ZitatAlles anzeigenFCK-Spiel gegen VfB ist nach 52 Minuten beim Stand von 0:0 beendet – Foda unterstützt Labbadia
Nach 52 Minuten gingen die Lichter aus, ein Defekt in der Flutlichtanlage im Offenbacher Queichtalstadion war schuld am Spielabbruch: Das Testspiel zwischen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern und Bundesligist VfB Stuttgart endete vor 1250 Zuschauern 0:0.
„Klar hätten wir lieber 90 Minuten gespielt. So war’s eine gute Trainingseinheit. Schade nur für die Zuschauer, die so zahlreich gekommen sind“, sagte FCK-Trainer Franco Foda. Er hat ähnliches gar schon einmal im Europacup mit Sturm Graz in der Partie gegen Lok Moskau erlebt. „Da ging es nach einer Unterbrechung aber weiter“, erinnerte sich der Coach.Wiedersehen in Offenbach: Vor den Toren Landaus, wo sich der FCK daheim und stets gut aufgehoben fühlt, trafen sich Franco Foda und Bruno Labbadia wieder. Am 19. Mai 1990 hatten Foda und Labbadia in Berlin mit dem FCK mit einem sensationellen 4:2 gegen Werder Bremen den DFB-Pokal gewonnen. Jetzt versucht Foda den FCK wieder nach oben, Labbadia den VfB aus der Gefahrenzone zu führen.
Nach dem Fehlstart in die Liga steht Labbadia bei den Schwaben aber heftig in der Kritik. Nach dem jüngsten 2:2 gegen Bayer Leverkusen schrieb „Wutbürger Bruno’’ Schlagzeilen. Er attackierte einen Teil der Medien und Teile der Vereinsführung und lastete ihnen unrealistische Zielsetzung samt Brunnenvergiftung an. ,,Der Trainer ist nicht der Mülleimer für jeden’’, schimpfte der Coach. Man müsse sich schon fragen, ob man als Trainer den schweren Weg des VfB mitgehen wolle oder sage: „Am Arsch lecken“, hatte Labbadia in der Pressekonferenz am Sonntag gewettert.
Der große mediale Auftrieb gestern in Offenbach war eine Folge dieses Theaterdonners. „Die Wogen haben sich geglättet“, sagte Labbadia gegenüber der RHEINPFALZ. Er war bemüht, den Ball flach zu halten. „Wir müssen aufpassen, dass wir diese gigantische Produkt Fußball nicht selbst kaputt machen, weil wir überdrehen“, sieht sich der Fußball-Lehrer als Mahner. Kollege Foda zeigte Verständnis für den Temperamentsausbruch des Kollegen. „Ich glaube zwar, dass er das so heute nicht mehr sagen würde, aber er ist ein emotionaler Mensch, es ist ein emotionales Geschäft und wir wollen doch immer authentische Typen“, brach Foda eine Lanze für den alten Spezi.
Das muntere Spielchen hatte beiden Trainern gefallen. Schade nur, dass es vor dem zweiten Eckball der Schwaben dunkel geworden ist. „Ein gutes Spiel. Ich hatte mich über die Anfrage des FCK zu diesem Spiel gefreut, wusste ja, dass das hier in der Südpfalz eine echte FCK-Hochburg ist“, sagte der VfB-Coach, der 1991 mit dem FCK deutscher Meister geworden ist.
„Kein Vorwurf an den Veranstalter. Die Offenbacher waren sehr gute Gastgeber, sind sehr gute Organisatoren. Für den Lichtausfall kann niemand was. Das war höhere Gewalt“, sagte Labbadia nach dem Spielabbruch.
„So was hab’ ich bis jetzt noch nicht erlebt“, sagte der 19 Jahre alte Lauterer Abwehrspieler Dominique Heintz. Er hatte für das U20-Länderspiel gegen Italien wegen einer Fußverletzung abgesagt, war gestern Zuschauer und hofft heute wieder ins Training einsteigen zu können. „Es war eine Vorsichtsmaßnahme“, sagte Heintz.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Hohs - Riedel, Simunek, Abel, Jessen - Linsmayer, Hajri - Zuck, Zellner, Bugera - Nsor
VfB Stuttgart: Ziegler - Vecchione, Geyer, Niedermeier, Molinaro - Kiefer, Kuzmanovic - Gentner, Karatas - Benyamina, Maletic (46. Lang)
Beste Spieler: Zuck, Zellner, Nsor - Niedermeier, Kiefer
Zuschauer: 1250
Schiedsrichter: Wingenbach (Mainz).
Beste Spieler: Zuck, Zellner, Nsor - Niedermeier, Kiefer - Zuschauer: 1250 - Schiedsrichter: Wingenbach (Mainz).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau