ZitatAlles anzeigenL: FCK startet vor knapp 300 Zuschauern in die Vorbereitung auf die Zweitligasaison – Zwei bis vier Neue sollen noch kommen
VON OLIVER SPERK
Mit den externen Neuzugängen André Fomitschow (23), Philipp Hofmann (21) und Michael Schulze (25) hat Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern gestern Nachmittag auf dem Betzenberg die Saisonvorbereitung aufgenommen. Knapp 300 Zuschauer wollten sich vor Ort Appetit auf die am ersten August-Wochenende beginnende Spielzeit holen.
Der Hunger der Fans nach packendem und möglichst dann auch noch erfolgreichem Fußball der Roten Teufel ist mit dem vierten Platz in Liga zwei in der abgelaufenen Saison längst nicht gestillt worden.
Nun hat sich der FCK unter Federführung von Vorstandschef Stefan Kuntz, dem Ende Mai vorgestellten Sportdirektor Markus Schupp und Trainer Kosta Runjaic einem Strategiewechsel verschrieben: Jüngere und vor allem hungrige Spieler sollen für neuen Schwung sorgen und die zuletzt teils tief enttäuschten Fans versöhnlich stimmen. „Es liegt jetzt an uns, diese Gedanken jetzt mit Leben zu füllen“, betont Trainer Kosta Runjaic, „wir sind uns bewusst, dass das Zeit und Geduld braucht und dass das viel Arbeit bedeutet. Wir gehen das jetzt mit viel Schwung an. Die Akkus sind nach dem Urlaub wieder aufgeladen.“
19 Feldspieler und die drei Torhüter Tobias Sippel, Marius Müller und Julian Pollersbeck aus der U23 absolvierten gestern die erste, zweistündige Trainingseinheit zur Vorbereitung auf die neue Runde, in der die Lauterer auf viele frische Gesichter setzen. Aus dem eigenen Talentschuppen gehören fortan auch Angreifer Sebastian Jacob (20) und Mittelfeldspieler Manfred Osei-Kwadwo (19) zum Profikader. Gleiches gilt für Jan-Lucas Dorow (21), der schon fürs Zweitliga-Team gespielt hat.
Zwei bis vier Neuzugänge, sagt Trainer Runjaic, sollen noch kommen. „Wir haben viele Gespräche geführt, was die Planungen betrifft“, sagt Sportdirektor Schupp nach arbeitsintensiven ersten Wochen im Amt, „ich komme voran.“ Gesucht werden „schwerpunktmäßig deutsche Spieler, die hungrig sind und ihr Potenzial noch nicht voll ausgeschöpft haben“, betont Schupp. „Das gilt für die Offensive, zentral und außen, aber auch für die Innenverteidigung, im Prinzip für alle Mannschaftsteile.“ Neben Ariel Borysiuk, der zu Lech Gdansk wechselt, David Hohs (wohl 1. FC Saarbrücken) und den auf Vereinssuche befindlichen Kostas Fortounis, Enis Alushi, Olivier Occéan und Enis Hajri fehlten gestern Karim Matmour (Trauerfall in der Familie), Chris Löwe und Steven Zellner (Aufbautraining).
Das Wort „Aufstieg“ nahm gestern kein FCK-Offizieller in den Mund. „Ich spreche nicht gern von großen Endzielen“, betont Schupp, „es ist zunächst wichtiger, dass die Mannschaft tagtäglich dazulernt und sich Schritt für Schritt entwickelt. Aber wo der FCK früher oder später hin will, ist doch hier sowieso jedem klar.“ Mit der Brechstange aber – sprich: mit allzu vielen Bundesliga-Reservisten, die auf einen zweiten Frühling hoffen – wollen Kuntz und Kollegen die Mission Bundesliga-Rückkehr diesmal nicht angehen. Das Fördern kommt nun vor dem Fordern.
Zur Sache: Drei neue Profis beim FCK
André Fomitschow (23): In den letzten eineinhalb Jahren als Leihgabe von Fortuna Düsseldorf bei Energie Cottbus. Kam ablösefrei zum FCK. Der Vertrag läuft bis 30. Juni 2016. Eingeplant als „Backup“ des linken Verteidigers Chris Löwe und auf der linken Außenbahn. „Der Abstieg mit Cottbus ist eine schmerzliche Erfahrung. Ich versuche, aus allen Erfahrungen etwas Positives zu machen“, sagt Fomitschow. „Der FCK ist ein großer Traditionsverein mit tollen Anlagen und Fans“, schwärmt der 23-Jährige.
Philipp Hofmann (21): Der 1,95 Meter große Mittelstürmer hat einen Dreijahresvertrag. In den letzten zwei Jahren spielte er auf Leihbasis beim SC Paderborn und beim FC Ingolstadt. „Ich hatte auch Bundesliga-Angebote, aber beim HSV wäre ich der zweite oder dritte Stürmer gewesen. Aber ich bin jung, ich will, ich muss spielen“, sagt der U21-Nationalspieler. Dass Schalke eine Rückkaufklausel im Ablösevertrag verankert hat, ehrt ihn. „Aber in den nächsten drei Jahren zählt für mich nur der FCK“, sagt der Sturmriese und schaut in den Stadionkatakomben sehnsüchtig auf die Fotos von der Aufstiegsfeier 2010.
Michael Schulze (25): Rechter Außenverteidiger, ablösefrei von Energie Cottbus als Nachfolger von Florian Dick gekommen. „Ich glaube, ich habe den ganzen Urlaub gebraucht, um den Abstieg zu verarbeiten und weiß nicht, ob ich das wirklich schon ganz aus dem Kopf habe“, sagt der Ex-Wolfsburger. Sein Kontrakt läuft bis 2017. „Man muss keinen Fußballer für Kaiserslautern begeistern“, schwärmt Schulze von seinem neuen Klub. Sein Ziel: die Bundesliga!
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung