ZitatAlles anzeigenFCK-Trainer Kosta Runjaic lobt die Mannschaft nach beherztem Auftritt – Nur Tore fehlen
Der 1. FC Kaiserslautern heimste auch beim 0:0 im Fußball-Zweitliga-Topspiel bei Rasen-Ballsport Leipzig viel Lob ein. Der erste Auswärtssieg aber lässt sich frühestens am 30. November im Gastspiel beim FC St. Pauli feiern.
Sebastian Krumbiegel ist glühender Anhänger der Kiez-Kicker, aber auch Vorzeige-Fan der Roten Bullen. Für den Sänger der Leipziger Kult-Band „Die Prinzen“ war Fabio Coltorti am Montagabend der König. „Ohne Fabio lägen wir zurück“, sagte der Künstler zur Pause. Mit Glanzparaden hatte der Torwart aus der Schweiz Schüsse von Ruben Jenssen und Philipp Hofmann (23., 24.) entschärft.
Die Warnschüsse signalisierten, die Roten Teufel hatten ins Spiel gefunden, das Amin Younes und Kevin Stöger kultivierten. Die nächsten Entwicklungsschritte der Künstlergarde müssen zu mehr Effektivität führen. „Es macht Spaß, wir haben eine junge Mannschaft, wir denken von Spiel zu Spiel. Ich lerne dazu – vor allem auch in der Defensive“, sagte Stöger.
„Wir haben exzellent verteidigt“, lobte FCK-Coach Kosta Runjaic nach dem 0:0 in einer packenden Intensivbegegnung, die mit englischer Härte und hohem Tempo geführt wurde. Herausragend die Lauterer Innenverteidiger Dominique Heintz und Willi Orban, die das Sturmkombinat Daniel Frahn und Yussuf Poulsen mit hoher Konzentration, starker Präsenz, mit leidenschaftlicher Hingabe, hellwach im Zweikampf, am Tore schießen hinderten. Einmal nur war Poulsen frei, das Tor verwaist – geistesgegenwärtig aber brachte Michael Schulze den Fuß an den Ball und verhinderte die Niederlage (79.).
Für einen Lauterer Sieg konnte Hofmann sorgen, der sich am Ende über Trost und Lob seines Konkurrenten Srdjan Lakic freuen durfte. „Er hat mich für meinen Einsatz gelobt. Wir respektieren und unterstützen uns“, sagte Hofmann und trauerte dem verpassten Siegtreffer nach, vor allem der Chance, als er in der 68. Minute nur den Außenpfosten traf: „Der Torwart macht das ziemlich gut. Gerade als ich schießen will, kommt er raus, ich komme nicht ganz rum, der Winkel war auch ziemlich spitz.“
Pech hatte Willi Orban, der seine herausragende Leistung mit dem Siegtor hätte krönen können. Nach Amin Younes’ Ecke aber traf Orban per Kopf nur die Torlatte (29.), in der Nachspielzeit verfehlte er nach Stögers Zuspiel nur haarscharf. „Schade, das Tor hätte den Tag für mich perfekt gemacht“, sagte Orban, der seinen 22. Geburtstag feierte.
Ganz stark auch sein Nebenmann Dominique Heintz, der seinen Körper resolut einzusetzen weiß und auch versteht, mit Ruhe und Geschick Bälle abzulaufen, sich spielerisch zu befreien und Ballgewinne zielführend für Gegenangriffe einzusetzen. „Leipzig hat ein brutales Pressing gespielt, aber wir waren die bessere Mannschaft. Schade nur, dass wir unsere guten Chancen nicht genutzt haben“, sagte Heintz. Dass die Mannschaft erstmals in dieser Saison auswärts ohne Gegentor blieb, freute sich Tobias Sippel, der nach dem Abpfiff einen Eisbeutel auf das schmerzende Knie drückte. Ein Fall für Mannschaftsarzt Harald Dinges, der eine Reizung im Knie diagnostizierte. Sippel kann zumindest heute nicht trainieren.
Chris Löwe, der mit einer starken Wadenprellung rausmusste, wurde von Jean Zimmer erstklassig ersetzt. Er fügte sich prima in das Kampfspiel ein. Auch wilde Bullen vermögen den Beißer, der den englischen Fußball liebt, nicht zu erschrecken.
„Ich bin stolz auf meine Jungs. Der Punkt ist mehr als in Ordnung“, sagte FCK-Trainer Runjaic, dem nur das „Festival der langen Bälle“ in der ersten Viertelstunde missfiel.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung