ZitatAlles anzeigenWer morgen in Aue beim 1. FC Kaiserslautern in der Startelf steht, lässt Trainer Runjaic offen.
Die Anfangsformation vom Pokalcoup ist eine Option. Aber auch eine Taktik mit zwei Spitzen.
Karl, der Grosse - Markus Karl, feste Größe im Lauterer Mittelfeld, träumt von der Bundesliga. Und seinem sechsten Bundesligaspiel. (foto: kunz)
Die Konkurrenz hat am 21. Spieltag der Zweiten Bundesliga bislang ausnahmslos für den 1. FC Kaiserslautern gespielt. Das muss der FCK morgen (20.15 Uhr, live in Sport1 und Sky) im Gastspiel bei Erzgebirge Aue nun auch tun, dann kann er auf den zweiten Platz vorrücken.
„Da wollen wir am 34. Spieltag stehen“, sagt Markus Karl, der mit 1,91 Metern nach Marius Müller und mit Mo Idrissou längste Lauterer Profi.
Vor einem Jahr kam Karl von Union Berlin zum FCK, ist in der Mittelfeldzentrale als Abräumer eine feste Größe. „So will ich Markus Karl sehen“, schwärmte Trainer Kosta Runjaic nach dem Coup im Cup. „Ich habe noch nie in einer taktisch so disziplinierten Mannschaft wie am Mittwoch gespielt“, sagt Karl beim Rückblick auf das überraschende 1:0 bei Bayer Leverkusen. Am Freitag ist er 28 Jahre alt geworden und wurde von seiner Frau überrascht. „Wir waren essen – meine Frau hatte meine Freunde eingeladen, was ich nicht wusste. Schön“, erzählt der beherzte Abfangjäger.
Er sieht sich hochmotiviert, die Vorgaben des Trainers umzusetzen. „Der Trainer hat hohe Ansprüche an mich, wie auch ich an mich. Ich muss meine Erfahrung einbringen, noch mehr in Bewegung sein, was mir in Leverkusen schon ganz gut gelungen ist“, skizziert der Funkturm, der zu den „führenden Köpfen“ der Mannschaft zählen möchte. Und sich mit Häuptlingen wie Marc Torrejón, Florian Dick oder Mo Idrissou und Enis Alushi verantwortlich dafür fühlt, dass des Trainers Vorstellungen umgesetzt werden.
Aue wird ein ganz anderes Spiel als das in Leverkusen. „Die werden mit Mann und Maus verteidigen, der Platz wird nicht der beste sein, das dürfen aber keine Ausreden sein. Es ist wichtig, den Schalter umzulegen und nicht erst nach 20 Minuten, wenn es 0:1 steht“, fordert der Mittelfeldmann.
Markus Karl ist ein klarer Kopf, ein humorvoller Typ, der Darts mag, das Familienleben schätzt. Zum FCK kam er, um aufzusteigen. Im ersten Anlauf platzte der Traum in der Relegation, als der Lange verletzt pausierte. Der zweite Versuch soll zurück ins Oberhaus führen. „Ich will, dass es bei mir nicht bei fünf Bundesligaspielen bleibt“, orakelt Karl, der die im Dress des Hamburger SV erlebte.
Begeistert ist der Mittelfeld-Malocher von den Fans. Mindestens 750 werden auch am Montag die 500 Kilometer ins Erzgebirge auf sich nehmen, um die Roten Teufel zu unterstützen. „Mit der Leistung von Leverkusen haben wir uns diese Unterstützung auch ein bisschen verdient, aber wir haben am Montag auch eine Bringschuld“, sinniert Karl, der den Triumph in Leverkusen auch als Balsam auf die wunden Fanseelen wertet: „Ich glaube, dass das auch einiges gekittet hat, was in den letzten zwei Jahren war. Da war der Mythos Betzenberg, obwohl wir auswärts spielten.“ Morgen gilt’s in Aue!
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