ZitatAlles anzeigenJüngste Einsätze geben FCK-Profi Dominique Heintz Auftrieb – Linksverteidiger Mite Cikarski Gastspieler im Trainingslager
Von Oliver Sperk
BELEK. Beim 2:1 des 1. FC Kaiserslautern vor Weihnachten im Zweitliga-Duell des 1. FC Kaiserslautern beim FC Ingolstadt durfte er ran, beim Test gegen Borussia Dortmund (1:3) und auch am Donnerstag im Trainingslager im türkischen Belek beim 2:0 gegen Austria Wien: FCK-Innenverteidiger Dominique Heintz spürt deutlichen Auftrieb.
Der 20 Jahre alte Pfälzer aus Kirrweiler gehört zur inzwischen sehr großen Internet-Quizgemeinschaft im Mannschaftshotel des FCK.Pressesprecher Christian Gruber macht bei dem netten Gehirnjogging gerne mit, bei den Spielern sind die jeweils drei kurzen Fragen aus verschiedenen Themengebieten ebenfalls beliebt. Jeder gegen jeden, und jeder hat seinen Spaß bei Fragen wie „Wo war die letzte Schwimm-WM?“. Im Hotel Titanic Deluxe in Belek gibt es ebenfalls große Schwimmbecken, die man bei den Gesprächen mit den FCK-Spielern durch die riesigen Fensterscheiben gut sehen kann.
Auch Dominique Heintz fühlt sich im Titanic Deluxe wohl. Er scheint auf gutem Weg, die Eisberge zu umschiffen, die nach seinem schnellen Aufstieg zum Stamm-Innenverteidiger unter Runjaics Vorgänger Franco Foda im zweiten Halbjahr 2012 dann im Frühjahr und im Herbst 2013 aufgetaucht sind. Runjaic setzte bei seinem Amtsantritt im September 2013 auf das Innenverteidiger-Duo Jan Simunek/Marc Torrejón statt auf Willi Orban/Dominique Heintz.
Orban kam meist im defensiven Mittelfeld zum Einsatz, Heintz blieb zunächst nur die Bank. „Das ist normal für einen jungen Spieler, dass es nicht immer nur bergauf geht“, sagt Heintz, „ich hab’ ein paar Tage gebraucht, die Situation aber dann recht schnell verarbeitet.“
Über seinen Einsatz im jüngsten Punktspiel in Ingolstadt hat sich Heintz sehr gefreut. „Ich bin froh, dass ich ran durfte, und ich bin vor allem froh, dass wir in Ingolstadt gewonnen haben“, sagt Heintz, „so sind wir mit einem positiven Gefühl in die Winterpause gegangen und haben jetzt gegen Fürth eine bessere Ausgangsposition.“ Am 8. Februar geht’s zum Wiederauftakt gegen die zweitplatzierten Franken. „Was gibt’s Schöneres als gleich so ein Heimspiel. Wir wollen gegen Fürth gleich zeigen: Wir sind wieder da!“
Wieder da – das gilt auch für Heintz, der bei den Einsätzen zuletzt gegen Dortmund und Austria Wien allerdings von Simuneks verletzungsbedingtem Rückstand profitierte. Aber der 20-Jährige machte im Abwehrzentrum jeweils eine gute Figur.
Trainer Runjaic attestiert Heintz eine positive Entwicklung, die jedoch noch längst nicht abgeschlossen sei. Der junge Pfälzer weiß das – und ist fest entschlossen, hart an sich zu arbeiten. Auch in diesen Tagen im Trainingslager, wo es ein neues Gesicht zu sehen gibt: Der FCK hat neben dem vereinslosen Innenverteidiger Christopher Schorch (24/Verpflichtung weiter offen) seit gestern einen weiteren Testkandidaten zu Gast. Der mazedonische Jung-Nationalspieler Mite Cikarski (21) von Vandar Skopje wird als Linksverteidiger ausprobiert. Cikarski trainiert in Belek in den nächsten Tagen mit dem FCK.
Am Donnerstag gegen Austria Wien kam nach der ersten Halbzeit mit dem etatmäßigen Linksverteidiger Chris Löwe bei der Komplettrotation nach der Pause Marcel Gaus hinten links zum Einsatz – für ihn eine defensivere Rolle als gewöhnlich. „Auf den Außenbahnen ist sowieso Flexibilität erforderlich“, betont Trainer Runjaic, „deshalb hat Gausi mal links hinten gespielt.“ Gaus machte seine Sache gut, gefiel durch geschickte Steilpässe. Der Trainer bescheinigt dem 24-Jährigen ebenfalls eine gute Entwicklung.
Auch Dominique Heintz möchte sich weiter mächtig ins Zeug legen. „Ich will von den letzten 15 Spielen so viele wie möglich machen“, sagt der Junioren-Nationalspieler.
Und, ach ja: Die Schwimm-WM 2013 war in Barcelona.
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FCK-Chef Kuntz macht sich keine Sorgen
Die Sehnsucht nach der Fußball-Bundesliga ist groß beim 1. FC Kaiserslautern. Aber auch für den Fall, dass es beim aktuellen Tabellendritten der Zweiten Liga mit dem Wiederaufstieg erneut nicht klappen sollte, sieht FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz den Klub wirtschaftlich nicht in seinen Grundfesten erschüttert.
„Es ist nicht so, dass wir uns, wenn wir nicht aufsteigen sollten, große Sorgen um den Verein machen müssten“, sagte Kuntz gestern im Mannschaftshotel Titanic Deluxe im Trainingslager des 1. FC Kaiserslautern im türkischen Belek. Der Klubchef und ehemalige Mannschaftskapitän sieht das Schiff auf Kurs – und keine Gefahr einer Havarie.
Dennoch ist es kein Geheimnis, dass die Lauterer mit aller Macht nach oben streben und alles daransetzen wollen, dies in den verbleibenden 15 Punktspielen zu schaffen. Allein die jährlich rund acht Millionen Euro Mehreinnahmen aus der Vermarktung der Fernsehrechte sind ein gewichtiges Argument, vom sportlichen Reiz ganz zu schweigen.
Auch weil zweigleisig geplant werden muss, „warten wir mit den Gesprächen über mögliche Verlängerungen auslaufender Verträge bis Ende März, Anfang April“, sagte Kuntz. Der letzte Zweitliga-Spieltag ist am 11. Mai. Zum Saisonende verlieren die Arbeitspapiere von Stürmer Mo Idrissou (33) und Innenverteidiger Jan Simunek (26) ihre Gültigkeit.
Definitiv nicht erneuert wird der auslaufende Vertrag von Mimoun Azaouagh (31), der nicht mehr zum Kader gehört und einen neuen Arbeitgeber finden soll (wir informierten mehrfach).
FCK-Chef Kuntz nutzt das Trainingslager zum regen Austausch mit Coach Kosta Runjaic, mit seinen kickenden und seinen weniger kickenden Mitarbeitern. „Kosta und ich kommunizieren viel miteinander, er will ausdrücklich viel Feedback.“
Kuntz ist auch auf dem Trainingsplatz oft dabei. „Das ist kein Rentner-Trainingsprogramm“, sagt der 51-Jährige schmunzelnd, „man ist hier näher dran als im Alltag, in dem oft das Büro ruft.“
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung