ZitatAlles anzeigenIn Mehlingen laufen die Umbauarbeiten. 150.000 Euro werden fürs erste investiert. Es ist der Anfang von der Neustrukturierung des Nachwuchsleistungszentrums des FCK. Das Ergebnis der Betze-Anleihe.
Wenn FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz seinen Blick über den Fröhnerhof schweifen lässt, hat er alles vor seinem geistigen Auge: den Neubau auf dem Parkplatz mit dem Bereich für die Profis des 1. FC Kaiserslautern, der Kantine, eventuell einem Internat mit acht bis zehn Zimmern, die neuen Trainingsplätze, den Empfangsbereich für die Eltern, das Büro für die Trainer.
Noch ist das alles Zukunftsmusik, die, wenn es nach Stefan Kuntz geht, bald zu hören sein könnte. „Wir warten auf eine Entscheidung der Stadt, wie man mit dem Grundstück umgeht. Von unserer Seite ist alles denkbar, vom Erbpachtrecht bis zum Kauf.“ Ist die gefallen, ist ein Wertgutachten erstellt, dann kann es losgehen mit der Umsetzung des Gesamtprojekts Betze-Anleihe, sagt der Vorstandschef.
Währenddessen ist im Kleinen schon begonnen worden mit dem Umbau im Nachwuchsleistungszentrum. 150.000 Euro sollen zunächst in Veränderungen fließen, die den Betrieb auf dem Fröhnerhof erleichtern und optimieren. Zusätzlich soll ein Anbau, eine Art Blockhütte entstehen, mit Entmüdungsbecken und Sauna. „Seit zwei Jahren haben wir das als Auflage der Zertifizierung und Lizenzierung des Gesamtvereins“, erklärt Konrad Fünfstück, Sportlicher Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, warum bald das Betonfundament gegossen wird und das Holzhaus gebaut wird.
Währenddessen werden im bestehenden Gebäude die Räume „umverteilt“, wie es Fünfstück nennt. Wände werden gezogen, Leitungen verlegt. Die einzelnen Trainerkabinen wurden aufgelöst. Kuntz: „Dusche und Büro, das verträgt sich nicht.“ Stattdessen entstehen Gemeinschaftsduschen für die Jugend – jedes Team bekommt seinen Raum. Und es gibt eine Trainerkabine mit Spinden, in der sich die Coaches austauschen können. Fünfstück: „Bisher mussten sie sich zum Teil mit der Mannschaft umziehen.“
Statt der beiden Physioräume, die im Nachwuchsleistungszentrum verteilt waren, entsteht ein größerer Behandlungsraum mit einer Leitung für die Eiswürfelzubereitung.
RHEINPFALZ-Redakteurin Maria Huber beim Ortstermin mit Stefan Kuntz und Konrad Fünfstück die sich ein Bild von den Planungen machte.
Auch der Bereich rechts vom Treppenaufgang mit Blick aufs Kunstrasenfeld soll sich verändern. „Er wird geschlossen mit Fenstern, ist zum Teil gedacht für Eltern. Der hintere Teil soll zum Trainerbüro werden.“ Kuntz spricht von Laptop-Arbeitsplätzen, die gerade für die Zertifizierung sehr wichtig seien. „Servicedesk, Frontoffice für Gesprächstermine, einen Ort des Kennenlernens und der Begegnung“, nennt es Fünfstück.
Derzeit ist ein Teil der Trainer – auch wegen der Zertifizierung – ins „Haus des Waldes“ umgezogen, in ein provisorisches Büro gegenüber dem provisorischen Kraftraum. Fünfstück: „Da wird noch eine Wand reingezogen, und der hintere Teil wird ein Besprechungsraum für die Spieler, aber auch für Elterngespräche.“ In fernerer Zukunft soll das Holzhaus, ein Überbleibsel von der Gartenschau, abgerissen werden und Platz machen für die Halle, die möglicherweise auch anderweitig genutzt werden kann.
Neben ihr, dort wo bereits der Kanal liegt und im Moment ein Fahrradständer steht, entsteht die neue Zufahrt, erklärt der Vorstandschef und lässt vor seinem geistigen Auge das neue, große Gebäude der Roten Teufel auf dem Parkplatz entstehen. „Der Quertrakt ist für die U17 bis U23, im ersten Stock sind die Profis.“
In einem Bau, der sich Richtung Wald erstreckt, sollen Physiobereich und Fitnessraum für die Profis entstehen, im ersten Stock ein Trainerbüro. Und rechts vom Parkplatz, wo die Kiefern stehen, sieht der Plan zwei neue Fußballplätze vor, auf denen die Profis trainieren, während die Jugend die übrigen drei Plätze und den Kunstrasen nutzt. Und die Pläne noch in eine ganz andere Richtung laufen.
Kuntz: „Wir haben das Gebäude von Baby Walz am Elf-Freunde-Kreisel wieder gemietet. Der Vertrag für den Onlineshop mit Engelhorn ist ausgelaufen. “Wir machen das wieder selbst.“ Das Merchandising-Lager von Trainingsplatz vier soll nach unten verlegt werden. So wäre im Gebäude vor dem Stadion wieder Platz für Kabinen. Wenn Toilettenanlagen und Lautsprecheranlagen stehen, es einen Platz für Offizielle und eine Getränkestation gibt, so Kuntz, könnten die Jugend-Bundesligateams wieder am Stadion spielen. „Wir haben noch keine verlässlichen Kalkulationen, das wird diese Saison höchstens für ein, zwei Spiele klappen“, relativiert er.
Was den Zeitplan für das Großprojekt auf dem Fröhnerhof angeht, rechnet der ehemalige Profi damit, dass mit dem Bau „wohl noch nicht in diesem Jahr“ begonnen werden kann, doch will er 2013 zumindest noch die Planung und Kalkulation unter Dach und Fach bekommen. Kuntz: „Wir haben versprochen, das Geld der Betze-Anleihe ins Nachwuchsleistungszentrum einzubringen.“
Und dieses Versprechen will er halten. Er sieht die Jugendarbeit als zweites Standbein des Vereins, den Fröhnerhof der Zukunft als Zentrum, in dem sich Fußballer austauschen und Talente von der U9 bis zu den Lizenzspielern auf einem Gelände trainieren.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung