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Beim 1. FC Köln holt der 1. FC Kaiserslautern im Zweitligaschlager zweimal einen Rückstand auf – 3:3
Mit seinen Saisontoren Nummer sechs und sieben rettete Publikumsliebling Mohamadou Idrissou dem 1. FC Kaiserslautern den Status unbesiegt: Im Zweitligaschlager beim 1. FC Köln kamen die Roten Teufel gestern Abend zu einem verdienten 3:3 (1:2). „Das 3:3 war das richtige Ergebnis für dieses Spiel zwischen zwei gleich starken Mannschaften“, sagte Kölns Trainer Holger Stanislawski.
Die Personallage beim 1. FC Kaiserslautern machte nicht eben große Hoffnung, den Ruf als Kölner Angstgegner wieder aufleben zu lassen. Neben Enis Alushi, Pierre De Wit, Mimoun Azaouagh und Ilian Micanski mussten gestern Abend im Rheinenergiestadion auch Marc Torrejon (Oberschenkelprellung) und Albert Bunjaku (Adduktorenprobleme) passen. Vor allem der Ausfall von Torjäger und Kapitän Bunjaku schwächte die Lauterer Offensive merklich. Die neu zusammengepuzzelte Defensive funktionierte nicht immer.„Verletzungen gibt es im Fußball immer, es macht keinen Sinn, wegen Verletzungssorgen zu lamentieren“, sagte FCK-Trainer Franco Foda, „das muss man kompensieren. Das haben wir heute geschafft, deshalb bin ich mit dem Punkt zufrieden. Wir haben ein tolles Spiel gesehen und fahren zufrieden nach Hause.“
Die Kölner starteten elanvoll. Nach einem Fehler von Mathias Abel, der für Torrejon verteidigte, parierte Sippel großartig gegen Chihi. Den sogenannten zweiten Ball schlug Florian Dick aus der Gefahrenzone, wurde aber so schwer getroffen, dass er zur Pause wie der junge Denis Linsmayer ausgetauscht werden musste. Traumhaft die Lauterer Führung durch einen Sonntagsschuss des ausgezeichneten Alexander Baumjohann, der den Ball mit toller Direktabnahme ins Tor des talentierten Timo Horn zimmerte (9.).
Die Führung war nach 23 Minuten zunichte. Nach Abels Stellungsfehler tauchte die Mainzer Leihgabe Anthony Ujah im Strafraum auf, der Ball schien auf dem Weg ins Toraus, als Sippel dem Stürmer in die Beine fuhr. Die Gelbe Karte und Elfmeter folgten, Adel Chihi nutze das Geschenk zum 1:1. Für die Kölner Pausenführung sorgte Christian Clemens in der 43. Minute mit einem raffinierten Schlenzer aus 16 Metern.
Nach der Pause dominierte der Gast. Baumjohann und Fortounis bestimmten die Schlagzahl, nach Jessen-Flanke setzte Idrissou einen Klasse-Kopfball zum 2:2 in den Giebel (60.). Nun wurde es ein Klassespiel, in dem Sippel Großchancen von Ujah (66.) und Clemens (68.) zunichte machte. Nach Jessens Fehlpass nutzte Daniel Royer eine Flanke des eingewechselten Bigalke in der 75. Minute per Kopf zum 3:2.
Den neuerlichen Rückstand beantwortete FCK-Coach Franco Foda mit der Einwechslung von Regionalliga-Spieler Sascha Wolfert, der neuen Schwung brachte. Klasse vollendet der Treffer Idrissous zum 3:3 nach Vorarbeit von Kwame Nsor zwei Minuten vor dem Abpfiff des temperamentvollen Zweitligaschlagers.
Bemerkenswert erneut die Klasseleistung von Torjäger Idrissou und der tolle Auftritt des 19 Jahre alten Dominique Heintz in der Abwehr. „In diesem Spiel war alles drin, so eine Spannung und so eine Dramatik wünscht sich jeder Fußballfreund“, sagte der Innenverteidiger. Überglücklich war auch der Doppeltorschütze. „Der eine Punkt fühlt sich an wie drei Punkte“, sagte der zweimalige FCK-Torschütze Idrissou, „das war eine tolle Fußballatmosphäre.“ Mit sieben Treffern führt der ehemalige Frankfurter nun die Torjägerliste der 2. Bundesliga an.
So spielten sie
1. FC Köln: Horn - Brecko, Maroh, Wimmer, Eichner - Strobl (90. +1 Przybylko), Lehmann - Chihi (78. Matuschyk), Clemens (70. Bigalke), Royer - Ujah
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick (46. Hajri), Abel, Heintz, Jessen - Linsmayer (46. Nsor), Borysiuk - Zellner, Baumjohann, Fortounis (80. Wolfert) - Idrissou
Tore: 0:1 Baumjohann (9.), 1:1 Chihi (23., Foul-Elfmeter), 2:1 Clemens (43.), 2:2 Idrissou (60.), 3:2 Royer (75.), 3:3 Idrissou (88.)
Gelbe Karten: Maroh (2), Strobl (2) - Borysiuk (3), Zellner (2), Baumjohann (2), Sippel
Beste Spieler: Clemens, Ujah, Royer - Idrissou, Heintz, Baumjohann
Zuschauer: 44.601
Schiedsrichter: Stark (Ergolding).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau