedel. Bei Apeldoorn spielte er seine erste Saison als rechter Verteidiger. „In meiner Ausbildung bei Hertha habe ich offensiver gespielt: im rechten Mittelfeld”, sagt Riedel, „aber Favre hat mich und auch Lukas Piszczek nach hinten rechts geholt.” Piszczek startete als Rechtsverteidiger durch, wurde mit Dortmund zweimal deutscher Meister; für Riedel, der dann auch in Osnabrück rechts hinten reüssierte, ein tolles Umschulungsbeispiel.
Eine schöne Erinnerung an seine fünf Berliner Jahre ist für den gebürtigen Sachsen auch der Gewinn der Schul-Weltmeisterschaft 2007 in Chile mit der Poelchau-Oberschule, die mit Hertha kooperiert. Beim FCK ist Namensvetter Florian Dick (27) rechts hinten eine Bank. Riedel ist Realist. Aber er sagt selbstbewusst: „Wenn meine Chance kommt, bin ich da.”
Zur PERSON
Florian Riedel
Geboren am 9. April 1990 in Werdau/Sachsen
Nationalität: Deutscher
Größe: 1,76 Meter
Gewicht: 70 Kilo
Familienstand: ledig
Vertrag beim FCK bis 2015
Einsätze: 1 Uefa-Cup-Spiel für Hertha BSC Berlin, 25 Zweitligaspiele in den Niederlanden, 21 Drittliga- und 42 Regionalligaspiele in Deutschland
Schul-Weltmeister 2007 mit der Berliner Poelchau-Oberschule
Frühere Vereine: VfL Osnabrück, AGOVV Apeldoorn/Niederlande, Hertha BSC Berlin, FSV Zwickau, RW Werdau.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau