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Wechsel von Mittelfeldmann Mateusz Klich zum FCK nun offiziell – Test heute auf dem Fröhnerhof
Seit Montagabend ist es klar, seit gestern ist es auch schriftlich besiegelt: Mittelfeldspieler Mateusz Klich (24) wechselt vom VfL Wolfsburg zum Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern und erhält dort einen bis 30. Juni 2018 gültigen Vertrag.
Heute im Test gegen Elversberg (14 Uhr, witterungsbedingt verlegt in den Sportpark Fröhnerhof; freier Eintritt) soll Klich spielen. Erik Thommy (20) vom FC Augsburg, mit dem der FCK mündlich einen Wechsel vereinbart hat, ist heute noch nicht dabei.
Es ist wieder einmal ein Beispiel für die Mechanismen im Profifußballgeschäft. Es wird viel Geld bezahlt, aber auch schnell selektiert und dies zuweilen reflexartig: Im Januar 2013 hat der VfL Wolfsburg Mittelfeldmann Klich an den niederländischen Erstligisten PEC Zwolle verliehen und ihn später verkauft – allerdings mit Rückhol-Option. „In Zwolle“, sagt Klich nun in gutem Deutsch im RHEINPFALZ-Gespräch, „habe ich mich sehr wohlgefühlt, wir sind 2014 Pokalsieger geworden. Ich hatte dort die bisher schönste Zeit meiner Karriere.“ Er hätte sich sehr gut vorstellen können, in den Niederlanden zu bleiben, sagt der 24-Jährige, aber der VfL beorderte ihn im Sommer zurück nach Wolfsburg. Dort durfte der Pole in der Bundesliga-Hinrunde seinen Kollegen am Wochenende nur zuschauen. „Ich habe dann gefragt, ob ich im Regionalliga-Team spielen darf, ich wollte unbedingt kicken“, sagt Klich. In sechs Partien für den VfL II traf er dreimal.
Jetzt ist der zehnmalige polnische Nationalspieler, der sich selbst als „Achter“ und Vorbereiter im zentralen Mittelfeld sieht, froh, dass er beim FCK am Ball sein kann. „Es ist eine junge Mannschaft, der man ihre Spielstärke und Spielfreude anmerkt, das war für mich auch ein wichtiger Grund, nach Kaiserslautern zu wechseln“, betont Klich. Als Ablösesumme sind geschätzte 200.000 Euro im Gespräch. Damals, im Sommer 2011, hatte der VfL unter Sportchef und Trainer Felix Magath noch 1,5 Millionen Euro für den damals 21-Jährigen an Cracovia Krakau überwiesen. Angesichts des Wolfsburger Riesenkaders und der gehobenen Ansprüche beim VfL kam Klich aber nie zu einem Bundesliga-Einsatz.
Seine Jahre in Wolfsburg waren für ihn sportlich ähnlich schwierig wie für seinen Kollegen Srdjan Lakic, der zur gleichen Zeit dorthin kam wie Klich. Beim FCK nun gab’s ein Wiedersehen – ebenso wie mit den Ex-„Wölfen“ Michael Schulze und André Fomitschow. Auch mit Stefan Majewski, von 1984 bis 1987 Profi und von 1997 bis 1999 Amateurcoach in Kaiserslautern, hat Klich über den FCK gesprochen; Majewski war Trainer bei Klichs Ex-Klub Krakau, und er coachte den Mittelfeldmann bei der polnischen U21.
FCK-Trainer Kosta Runjaic freut sich auch darüber, dass Klich für einen gesunden Konkurrenzkampf im Mittelfeld sorgt. Sportdirektor Markus Schupp hebt Klichs „hohe Spielintelligenz“ hervor und betont: „Er ist technisch stark und auch torgefährlich.“
Bis zum Wiederauftakt am 8. Februar in Braunschweig warten noch vier Wochen Vorbereitung auf Klich & Co. – die vermehrte Laufarbeit in diesen Tagen ist für den Polen mit dem Ziel EM 2016 kein Problem: „Ich habe unter Felix Magath trainiert, da bin ich einiges gewöhnt“, sagt Klich grinsend. Er freut sich auf Kaiserslautern, wo er mit seiner Freundin bald eine Wohnung beziehen will.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung