ZitatAlles anzeigen
FCK-Neuzugang Erik Thommy trifft auch gegen Gladbach – Lauterer Stürmer sind begehrt
Zwei, drei Unwägbarkeiten wird Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern noch einige Tage mit sich herumschleppen. So ist unklar, wie lange Innenverteidiger Dominique Heintz, der wohl eine Muskelverletzung hat, ausfällt. Und auch die Stürmerfrage ist nicht abschließend geklärt. Geht Srdjan Lakic doch? Kommt dann Vaclav Kadlec von Eintracht Frankfurt für ihn?
Erst wenn sich das Winter-Transferfenster am kommenden Montag, 2. Februar, schließt – der eigentliche Stichtag 31. Januar fällt auf einen Samstag, daher die Verlängerung –, herrscht Klarheit, wer für den Rest der Runde bei welchem Verein spielt. Anfragen aus der Zweiten und Dritten Liga gibt es für die beim FCK unter Vertrag stehenden, aber zuletzt kaum zum Zug gekommenen Angreifer Stefan Mugosa (22) und Jan-Lucas Dorow (21). „Wenn die Spieler das wollen und bei anderen Vereinen Praxis sammeln können, würden wir sie ausleihen“, sagt Sportdirektor Markus Schupp, „wir können ihnen im Moment keine Spielpraxis garantieren.
“Kapitän Lakic, mit sechs Treffern in der Hinrunde erfolgreichster FCK-Torschütze, dennoch kritisiert und zuletzt vom Bundesligisten SC Paderborn umworben, hat am Samstag nach dem 1:3 (0:2) des FCK im Test gegen Borussia Mönchengladbach noch einmal betont, er sei nach Kaiserslautern zurückgekehrt, um mit den Roten Teufeln aufzusteigen. Seine Familie und er fühlen sich wohl in der Pfalz. Aber er hat schon einiges erlebt in diesem Geschäft und weiß: „Im Fußball ist vieles möglich.“ Klingt abgedroschen, bestätigt sich aber immer wieder.
Innenverteidiger Dominique Heintz, der gegen Gladbach verletzt fehlte, soll in den nächsten Tagen noch einmal genauer untersucht werden (RHEINPFALZ am SONNTAG informierte). Während Max Kruse, Patrick Herrmann und Branimir Hrgota für die in den entscheidenden Situationen klar besseren Borussen trafen, gelang Erik Thommy nach dem Treffer am Dienstag gegen St. Gallen schon sein zweites Testspieltor für seinen neuen Verein – das erste im ersten Spiel auf dem „Betze“. Der 20-Jährige, den der FCK für eineinhalb Jahre bis 30. Juni 2016 vom FC Augsburg ausgeliehen hat, erzielte gegen Gladbach das 1:2 (50.). Thommy war zur zweiten Halbzeit für Amin Younes eingewechselt worden.
Der von den Gladbachern noch bis Sommer an den FCK ausgeliehene Younes war gegen seinen Ex-Klub blass geblieben. Ihm fehlte wie vielen Lauterern am Samstag die Spritzigkeit – einerseits eine Folge der hohen Belastung in den ersten drei Vorbereitungswochen. Andererseits zeigte der Bundesligist vom Niederrhein mit seinen blitzartigen Tempoverschärfungen den Roten Teufeln auch, was eine Etage höher verlangt wird. Flügelflitzer Thommy kennt das vom FCA aus eigener Anschauung. Tatsächlich bringt er eine enorme Geschwindigkeit mit. So zeigte er bei seinem Treffer am Samstag, dass er sehr antrittsschnell ist und beim Abschluss nicht lange fackelt, sondern gerne mal abzieht. Entschlossenheit, die dem FCK-Spiel guttut.
-------
KOMMENTAR
Des Trainers Drahtseilakt
Die Winter-Vorbereitung bestätigt: Der FCK hat ein spielstarkes Team. Über den Punktestand aber entscheidet auch die Effizienz.
Am 8. Februar in Braunschweig beginnt für den 1. FC Kaiserslautern in der Zweiten Fußball-Bundesliga der 15-Spiele-Endspurt. Das Personalpuzzle ist für FCK-Trainer Kosta Runjaic in der Vorbereitung noch kniffliger geworden. Seine Truppe zeigt eine gute Spielanlage, die sie aber noch häufiger in Zählbares ummünzen muss, um in einer engen Liga ganz oben dabei zu bleiben. Der Konkurrenzkampf im Team ist groß, vor allem in der Offensive.
Im Sturm sind Srdjan Lakic, wenn er bleibt, und Philipp Hofmann die Platzhirsche. Sebastian Jacob hat wiederholt gezeigt, dass er eine starke Alternative vor allem in einem 4-4-2-System ist. Und der 17-jährige U19-Bundesliga- und U18-Nationalspieler Erik Wekesser ist für sein Alter schon weit. Auch er konnte im Trainingslager punkten.
Marcel Gaus ist nach überstandener Verletzung fleißig dabei, seinen Rückstand aufzuholen; ein weiterer Kandidat für die umkämpfte offensive Außenbahn. Dort gefällt der schnelle Neuzugang Erik Thommy durch Tore. Es ist an Trainer Runjaic, die richtige Mischung für eine erfolgreiche Restsaison zu finden. Konkurrenz belebt das Geschäft. Andererseits ist auch das Vertrauen des Trainers in eine einmal eingespielte Besetzung wichtig. Das weiß Runjaic – und freut sich auf den Drahtseilakt.
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung