ZitatAlles anzeigenDas Pokalspiel vor 71.000 Zuschauern bei den Bayern - ein Grund mehr, sich zu quälen, um jede Woche Bundesliga-Atmosphäre zu genießen, sagt FCK-Trainer Franco Foda. Heute (20.15 Uhr) trifft Zweitligist 1. FC Kaiserslautern auf Erzgebirge Aue. Der FCK ist Favorit. Der FCK braucht Siege!
Klagt über muskuläre Probleme: Mimoun Azaouagh. Foto: KUNZ-moray
Nach seinem guten Auftritt in den letzten 24 Minuten beim 0:4 im DFB-Pokal in München hätte Mimoun Azaouagh eine kreative Alternative für das Montagsspiel werden können. Aber der bald 30-Jährige muss wieder passen - muskuläre Probleme ließen ihn am Samstag das Training abbrechen. Gestern war klar: Azaouagh, der große Pechvogel, fällt wieder aus.
Azaouagh hatte noch am Freitag großen Optimismus ausgestrahlt. Endlich wieder fit, nachdem Krankheit und Verletzungen seinen Start in der Pfalz verzögert hatten. Gegen den MSV Duisburg dann meldete sich der Mittelfeld-Allrounder als Joker und Siegtorschütze zurück. Pech: Beim Warmlaufen vor dem Schlager gegen Eintracht Braunschweig bremsten muskuläre Probleme den feinen Techniker erneut aus.
Nun hat es Mimoun Azaouagh wieder erwischt. Ein Rückschlag, ein Tiefschlag für den früheren Mainzer, der aus Bochum in die Pfalz kam. ”Mein Ziel ist es, mit dem FCK aufzusteigen”, sagt Azaouagh, der Heimspiele auf dem Betzenberg genießt. ”Es ist einfach geil”, schwärmt er von der Atmosphäre im Fritz-Walter-Stadion, die er heute einmal mehr nur als Tribünengast aufsaugen kann. Künstlerpech ...
”Mimoun ist ein sehr guter Fußballer. Er kann ein wichtiger Spieler für uns werden. Er muss jetzt nur seinen Rhythmus finden”, sagte Franco Foda, bevor Azaouagh erneut vom Pech eingeholt wurde. Erst drei Punktspieleinsätze im FCK-Dress stehen für den spielintelligenten Neuzugang zu Buch, der sich als Diener der Mannschaft sieht. Er kann es rechts, er kann es links, er kann offensiv, er kann defensiv. Und hätte auf der Sechs auch gerne ”Baumi”, wie er Alexander Baumjohann nennt, den Rücken freigehalten. Auftrag vertagt ...
Für diese Aufgabe kommt, wenn er fit ist, auch Pierre De Wit in Frage, der am Samstag 79 Minuten beim 1:1 der zweiten Garnitur in Freiburg Praxis sammelte.
Der Engpass beim stürmenden Personal hält an: Albert Bunjaku ist für heute noch ”kein Thema”, sagt der Trainer. Ilian Micanski, der jetzt wohl eine Chance gehabt hätte, ist gleichfalls verletzt. So verkörpert Kwame Nsor eine Ersatzlösung. Als Joker in Köln bewährte sich Sascha Wolfert aus dem Regionalliga-Team. Hendrick Zuck, in München wegen Trainingsrückstandes noch Zuschauer, könnte heute die Flügelzange mit Konstantinos Fortounis bilden. Der Grieche spielte im Cup besonders in der ersten Halbzeit eine gute Partie.
Franco Foda wird erst heute Vormittag nach dem Training den Kader für die Partie gegen Aue festlegen. Rund 26.000 Zuschauer erwartet der FCK gegen die Sachsen, die mit dem 6:1 gegen den VfL Bochum letzte Woche ihr Ausrufezeichen setzten.
”Wir müssen eine gute Organisation haben”, fordert Foda. Die Niederlage bei den Bayern sei ”kein Beinbruch”, wenngleich sich Trainer und Spieler über die Deutlichkeit des Resultats und über das ein oder andere naiv eingehandelte Gegentor ärgerten. Ein Sonderlob des Trainers erntete Dominique Heintz, der auch bei den Bayern auftrumpfte. ”Für mich hat er ein sehr gutes Spiel gemacht, auch wenn er sich beim ersten Tor nicht richtig verhalten hat”, äußerte der Lauterer Coach. Er weiß zu gut: Der FCK braucht Heimsiege. Dabei setzt Foda wie immer auch auf die Fans, den zwölften Mann. ”Hier muss es jedem Spaß machen, Fußball zu spielen”, betonte der Trainer.
Porträt
FC Erzgebirge Aue
Der FC Erzgebirge Aue, derzeit auf Platz 13 der Zweiten Fußball-Bundesliga, hat 12 Punkte und 14:14 Tore auf dem Konto. Nach dem wenig berauschenden Saisonstart bewahrte die Klubführung einen kühlen Kopf und hielt an Trainer Karsten Baumann fest. Der 43 Jahre alte ehemalige Kölner und Dortmunder Bundesliga-Profi hatte am 22. Februar diesen Jahres Ricco Schmitt als Coach abgelöst.
In der Mannschaft aus dem Erzgebirge stehen mit Rechtsverteidiger Fabian Müller, der morgen 26 Jahre alt wird, und Mittelstürmer Ronny König (29) zwei Spieler, die auch schon das FCK-Trikot trugen. König, der 1,90 Meter groß ist, hat ebenso wie Jakub Sylvestr und Mittelfeldmotor Jan Hochscheidt bisher drei Saisontore auf dem Konto.
So spielen sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Jessen (Bugera) - Zellner, Linsmayer (Hajri) - Fortounis, Baumjohann, Zuck - Idrissou
Ersatz: Hohs, Simunek, Abel, De Wit, Derstroff, Nsor, Wolfert - Es fehlen: Alushi (Kreuzbandriss), Amri (Reha), Azaouagh (muskuläre Probleme), Borysiuk, Bunjaku (beide Muskelfaserriss), Micanski (Entzündung an der Fußsohle), Yahia (Trainingsrückstand)
Erzgebirge Aue: Männel - Fabian Müller, Klingbeil, Nickenig, Schlitte - Höfler - Sylvestr, Hochscheidt, Hensel, Kocer - König - Es fehlen: Cappek (Aufbautraining), Kern (Reha), Paulus (Wadenverletzung)
Schiedsrichter: Hartmann (Wangen).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau
