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FCK-Reservist besiegelt bei seinem Debüt den 3:1-Erfolg gegen den SV Sandhausen – Zweiter Heimsieg für die Lauterer
Enis Hajri, der bis gestern Abend noch keine Zweitligaminute für den 1. FC Kaiserslautern gespielt hatte, schoss sich in der Nachspielzeit ins Rampenlicht: Nach 81 Minuten eingewechselt, traf der aus China importierte Stuttgarter mit herrlicher Direktabnahme aus 22 Metern. Mit dem Sonntagsschuss beseitigte der Defensivmann letzte Zweifel am Heimsieg der Roten Teufel, machte den 3:1 (2:1)-Erfolg gegen den tapferen Aufsteiger SV Sandhausen perfekt.
„Wir sind mit unserer Leistung kämpferisch und läuferisch an unsere Grenzen gegangen“, sagte Sandhausens Trainer Gerd Dais. Trotz des Lauterer Chancenplus (11:3) war das Spiel bis in die Nachspielzeit offen, zumal Simon Tüting zwei Minuten vor dem Ende eine Großchance hatte, die der gute Torhüter Tobias Sippel auf den Tag genau fünf Jahre nach seiner Zweitliga-Premiere vereitelte.
Zu null zu spielen – mal wieder der Vorsatz von Franco Fodas Mannschaft. Der war nach neun Minuten gebrochen, als der mutig gestartete Neuling aus Sandhausen den schnellen Rückstand wettmachte. Andrew Wooten, Lauterer Leihgabe im SVS-Trikot, mit viel Beifall empfangen, nutzte den Freiraum am rechten Flügel zu einer gelungenen Flanke, Ole Kittner scheiterte an Torhüter Sippel, den abgewehrten Ball aber verwertete Linksverteidiger Timo Achenbach aus der Distanz (9. Minute) zum 1:1.
Der Gegentreffer sorgte für reichlich Aufregung in der Lauterer Defensive. „Da hatten wir eine schwache Phase“, gestand Florian Dick, der später einen Freistoß an den Pfosten setzte (79.). Die Abwehrkette gab sich reichlich unsortiert, auch der sonst so souveräne Marc Torrejón agierte einige Minuten vogelwild. Vor allem Wooten, der sich anfangs ein heißes Duell mit Alexander Bugera lieferte, sorgte in den ersten 30 Minuten für Gefahr. Erstmals seit dem zweiten Spieltag war Bugera wieder dabei, weil Leon Jessen gestern nach dem Vormittagstraining wegen muskulärer Probleme passen musste. Bugera wurde in Hälfte eins nach einem Zusammenprall in Augennähe genäht, konnte aber weitermachen.
„Der Ausgleich ist aus dem Nichts gefallen. Dann hat man gemerkt, dass wir im Mittelfeld sehr jung besetzt waren und die Spielkontrolle verloren haben“, sagte FCK-Trainer Foda im Blick zurück auf die Schwächephase seiner Mannschaft. Die Einwechslung des genesenen Alexander Baumjohann tat seiner Elf gut. Er brachte Schwung und Ideen.
Für die Lauterer Führung sorgte Mo Idrissou mit der ersten Chance: Die maßgeschneiderte Rechtsflanke von Dick setzte der Stürmer mit platziertem Kopfball in den Giebel (4.). Es war der fünfte Saisontreffer des Stürmers. Sein sechstes Tor feiern durfte Albert Bunjaku: Idrissou hatte Fortounis angespielt, dessen Flanke nutzte der FCK-Kapitän per Kopf zum 2:1 (24.). „Ich bin froh, dass ich endlich auch in unserem Stadion getroffen habe, vor den wohl besten Fans der Liga“, schwärmte Bunjaku, wohlwissend, dass er gestern Abend zwei oder drei Tore hätte schießen müssen.
Erneut einen ganz starken Eindruck hinterließ der auch in der Spieleröffnung überzeugende Dominique Heintz. Klasse, wie er sich auch im Luftkampf gegen Kingsley Onuegbu behauptete. Besonders glücklich aber war gestern Abend um kurz vor 20 Uhr Enis Hajri, der in Tunesien geborene Schwabe. So enttäuschend für ihn die bisherigen Spiele waren, bei denen er meist gar auf der Tribüne und noch nicht mal auf der Bank saß, so sehr durfte er gestern jubeln.
„Da ist einiges an Gefühlen rausgekommen“, kommentierte der 29-Jährige, der als Innenverteidiger kam, nun im Training aber oft im defensiven Mittelfeld spielt, seinen energiegeladenen Torjubel. Und die Freude über den zweiten Heimsieg.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Bugera - Fortounis (81. Hajri), Borysiuk, Zellner, Zuck (67. Baumjohann) - Idrissou (90.+2 Nsor), Bunjaku
SV Sandhausen: Ischdonat - Falkenberg, Pischorn, Kittner, Achenbach - Morena (73. Löning), Tüting - Wooten (79. Riemann), Fießer, Kandziora (61. Klotz) - Onuegbu
Tore: 1:0 Idrissou (4.), 1:1 Achenbach (9.), 2:1 Bunjaku (24.), 3:1 Hajri (90.+2)
Gelbe Karten: Idrissou (2), Zellner, Zuck - Fießer (3), Morena (2), Achenbach, Löning
Beste Spieler: Bunjaku, Heintz, Borysiuk
Zuschauer: 27.526
Schiedsrichter: Steuer (Menden).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau