ZitatAlles anzeigenDie Saison 2013/2014 ist vorbei. Die neue Saison 2014/2015 hat noch nicht begonnen. Im Winter spricht man von der Zeit „zwischen den Jahren“. Dann ist das jetzt wohl die Zeit „zwischen den Saisons“.
Ein Blick nach vorne ist, zumindest beim 1. FC Kaiserslautern e.V., durchaus angebracht. Steht der Verein nach dem erneut verpassten Aufstieg vor dem finanziell kräftezehrenden erneuten Anrennen auf die Fleischtröge der ersten Bundesliga nun doch vor heftigen Turbulenzen.
Der Ruf nach einem Sportdirektor, der von Stefan Kuntz nach dem Abstieg bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 9. Mai 2012 selbst ins Spiel gebracht wurde, wird lauter. So kann offenbar täglich mit der Verkündung der frohen Botschaft gerechnet werden, dass nun - vermutlich - Markus Schupp für die sportlichen Belange des Vereins zuständig sein wird. Wer die Bewerber für diese Position vorgeschlagen hat, wo diese Position organisatorisch angesiedelt ist und was dann eigentlich Stefan Kuntz noch macht sind Fragen, die in diesen Tagen durch die Foren und die soziale Medienlandschaft wabern.
Laut eigener Aussage hat Stefan Kuntz wohl einen Vertrag, der eine Sportdirektor-Position durch fremde Personen ausschließt. Offenbar ein Trauma alter Bochum Tage die dazu führten, solche Passagen in den Vertrag zu übernehmen. Wenn jetzt jedoch ein Sportdirektor kommt, was ist dann mit dieser Klausel im Vertrag? Wurde der Vertrag angepasst und in diesem Zusammenhang, weil man gerade dabei ist, gleich um drei Jahre vorzeitig verlängert? Das böte sich ja an. Natürlich zu besseren Konditionen, sind es doch die Mitglieder die nicht mehr alles hinnehmen, was von der Lichtgestalt Stefan Kuntz verbreitet wird.
Wie verhält es sich mit dem Buddy aus alten Tagen, dem Vorstandskollegen Fritz Grünewalt. Auch dessen Vertrag läuft offenbar im kommenden Jahr aus. Das Dream-Team (manche haben dafür eher einen anderen Namen) soll man ja nicht trennen. Also gleich den Vertrag vom „Top-Transfer (O-Ton Stefan Kuntz auf der aoMV vom 9.5.2012)“ mit verlängern. Das böte sich ja regelrecht an. Damit der Aufsichtsrat nicht soviel Arbeit hat. Man hat ja so schon soviel zu tun. Am besten auch noch die Überwachungspflicht von Geschäften des Vorstands gleich streichen - braucht man ja nicht, man genehmigt ja schließlich ein Budget für die Lizenz. Mal sehen, wann dieses Thema im Satzungsausschuss auftaucht (ich vermute mal am 26. Mai).
Und weil es guter Väter Sitte ist, werden die Verträge natürlich auch jetzt noch schnell gemacht, man weiß ja nicht wie der Aufsichtsrat nach der nächsten Mitgliederversammlung im November/Dezember aufgestellt ist. Macht ja schließlich der amerikanische Präsident auch immer so, dass Richter des Obersten Gerichtshofs auch immer kurz vor Ende der Legislaturperiode eingesetzt werden, so dass der Einfluss auf die Rechtsprechung nach der Abwahl noch gewährleistet ist.
Das Ganze, also vorzeitige Vertragsverlängerung von Kuntz und Grünewalt hätte ein arges „Geschmäckle“. Denn damit würde die Last einer kritischen Betrachtung des Vorstandes bei einer geänderten Zusammensetzung des Aufsichtsrats übergeben werden. Wäre das ein Fußballspiel müsste es hierfür die gelbe Karte geben.
Interessant auch die Frage, wo der neue Sportdirektor-Posten denn angesiedelt ist. Wird diese Position gleichwertig in die Vorstands-Ebene gehoben, somit die Einstellung vom Aufsichtsrat durchgeführt (OK, ich weiß, dass war nen Scherz), oder aber auf der Ebene eines Geschäftsführers, also unterhalb der Vorstandsebene und damit unter der disziplinarischen Weisungsbefugnis von Stefan Kuntz. Hier wird es spannend sein, wie das Organigramm am Ende aussieht.
Apropos Aufsichtsratswahl dieses Jahr ...
