ZitatAlles anzeigenFCK-Trainer Runjaic sieht jüngste Schlappe des heutigen Gegners Dresden als Weckruf für Dynamo - Occéan imponiert
Es ist eine der besonders tückischen Aufgaben für die Roten Teufel. Ein Spitzenteam gastiert bei einem Gegner, der in der Tabelle einen der unteren Plätze belegt: Der Aufstiegsfavorit 1. FC Kaiserslautern weiß um die Schwere der Aufgabe heute (13 Uhr) beim heimstarken Zweitliga-Kellerkind Dynamo Dresden.
”Da wird eine tolle Stimmung im Stadion herrschen”, sagt FCK-Linksverteidiger Chris Löwe. Der 24-Jährige und seine Kollegen wissen, dass ein mitten im Abstiegskampf steckender Gegner so gefährlich sein kann wie ein angeschlagener Boxer, der vor wilder Entschlossenheit nur so strotzt.
Bei Aufsteiger Karlsruher SC haben die Dresdner vergangenen Sonntag 0:3 verloren - das tat den Sachsen weh. ”Der Trainer wird sauer gewesen sein auf die Mannschaft”, sagt FCK-Coach Kosta Runjaic, der sein eigenes Team auf eine entsprechend aggressive Reaktion des heutigen Gegners vorbereitet hat. Runjaics Wort zum Spieltag lautet diesmal: ”Wir wissen, dass wir bei Dynamo sehr dynamisch sein müssen, dass wir die maximale Drehzahl bringen müssen, um zu bestehen.”
Die seit Runjaics Amtsantritt - sprich seit neun Pflichtspielen - ungeschlagenen Lauterer haben einen Lauf und wollen die allseits gesungenen Lobeshymnen weiter mit Toren und Punkten erwidern. Schritt für Schritt zurück in die Bundesliga - so soll die Erfolgsgeschichte der vergangenen Wochen heute weitergeschrieben werden. Im vorletzten Spiel der Hinrunde wollen die Lauterer weiter daran arbeiten, die eigenen Fehler zu minimieren und Patzer des Gegners konsequent zu bestrafen.
Dafür arbeitet auch Linksverteidiger Löwe, der in Plauen im Vogtland geborene Sachse, der zum ersten Mal in Dresden spielt. ”Ich bin mal wieder in der Heimat, aber mit Dynamo hab‘ ich nichts am Hut”, meint Löwe, der von 2002 bis 2011 für den sächsischen Dynamo-Rivalen Chemnitzer FC am Ball war.
Die Lauterer fliegen nach der Partie in Dresden heute Nachmittag zurück nach Frankfurt. Von dort geht‘s in die Heimat und dann am Montag weiter nach Berlin, wo am Dienstag um 19 Uhr das DFB-Pokal-Achtelfinale beim 1. FC Union angepfiffen wird. Eine englische Woche beginnt, da puzzelt Kosta Runjaic gerne. Zumal der FCK-Trainer die Qual der Wahl hat. Neuerdings sogar im Sturm.
Aller Voraussicht nach startet heute in Dresden Olivier Occéan, der letzten Samstag beim 3:0 gegen Union Berlin seine bisher beste Partie im FCK-Dress lieferte. Ein Tor geschossen, eins vorbereitet, viel gelaufen, mächtig geackert. Das hat gepasst. Das hat Eindruck gemacht. Und obendrein gilt Simon Zoller als der irgendwie auch bessere Joker.
Wie Aufstieg geht, das weiß er: Olivier Occéan, der 2011/2012 mit 17 Toren großen Anteil am Höhenflug der Spvgg Greuther Fürth hatte, spielt nach einer unglücklichen ersten Halbserie und einer vermaledeiten Rückserie bei Eintracht Frankfurt nun auf Leihbasis beim FCK. In 14 der bisher 15 Saisonspiele kam er zum Einsatz, siebenmal stand er in der Startelf. Zwei Tore, zwei Torvorlagen stehen in der Liga, drei Treffer im DFB-Pokal unterm Strich.
Der Gesamt-Notenschnitt liegt bei 3,4. ”Wenn du als Stürmer das Tor triffst, dann hast du ein gutes Gefühl”, sagt der 32 Jahre alte Kanadier, der sich im Aufwind sieht und fühlt. ”Konkurrenz ist gut, da bist du gezwungen, Konstanz zu beweisen. Du weißt, dass jemand draußen sitzt, der gut ist.”
”Wenn ich meine Chance bekomme, dann muss ich meine Fähigkeiten beweisen”, sagt Occéan, der seine Mannschaft heute vor einem ”sehr wichtigen Auswärtsspiel” sieht.
So spielen sie
Dynamo Dresden: Kirsten - Gueye, Bregerie, Susac, Schulz - Tobias Kempe, Losilla - Koch, Ouali - Poté, Aoudia – Es fehlt: Mravac (Nasenbeinbruch)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Simunek, Orban, Löwe - Matmour, Karl, Jenssen, Gaus - Occéan, Idrissou – Ersatz: Hohs, Heintz, Alushi, Fortounis, Stöger, Ring, Zoller - Es fehlen: Bunjaku (Aufbautraining), Torrejón (Faserriss in der Wade), Zellner (Reha nach Kreuzbandriss), Riedel (Reha/Bluterguss in der Schulter)
Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf).
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Leserbrief
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung