ZitatAlles anzeigenMit Occéans Führungstor und dem 2:0 kurz vor der Pause stellt der 1. FC Kaiserslautern die zunächst anstürmenden Bielefelder ruhig. Der 3:0 siegreiche FCK ist nach zehn Spielen Vierter.
Der 1. FC Kaiserslautern ist wieder dabei, den eigenen und den – traditionell noch höheren – Ansprüchen seiner Fans gerecht zu werden. Mit der Ruhe einer Spitzenmannschaft hielten die Lauterer am Freitagabend im Zweitliga-Duell bei Arminia Bielefeld den anfänglichen Hurra-Fußball der Gastgeber aus.
Der Aufsteiger aus Ostwestfalen begann forsch und schwungvoll – mit langen, hohen Bällen in die Spitze. Spielstil und Kulisse muteten englisch an; in der ersten Hälfte stürmten die Bielefelder, bei denen der Rheinzaberner Manuel Hornig verteidigt, auf ihre fast ausverkaufte Fantribüne zu. Zählbares sprang vor 18.274 Besuchern für die für top Teamgeist und tolle Moral von vielen in der Liga sehr gelobten Bielefelder nicht heraus.
Dafür bürgte auch FCK-Torwart Tobias Sippel, der in der vierten Minute die größte Arminia-Chance zunichtemachte und nach einem dieser langen Bälle gegen Fabian Klos parierte. „Wir sind schwer ins Spiel gekommen“, sagte FCK-Rechtsverteidiger Florian Dick später, „wir hatten in der Anfangsphase ein bisschen Glück und einen guten Torwart. Aber nach dem 1:0 hatten wir das Spiel gut unter Kontrolle.“
HARTE ARBEIT - Der Südpfälzer Manuel Hornig (links) und seine Bielefelder haben es gegen den FCK und Mo Idrissou schwer.(foto: kunz)
Dick, dem spektakuläre Diagonalpässe gelangen, dem aber auch einfache Fehler unterliefen, war an der Vorbereitung dieses 1:0 beteiligt: Er verlängerte Chris Löwes Eckball mit dem Hinterkopf, Mohamadou Idrissous Kopfball prallte an den Pfosten, und Olivier Occéan nickte den Abpraller zum 1:0 ein (9.).
Ein Nadelstich zur aus Lauterer Sicht rechten Zeit und eine kalte Dusche für die Arminia. Der nächste Schock für die Gastgeber: der unglückliche Zusammenprall ihres Torjägers Klos mit Idrissou. Klos erlitt eine Gesichts-Schädelfraktur und fällt wochenlang aus.
Kurz vor der Pause spielten Occéan und Marcel Gaus traumhaft zusammen, und Idrissou verwandelte den schönsten Spielzug der Partie zum 2:0 (45.). Auch dieser Nadelstich tat dem Aufsteiger sehr weh. Später erhöhte der souveräner und ökonomischer spielende FCK per Foulelfmeter (79.) – Idrissous siebtes Saisontor.
„Wir haben heute vielleicht auch dem großen Aufwand, den wir schon seit Saisonbeginn betreiben, Tribut gezollt“, sagte Bielefelds Trainer Stefan Krämer. Die Arminia kassierte die erste Heimniederlage in einem Punktspiel seit einem Jahr (0:1 gegen Hansa Rostock am 6. Oktober 2012).
Dick und Kollegen indes genießen die drei freien Tage, mit denen der neue Trainer Kosta Runjaic sein Team nach dem 0:0 in Köln und den drei Drei-Tore-Siegen in Serie belohnte.
Und während der Länderspielpause geht der Blick dann zum Derby: Am 20. Oktober kommt der Karlsruher SC. Für den Ex-Karlsruher Dick eine ganz besondere Partie: „Ich beschäftige mich schon seit zwei, drei Wochen mit dem Spiel“, meinte der Badener lachend, „jeden Tag kommen Freunde von mir mit neuen Kartenwünschen.“
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau