ZitatAlles anzeigenDer Linksverteidiger spielt kommende Woche mit dem FCK gegen seine Ex-Klubs – Mittwoch in Chemnitz, Samstag gegen BVB
Von Oliver Sperk
KAISERSLAUTERN. Es sind ganz besondere Tage für Chris Löwe. Der Linksverteidiger trifft mit dem Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern in der Vorbereitung auf zwei seiner Ex-Vereine. Am Mittwoch geht’s zum Chemnitzer FCK und am Samstag gegen Borussia Dortmund.
Nein, Chris Löwe ist nicht der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern. Chris Löwe ist auch kein Teammanager. Und FCK-Trainer ist Chris Löwe auch nicht, der heißt seit 17. September Kosta Runjaic. Chris Löwe ist immer noch und – das hoffen sie alle beim FCK – noch für längere Zeit Linksverteidiger der Roten Teufel. Der Testspiel-Plan des Zweitliga-Dritten für kommende Woche indes wirkt derart maßgeschneidert für Löwe, dass man denken könnte, der Profi hätte ihn selbst so arrangiert.
Am Mittwoch (18.30 Uhr) steigt das Spiel in Löwes alter Heimat bei Drittligist CFC, bei den „Himmelblauen“, und am nächsten Samstag (15.30 Uhr) in der neuen Heimat, auf dem Betzenberg, der Test gegen Champions-League-Finalist Borussia Dortmund.„Ich hatte damit nichts zu tun“, betont der in Plauen geborene Sachse lachend, „aber ich freue mich natürlich auf beide Spiele sehr. Die Begegnung in Chemnitz ist sogar noch ein bisschen was anderes – sie ist eben in meiner Heimat.
Ich freue mich auf die ehemaligen Kollegen und Bekannten.“ 2002 ging der heute 24 Jahre alte Löwe vom 1. FC Wacker aus seiner Heimatstadt Plauen in die Jugend des CFC. Neun Jahre später bekam der junge Sachse das Angebot aus Dortmund, wechselte im Sommer 2011 ins Revier. Und wurde mit dem BVB prompt deutscher Meister, kam in seinem ersten Bundesliga-Jahr auf sieben Einsätze in der schwarz-gelben Top-Truppe.
Vor genau einem Jahr entschied sich der Linksfuß, der beim BVB in Nationalspieler Marcel Schmelzer starke Konkurrenz vor sich sah, zum Wechsel in die Zweite Liga nach Kaiserslautern. Eines seiner beiden fußballerischen Ziele hat der ehrgeizige und top-professionelle Löwe in der Pfalz auf Anhieb erreicht. „Ich wollte dauerhaft spielen, das hab’ ich geschafft“, resümiert er. Nicht nur das. Der Linksverteidiger hat sich durch Talent, Fleiß und Willensstärke große Anerkennung bei Kollegen, Verantwortlichen und Fans erarbeitet. Er ist zum absoluten Leistungsträger der Roten Teufel geworden.
Der „Kicker“ kürte Löwe Anfang der Woche zum besten Außenverteidiger der Zweiten Liga. Auch beim RHEINPFALZ-Notenschnitt liegt Löwe mit 2,92 ganz weit vorne. „Solche Auszeichnungen freuen mich natürlich, sind für mich eine Bestätigung meiner Arbeit“, sagt der 1,75 Meter große Profi ruhig, freundlich und überlegt, „aber sie sind jetzt schon Vergangenheit. Nun gilt es, das zu bestätigen.“ Typisch Löwe.
Der Linksverteidiger, dem beim 4:0 beim FSV Frankfurt mit einem tollen Freistoß sein erstes Zweitliga-Tor für den FCK gelang, denkt sehr analytisch; er neigt zur scharfen Selbstkritik, die er zuweilen gar übertreibt und sich dadurch manchmal selbst blockiert. Löwe ärgert sich sehr über Fehler – über die seiner Kameraden, noch mehr aber über die eigenen. Die Anerkennung, die er erntet, nicht zuletzt auch von Trainer Runjaic, gibt er weiter an seine Vorderleute und an den Coach. Löwes Leistungen aber sind auch zahlungskräftigen Erstliga-Klubs nicht verborgen geblieben. Sein Vertrag beim FCK läuft noch bis 2016.
Vor den verbleibenden 15 Spielen im Zweitliga-Aufstiegskampf freut sich die Lauterer Nummer 31 auf den Auftritt in der alten Heimat. Über Weihnachten war der natürlich Thema: Löwes Familie lebt in Plauen, die seiner Frau Monique in Chemnitz. Alle kommen zum Spiel. „14 Karten hab’ ich besorgt“, sagt der Profi voller Vorfreude. Die Partie soll ein Mosaikstein sein für eine gute Vorbereitung auf dem Weg zum großen Traum, zu Löwes zweitem Nahziel. Dem Bundesliga-Aufstieg. „Das wollen wir alle. Und dann werden sich auch andere Fragen für mich wohl gar nicht stellen.“
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau