Traurige Premiere auf dem Betzenberg

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    Traurige Premiere auf dem Betzenberg

    Nach dem Geisterspiel ist vor dem Geisterspiel: Heute Abend steht für den FCK das erste Geister-Heimspiel seiner Geschichte gegen den TSV 1860 München an.


    Heimspiele auf dem Betzenberg ohne Zuschauer? Eine völlig verwaiste Westkurve? Das sind keine Heimspiele. Geisterspiele als neue Normalität im Fußball? Das hätte noch vor ein paar Monaten wohl niemand für möglich gehalten.


    Heimspiele gegen 1860 München, das waren eigentlich immer Publikumsmagneten. Zwei Traditionsvereine, viel Emotion. Und obendrauf verbinden die Fans des FCK mit den Anhängern der Münchner Löwen eine jahrzehntelange Fanfreundschaft, die - wenn auch mancher Orts etwas eingeschlafen - immer noch von vielen Fans intensiv gepflegt wird. Umso bitterer also, dass ausgerechnet dieses Spiel heute Abend (20:30 Uhr) das erste Heimspiel auf dem Betzenberg sein wird, das unter Ausschluss sämtlicher Fans und Zuschauer stattfinden wird.


    Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, wurde der 1. FC Kaiserslautern auch noch ausgerechnet gestern stolze 120 Jahre alt. Ein Tag, der unter normalen Umständen mit Sicherheit großartig gefeiert worden wäre. Alles nicht möglich. Doch jammern gilt nicht, sportlich geht es nach wie vor um sehr viel.

    "Noch viel Luft nach oben"

    Der FCK meisterte den Re-Start in Magdeburg mit einem 1:0 Erfolg ergebnistechnisch optimal, spielerisch war allerdings noch viel Luft nach oben. "Wir haben uns über den Sieg in Magdeburg sehr gefreut, sind aber nicht zufrieden, wir wir gespielt haben. Wir müssen mutiger und aggressiver auftreten, das Anlaufen an der ersten Linie besser machen", möchte Boris Schommers gegen die Münchner Löwen gerne eine Leistungssteigerung sehen. In der Tabelle konnten sich die Pfälzer mit dem Sieg etwas Luft verschaffen und den Abstand zu den Abstiegsrängen auf vier Punkte vergrößern. Personell muss Schommers dabei auf Lennart Grill verzichten. Der Stammkeeper handelte sich gegen Magdeburg seine fünfte gelbe Karte ein und wird von Avdo Spahic vertreten werden. Auch ein Einsatz von Simon Skarlatidis und Andri Runar Bjarnason ist gegen 1860 noch unwahrscheinlich.


    Mit den Münchner Löwen wartet auf die Lautrer so etwas wie die Mannschaft der Stunde. Die Elf von Michael Köllner machte gegen Tabellenführer Duisburg da weiter, wo sie vor der Corona-Pause aufgehört hatte, bewies zudem Kampfgeist und drehte in den letzten Minuten einen 0:2 Rückstand noch in einen 3:2 Sieg. Dies bescherte den Münchnern vorübergehend Platz drei und eine Serie von mittlerweile 15 ungeschlagenen Partien in Folge. "Das war ein toller Auftakt", gab Michael Köllner vor dem Duell am Betzenberg zu, fügte aber gleich an: "Das bringt uns aber auch nichts, wenn wir auf dem Betzenberg nicht den Arsch hochkriegen. Die Lautrer stehen zu Unrecht so weit unten in der Tabelle. Sie sind eine gute Mannschaft und der Sieg in Magdeburg war für sie ein Befreiungsschlag." Personell kann der gebürtige Oberpfälzer nahezu aus dem Vollen schöpfen. Es wird also eine schwere Aufgabe für die Roten Teufel.

    Daten, Fakten, Statistiken

    • Tradition garantiert: Stolze 62 Mal begegneten sich beide Mannschaften schon, alleine 38 Mal davon in der 1. Bundesliga
    • 28 Lautrer Siegen stehen 17 Löwen-Erfolge und 17 Remis gegenüber
    • Beide Vereine verbindet seit Jahrzehnten eine enge Fanfreundschaft
    • Seit 1860-Trainer Michael Köllner im November 2019 sein Amt angetreten hat, sind die Löwen noch ungeschlagen
    • FCK-Trainer Boris Schommers war unter Köllner anderthalb Jahre dessen Co-Trainer beim 1. FC Nürnberg und wurde Anfang 2019 sein Nachfolger.


    Die Partie des FCK gegen 1860 München wird um 20:30 Uhr angepfiffen und ist ausschließlich über Magenta Sport zu empfangen. Geleitet wird die Partie von Schiedsrichter Benedikt Kempkes und seinen Assistenten Luca Schlosser und Fabian Schneider.


    Quelle: Treffpunkt Betze