"Nur das Angebot der regionalen Investoren war annehmbar"

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    "Nur das Angebot der regionalen Investoren war annehmbar"

    Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt soll mit der regionalen Investorengruppe einen Vertrag abschließen. Das Angebot von Horst Peter Petersen sei dagegen schlicht nicht annehmbar gewesen.


    Diese Entscheidung wurde mit Spannung erwartet. Die Mitglieder des vorläufigen Gläubigerausschusses haben auf ihrer heutigen Sitzung einstimmig Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt damit beauftragt, den Investoren-Vertrag mit der Gruppe der regionalen Investoren abzuschließen. Das Gremium hat sich damit auch gegen das Angebot des in Dubai lebenden Horst Peter Petersen, der als Ankerinvestor einsteigen wollte, entschieden. In einer heute eigens einberufenen Pressekonferenz begründeten der bestellte Sachwalter des Vereins, Andreas Kleinschmidt, Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt, sowie der Beiratsvorsitzende Markus Merk, die Entscheidung.

    Petersen bleibt wichtige Antworten schuldig: "Ausschließlich die Regionalen konnten Anforderungen erfüllen"

    Dabei war es den Vereinsverantwortlichen wichtig zu betonen, dass sowohl die Gremien, als auch neutral hinzugezogene Gutachter das Beste für den Verein, transparent und fair herausgeholt hätten. "Wir haben alle, wirklich alle Optionen geprüft. Wir haben auch versucht, die beiden Angebote zusammenzuführen, zu matchen. Es war schlicht und ergreifend nicht möglich", so der Beiratsvorsitzende Dr. Markus Merk. Merk weiter: "Es gab einen absolut transparenten und unabhängigen Prozess. Wir haben ein unabhängiges, eindeutiges Votum bekommen. Für uns stand immer das Votum der Mitglieder für das 4-Säulen-Modell im Vordergrund. Dafür haben wir heute erstmals ein Fundament gelegt. Das oberste Ziel muss doch sein: Die Werte des FCK erhalten, und den Wert des FCK weiter erhöhen."


    Zu Details - etwa der Summe, die die regionalen Investoren dem Verein zur Verfügung stellen, oder die Anzahl der Anteile, die sie dafür erwerben, wollte sich heute niemand näher äußern. Denn noch sind die Verträge nicht abgeschlossen, Geschäftsführer Voigt soll diese in den nächsten Tagen und Wochen finalisieren und natürlich noch das Maximale für den Verein herausholen.


    Deutlich wurde allerdings, dass Horst Peter Petersen und seine Investorengruppe wichtige sportliche und rechtliche Bedenken - auch bezüglich Verbands und Vereinsrechts - nicht ausräumen konnte. "Unabhängige, sachverständige Prüfer wurden vom vorläufigen Gläubigerausschuss beauftragt, die tatsächlich vorliegenden Dokumente zu analysieren, zu bewerten und zu vergleichen. Letztendlich stellten die Mitglieder des vorläufigen Gläubigerausschusses heute einstimmig fest, dass ausschließlich die Gruppe der regionalen Investoren die Vorgaben zu Bonitätsprüfung, zu Geldwäsche, zu Compliance sowie zu den Regularien und Statuten des DFB und der Satzung des FCK erfüllen konnte", heißt es in der Pressemitteilung des Vereins.


    Und Sachwalter Kleinschmidt ergänzte: "Verbandsrechtliche Bedenken konnten nicht ausgeräumt werden. Und letztlich gab es auch Fragen zum sportlichen Konzept, die nicht beantwortet werden konnten", so Kleinschmidt. "Letztlich entsprach nur das Angebot der regionalen Investorengruppe den hohen Vorgaben, an die wir gebunden sind", erklärte der Sachwalter den Entscheidungsprozess.

    Bis Ende Oktober soll alles stehen: "Der Prozess kann jetzt erfolgreich gestaltet werden"

    Laut Kleinschmidt biete das Investorenangebot die Chance, den Verein langfristig zu entwickeln und finanziell zu stabilisieren. "Es war die einzig annehmbare und schließlich beste Option für den Verein, aber auch für die Gläubiger", so Kleinschmidt. Am Ziel sei der Verein jedoch noch nicht. "Aber wir sind zuversichtlich, dass wir dort hingelangen", so der Sachwalter.


    Die nächsten Schritte für den Verein sehen jetzt vor, dass Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt die finalen Verhandlungen mit der Gruppe um Klaus Dienes führt und schriftliche Verträge fixiert. Danach soll am 1. September das Insolvenzverfahren eröffnet werden. Bis dann muss der verhandelte Insolvenzplan stehen, der auch den Schuldenschnitt beinhaltet. Im Oktober muss dann noch eine sogenannte Gläubigerversammlung, an der auch Kleingläubiger teilnehmen werden, dem Insolvenzplan zustimmen. Dass die Insolvenz dank der heutigen Einigung sogar noch abgewendet werden kann, daran glaubt Dr. Andreas Kleinschmidt aber nicht. "Dann würde auf einen Schlag eine große Summe an Verbindlichkeiten für den Verein fällig. Ich habe aber die Hoffnung, dass der e.V. aus der Insolvenz herausgehalten werden kann."


    Diesem Prozess sehen alle Beteiligten jetzt deutlich optimistischer entgegen, als noch vor ein paar Wochen. "Wir werden jetzt zügig weitere Gespräche mit den regionalen Investoren führen und ein Vertragswerk unterzeichnen. Bis zum 31.10. müssen wir ja die Lizenzfähigkeit für die kommende Spielzeit dokumentieren, was wir jetzt können. Natürlich suchen wir weiter nach einer Lösung für die nächsten Jahre, immer mit Blick auf unser 4-Säulenmodell, das zum FCK passt. Wir werden nicht versuchen, so schnell wie möglich zu einem Ergebnis zu kommen, sondern es so gründlich wie möglich machen. Die Lizenzierung alleine reicht uns natürlich noch lange nicht. Der FCK hat große Ziele", so der Geschäftsführer Soeren Oliver Voigt.

    Merk räumt mit Becca-Gerücht auf: "Das ist überhaupt kein Thema"

    Beiratsvorsitzender Markus Merk räumte heute außerdem mit einem Gerücht auf, das bei vielen Fans vor ein paar Tagen heftige Magenkrämpfe ausgelöst hatte: Flavio Becca könnte wieder eine Rolle als möglicher Ankerinvestor spielen. "Ich bin dankbar für die Frage. Flavio Becca ist für uns überhaupt kein Thema. Seit Januar oder Februar gibt es mit ihm keinerlei Kommunikation mehr", wurde Merk deutlich.


    Er sei sich aber sicher, dass nach der heutigen Entscheidung, Gespräche mit anderen potentiellen Ankerinvestoren noch besser und aussichtsreicher laufen werden. "Wir wissen zu schätzen, wer uns jetzt in dieser schwierigen Phase unterstützt. Und ich bin sicher, dass das Interesse mit der heutigen Entscheidung nicht geringer, sondern größer werden wird", so Merk.


    Auch zur Bedeutung für die sportliche Situation äußerten sich die Verantwortlichen noch. Ziel sei weiterhin, keine Leistungsträger abzugeben. "Aus betriebswirtschaftlichen Gründen sind wir nicht dazu verpflichtet, Spieler verkaufen zu müssen", so Soeren Oliver Voigt. Stand heute seien Verkäufe auch nicht geplant. Das Interesse anderer Vereine, wie beispielsweise das von Heidenheim sei daher nichts, was derzeit für den FCK relevant sei.


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    Quelle: Treffpunkt Betze