Diskussionsthema zum Artikel: „Da musst du allein durch“ – Im Gespräch mit Jan-Ole Sievers
„Da musst du allein durch“ – Im Gespräch mit Jan-Ole Sievers
Jan-Ole Sievers erklärt, warum „Karriereplanung“ in einem Fußballerleben nur bedingt Sinn macht, und wie er die schwierigen Phasen seiner Laufbahn bislang gemeistert hat.
Du bist schon als 16-jähriger für zwei Jahre nach England gegangen, zu den Bolton Wanderers. Wie hat sich das ergeben?
Ich hab beim Karlsruher SC in der U17 gespielt, kam im Sommer aus einem Korsika-Urlaub mit Freunden zurück – und da hat mein Vater mir erzählt, dass ich zu einem Probetraining nach England eingeladen sein. Da bin ich dann hin, direkt nach der Abschlussfeier auf meiner Realschule. In Bolton hab ich anschließend zwei Jahre bei einer Gastfamilie gelebt, die der Verein vermittelt hatte. Im ersten Jahr hat Bolton noch Premier League gespielt, mit dem ehemaligen Bremer Ivan Klasnic, da saßen wir Jugendspieler bei den Spielen immer auf der Tribüne. War schon auf ein tolles Erlebnis.
Als junger Kerl im Ausland zwei Jahre auf sich selbst gestellt zu sein – war das auch eine Erfahrung, die dich in deiner Entwicklung weitergebracht hat?
Auf jeden Fall. Auch das war schwer am Anfang, denn dein Schulenglisch hilft dir nicht so viel weiter, bei den merkwürdigen Akzenten, die die Briten sprechen, verstehst du erst einmal nicht viel. Aber je länger du dort bist, desto besser kommst du zurecht. Und ich habe auch eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesstrainer absolviert, drei Mal die Woche ein College besucht.
Als Torwart bist du heutzutage ja auch zunehmend ein Torspieler, das heißt, auch deine fußballerischen Qualitäten sind gefragt, wenn du wirklich zu den guten gehören willst. Wie schätzt du dich da ein?
Ich denke, dass ich auch da an mir arbeite und mich weiter verbessere. Ich hab am Ball eine gewisse Ruhe und muss nicht jeden nach vorne bolzen, kann kurz spielen, aber auch mal einen längeren Ball gezielt nach vorne spielen. Meine Abschläge kommen auch ganz gut, die trainieren wir auch mindestens einmal die Woche. Die ersten zwei, drei Jahre in der Jugend habe ich ja auch im Feld gespielt, im linken Mittelfeld.
Oliver Kahn hat mal gesagt, 50.000 eigene Fans im Stadion, die einen anfeuern, sind wunderschön, aber so richtig heiß macht es ihn erst, wenn alle gegen ihn sind. Wie siehst du das?
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Quelle: FCK Blogwart
Link: https://fck-blogwart.de/2018/0…aech-mit-jan-ole-sievers/