ZitatAlles anzeigenFCK-Stürmer Bunjaku hat das Nervenspiel mit dem 1. FC Nürnberg 2009 und 2010 gemeistert
Von Oliver Sperk
Zwei Partien für eine erstklassige Zukunft: Vor ausverkauftem Haus tritt der Fußball-Zweitliga-Dritte 1. FC Kaiserslautern morgen (20.30 Uhr, live, ARD) zum Relegations-Hinspiel beim Bundesliga-16. TSG 1899 Hoffenheim an. FCK-Kapitän Albert Bunjaku hofft zumindest auf einen Kurzeinsatz und auf das Rückspiel am Montag auf dem „Betze“
„Ich fühle mich wieder gut, bin wieder im Training“, sagt Bunjaku, der schon Ende vergangener Woche nach ausgeheiltem Muskelfaserriss wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wollte, aber durch einen grippalen Infekt zurückgeworfen wurde. Über das 1:2 seiner FCK-Kollegen bei der Generalprobe am Sonntag gegen den FC St. Pauli ärgerte sich der Kapitän auf der Tribüne.
Überbewerten will er die erste Heimniederlage 2013 aber nicht, zumal die Lauterer Relegations-Elf auf mindestens vier Positionen anders besetzt sein wird. „Wir wollen über die Relegation unbedingt hoch“, betont der Stürmer, der 13 Saisontore erzielte, „jeder, der mal in der Ersten Liga gespielt hat, weiß, wie geil das ist und will da wieder hin.“
Bunjaku weiß, wie man eine Relegation erfolgreich gestaltet. „Ich habe mit dem 1. FC Nürnberg zweimal Relegation gespielt: Einmal sind wir aufgestiegen und einmal nicht abgestiegen.“ Im Mai 2009 gelang dem Zweitligisten der Aufstiegscoup im Stechen gegen den Bundesliga-16. Energie Cottbus. Im Mai 2010 schaltete der „Club“ als Bundesliga-16. den damaligen Zweitliga-Dritten FC Augsburg mit zwei Siegen aus.
„Man hat die Chance, in zwei Spielen sehr viel zu erreichen. Auf diese Spiele muss jeder Profi heiß sein“, sagt Bunjaku, „damals mit Nürnberg haben wir sehr dosiert trainiert, um die Belastung nicht noch größer werden zu lassen. Auch hier haben wir mit Franco Foda einen erfahrenen Trainer, der genau weiß, was er zu tun hat.“
Das dramatische Bundesliga-Finale, als es Hoffenheim in den Schlussminuten in Dortmund noch schaffte, 2:1 zu gewinnen und sich auf den drittletzten Platz zu hieven, hat Bunjaku vor dem Fernseher verfolgt. „Nach ungefähr 70 Minuten hab’ ich aufs Dortmund-Spiel geschaltet, da schien ja alles gelaufen. Da hatten wir uns schon auf Düsseldorf als Relegations-Gegner eingestellt“, sagt der 29-Jährige.
„Gegen Düsseldorf, die ja eine ganz schwache Rückrunde hatten, hätten wir lieber gespielt“, gesteht der FCK-Kapitän. Trotz der Lauterer Negativbilanz gegen Hoffenheim verhelfen Bunjaku seine positiven Relegations-Erfahrungen zu Optimismus. „Jeder muss in diesen Tagen alles andere ausblenden, alle Konzentration muss sich auf diese beiden Spiele richten“, fordert Bunjaku,
„Hoffenheim hat in der Offensive gute Einzelspieler. Aber defensiv haben sie Schwächen. Wir müssen ihre Verteidigung von Anfang an unter Druck setzen. Dann machen sie Fehler!“
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Zur Sache: Fragezeichen Simunek
Auf bundesweiter Bühne einen erstklassigen FCK präsentieren, das strebt Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, in der Relegation morgen gegen die TSG 1899 Hoffenheim in Sinsheim an. Und setzt auf den Schulterschluss mit den eigenen Fans.
FCK-Trainer Franco Foda meldet neben Albert Bunjaku auch Marc Torrejón und Mimoun Azaouagh zurück auf dem Trainingsplatz. „Heiß und hungrig“ sieht der Coach seine Mannschaft vor den beiden Endspielen, sorgt sich aber um den Einsatz von Jan Simunek, der Probleme mit der Achillessehne hat.
Allerdings darf der vergangenen Sonntag gesperrt pausierende Dominique Heintz wieder ran und dürfte die Innenverteidigung mit Torrejón bilden. „Ich glaube, wir haben eine gute Chance, uns gegen Hoffenheim durchzusetzen“, sagt der Spanier. Seinen Optimismus teilt der Trainer, „wenn wir an die Grenzen gehen“. „Wir sind natürlich Außenseiter, sollten aber nicht den Fehler machen, zu sehr Understatement zu betreiben. In den zwei Spielen ist alles möglich“, sagt Foda.
Die Gefahr, das eigene Licht unter den Scheffel zu stellen, besteht bei Mo Idrissou nicht. Er ist letzten Sommer angetreten, mit dem FCK seinen vierten Bundesliga-Aufstieg zu feiern. „Das ist das Ziel“, sagt der Torjäger, dessen Kopfballstärke bei den gefährlichen Standards der Hoffenheimer auch vor dem eigenen Tor gefragt sein kann.
Hoffen auf seinen Einsatz gegen Hoffenheim darf auch „Jimmy“ Hoffer, der dem Trainer gegen St. Pauli gut gefallen hat: „Jimmy hat sich sehr gut bewegt, ist wunderbar in die Tiefe gegangen. Er hätte das eine oder andere Tor mehr machen können, vielleicht hat er sich das ja für Hoffenheim aufgehoben.“
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau