ZitatAlles anzeigenFCK-Sturmtalente Sebastian Jacob und Jan-Lucas Dorow wollen Aufwind aus der U23 nutzen
Die zwei Kilometer vom Hotel „Krone“ in Herxheim-Hayna zur Herxheimer Sportanlage bieten sich für eine nette Mini-Radtour an. So machen sich Spieler und Trainer des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern stets gemeinsam auf den Weg zu den Übungseinheiten und zurück. Mittendrin im sportlichen Trainingslager-Treiben: die 21-jährigen Jungprofis Jan-Lucas Dorow und Sebastian Jacob.
„Wir fahren hier in Herxheim immer mit dem Rad“, sagt FCK-Trainer Kosta Runjaic, bevor er selbst auf den Drahtesel steigt, „die zehn Minuten vor dem Training sind gut, um den Körper schon mal zu aktivieren.“ Runjaic und seine Übungsgruppe, die voraussichtlich morgen um den am Montag verpflichteten montenegrinischen U21-Nationalstürmer Stefan Mugosa (22) erweitert wird, sind guter Dinge. „Wir haben in Herxheim ein familiäres Ambiente und natürlich in der ,Krone’ eine Spitzenküche“, zeigt sich Runjaic zufrieden. Zumal gestern bei sonnigen 20 bis 25 Grad auch noch das Wetter perfekt war.
Seit Montagnachmittag und noch bis Samstag residieren die Roten Teufel in der malerischen Südpfalz-Gemeinde. Natürlich haben sie alle am Montagabend auch das WM-Achtelfinale der deutschen Elf gegen Algerien geschaut. Obwohl die Anpfiffzeit 22 Uhr für ehrgeizige, geschlauchte Profis im Trainingslager ziemlich spät ist. So löste sich die gemeinsame Hotelrunde um die große Leinwand herum nach der torlosen ersten Halbzeit auf. Selbstredend war der franko-algerische FCK-Profi Karim Matmour, algerischer Ex-Nationalspieler, der gefragteste Mann. Immer wieder erntete er anerkennende Blicke für die starke Leistung seiner Landsleute.
Den Anpfiff der zweiten 45 Minuten erlebten die Lauterer auf ihren Zimmern. Für die Jungstürmer Dorow und Jacob war dann aber nach dem 1:0 durch André Schürrle in der 2. Minute der Verlängerung Schluss. Das 1:0 reichte ihnen. „Es war ein harter Tag, wir waren sehr müde“, verrät Jacob, „deshalb hatten wir gehofft, dass das 1:0 noch in der regulären Spielzeit fällt.“ Nichts war’s damit. Nach Schürrles Treffer aber war dann Schluss mit Fernsehen im Doppelzimmer. „Wir wollten nur noch schlafen. Außerdem haben wir gewusst, dass die Jungs das über die Bühne bringen“, betont Dorow. Stimmt. Aber bei den Treffern zum 2:0 und 2:1 haben die beiden 21-Jährigen dann schon geschlafen. Da herrschte ebenso Einigkeit wie so oft auf dem Platz bei der U23 der Lauterer in der Regionalliga. Dort bildeten die beiden vorige Runde ein kongeniales Sturmduo. Der 1,75 Meter große Dorow, der auch schon vier Zweitliga-Kurzeinsätze aufweist, erzielte 2013/2014 in 28 Regionalligapartien 18 Tore. Das bewegliche Offensivtalent, das noch im Elternhaus in Altenkirchen im Kreis Kusel wohnt, sieht sich als „Spieler, der gerne hinter den Spitzen agiert, oder als zweiten Stürmer“, der gerne auch aus der Tiefe kommt. So ergänzen sich Dorow und Zimmerkollege Jacob gut.
Der Pfälzer und der aus Saarlouis-Roden stammende Jacob waren in der U23 stets für einen Volltreffer gut. Dorows 18 und Jacobs 11 Tore machten zusammen fast die Hälfte der 66 Treffer des Regionalliga-Vierten aus. „Wir harmonieren gut, das passt“, sagt der 1,84 Meter große Jacob, der gerne ganz vorne im Zentrum spielt, „ich weiche aber auch nach rechts oder links auf die Flügel aus, das bringt der moderne Fußball eh mit sich“, betont Jacob, der im April ein Wirtschaftsstudium an der Fernuni Hagen begonnen hat. Die Unterlagen schlummern zu Hause. Für die Jungprofis, beide bis 2017 unter Vertrag, zählt nun nur das Trainingslager: „Gas geben, sich empfehlen“, sagt Jacob, „die Chance nutzen.“ Um nach einem 1:0 noch zulegen zu können.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung