ZitatAlles anzeigenZweitligist 1. FC Kaiserslautern will heute den vierten Auswärtssieg in Folge. In der Partie beim ambitionierten FC Ingolstadt sollen wieder junge Spieler die Ausfälle im Mittelfeld kompensieren.
Zu meckern hatte der Fernsehzuschauer Albert Bunjaku nicht viel. Das Programm, das an jenem Donnerstagabend gezeigt wurde, gefiel dem Kapitän des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern ziemlich gut. Nur bei einer schlimmen Szene stockte ihm der Atem - als sich sein Mannschaftskamerad Enis Alushi bei einem Flankenlauf das Knie so sehr verdrehte, dass er unter großen Schmerzen auf einer Trage in die Kabine transportiert werden musste. Der schlimme Verdacht auf Kreuzbandriss sollte sich am nächsten Tag bestätigen.
Die Art und Weise aber, auf die seine Mannschaft sich an jenem Abend vor zehn Tagen den 2:1 (1:0)-Auswärtssieg beim VfL Bochum erspielte, gefiel Albert Bunjaku. Der mit einer Kniekehlenverletzung außer Gefecht gesetzte Offensivspieler sah seinen Kollegen aus der Ferne dabei zu, wie sie die VfL-Defensive mit klugem Pass- und Umschaltspiel in den entscheidenden Szenen düpierten.
„Das haben wir sehr gut gemacht”, sagt Bunjaku beim Blick zurück auf das jüngste Auswärtsspiel seiner Mannschaft, die bei ihren bisher drei Gastspielen in der laufenden Zweitliga-Runde noch keinen einzigen Punkt abgegeben hat.
Bunjaku hätte ganz und gar nichts dagegen, wenn die Partie heute ab 13.30 Uhr beim FC Ingolstadt 04 für seinen FCK ähnlich laufen würde wie das erfolgreiche Spiel zuletzt in Bochum. Der große Unterschied: Diesmal ist der Kapitän wieder mittendrin im Geschehen. „Ich konnte die ganze Woche über komplett mittrainieren”, sagt Bunjaku, der sich fit und bereit fühlt für das Spiel heute beim ambitionierten FC Ingolstadt. „Ich habe Ingolstadt ein paarmal spielen sehen, sie haben eine gute Mannschaft. Aber wir wissen, was wir können, deshalb wollen wir auch dort selbstbewusst auftreten”, betont Bunjaku.
TORRIECHER - FCK-Kapitän Albert Bunjaku (rechts) hat in dieser Zweitliga-Saison bislang vier Treffer erzielt. (foto: kunz-moray)
Der 28-Jährige, vor Kurzem zum zweiten Mal Vater geworden, wird heute in Ingolstadt wohl auf seiner Lieblingsposition spielen: als zweite, etwas zurückhängende Spitze in Ergänzung zu seinem Stürmerkollegen Mohamadou Idrissou. Beide haben bisher vier Saisontore erzielt. Weil Mittelfeldregisseur Alexander Baumjohann noch verletzt und auch Mimoun Azaouagh noch angeschlagen ist, verlangt FCK-Trainer Foda von den heute auflaufenden Offensivkräften noch ein Stückchen mehr Kreativität als sonst. „Natürlich fehlen uns einige verletzungsbedingt”, sagt Bunjaku, „aber wir haben einen breiten Kader, den der Trainer ausgeglichen zusammengestellt hat, deshalb haben wir genügend gute Spieler, um die Ausfälle zu kompensieren.”
So könnte Steven Zellner (21) heute seine Chance als Partner Ariel Borysiuks im zentralen, etwas defensiveren Mittelfeld bekommen als Bindeglied zu Bunjaku und Idrissou. Zuletzt hatte dort der wie Zellner und Borysiuk 21 Jahre alte Denis Linsmayer den verletzten Alushi sehr ordentlich vertreten, vermochte als gelernter Innenverteidiger offensiv aber ebenso wenig Akzente zu setzen wie Nebenmann „Boris”. Deshalb könnte heute Zellners Gelegenheit kommen.
Es gehört zu Fodas Selbstverständnis als Trainer, jungen Spielern Praxis zu geben, wenn sie sich im Training und, wie eben auch Zellner, im U23-Regionalligateam heranarbeiten. Gegen die defensivstarken Ingolstadter fordert Foda von seinem Team Einfallsreichtum in der Offensive und schnelles Umschalten. So wollen sich Bunjaku und Co. heute den vierten Auswärtssieg in Serie erarbeiten, um sich ihre auf fremden Plätzen noch makellose Bilanz nicht verderben zu lassen. Und diesmal will Bunjaku mit seinen Kollegen auf dem Rasen jubeln - nicht zu Hause vor dem Fernseher.
FC Ingolstadt: Özcan (Kirschstein) - da Costa, Mijatovic, Biliskov, Schäfer - Groß, Matip - Uludag, Leitl, Caiuby - Eigler
Es fehlen: Buchner, Malte Metzelder, Ikeng (alle Reha)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Jessen - Fortounis, Zellner (Linsmayer), Borysiuk, Derstroff (Zuck) - Bunjaku - Idrissou - Ersatz: Hohs, Abel, Bugera, Micanski, Nsor, Hajri, Yahia
Es fehlen: Riedel (Rotsperre), Azaouagh (Adduktorenverletzung), Baumjohann (Innenbandzerrung im Knie), Alushi (Kreuzbandriss), Amri (Reha nach Wadenbeinbruch), De Wit, Orban (beide Aufbautraining)
Schiedsrichter: Grudzinski (Hamburg).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau