Diskussionsthema zum Artikel: Stimmen zum Spiel: "Sehr frustrierend"
Stimmen zum Spiel: "Sehr frustrierend"
Gut gespielt, und trotzdem verloren. Unter Marco Antwerpen zeigt sich der FCK mutig und erfrischend. Das Problem bleibt die Chancenverwertung.
Es hat nicht sollen sein. Trotz einer couragierten Leistung mussten sich hier die Pfälzer an diesem sonnigen Samstag Nachmittag gegen den FC Ingolstadt mit 0:1 geschlagen geben. Die Schanzer traten ganz im Stile einer Spitzenmannschaft auf, taten sich 85 Minuten lang schwer gegen eine kompakt stehende Lautrer Defensive und nutzten dann die eine Unachtsamkeit zur Führung. FCK-Cheftrainer Marco Antwerpen setzte heute zum dritten Mal in Folge auf den selben 18-köpfigen Kader, tauschte lediglich Marlon Ritter für den leicht angeschlagenen Marius Kleinsorge. Und die Gäste aus Kaiserslautern zeigten von Beginn an, dass sie gegenüber dem Favoriten aus Ingolstadt keinesfalls bereit sind, den Kürzeren zu ziehen. Besonders in der ersten Hälfte erkämpfte sich der FCK durch offensives Pressing und gute Zweikampfführung den Ball, zwang die Hausherren immer wieder zu langen Bällen. Auf Seiten der Ingolstädter war es zunächst Caiuby, der aus kurzer Distanz scheiterte - bei den Roten Teufeln hatte Ritter nach 14 Minuten die Chance zur Führung.
Antwerpen: "Gegen jeden anderen Gegner hätten wir heute wahrscheinlich getroffen"
Trotz einer schwächeren zweiten Halbzeit und der Niederlage zeigte sich Marco Antwerpen unmittelbar nach dem Spiel dennoch zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft. "Ich glaube schon, dass wir heute mit Sicherheit in der Lage gewesen wären, ein Tor zu erzielen. Man muss aber auch sagen, dass Ingolstadt das hinten sehr gut verteidigt hat, sie haben in der Innenverteidigung richtig gute Jungs stehen. Wahrscheinlich hätten wir heute gegen jeden anderen Gegner getroffen". Doch besonders in Halbzeit zwei endeten die Offensivbemühungen der Lautrer meist vor dem gegnerischen 16er - gegen die dicht gestaffelte Abwehr fanden die Pfälzer kaum Räume, zumal Marvin Pourié nicht ins Spiel fand. Kurz vor Ende der Partie erhöhten die Schanzer den Druck, Tomas Oral wechselte mit Niskanen und Butler zwei frische Offensivkräfte ein. Und das mit großem Erfolg. Nach einem gut herausgespielten Konter war es Butler, der freistehend vor Spahic nur noch einschieben musste. "Es ist dann am Ende diese Effektivität der Ingolstädter. Wir haben im Vorfeld schon gesagt, dass wir nicht in diese Kopfballduelle reingehen, sondern uns absetzen wollen. Und so schlucken wir das 1:0", beschrieb Antwerpen den K.O.-Schlag durch den FCI.
Nach der ersten Niederlage unter dem neuen Cheftrainer bleiben dem FCK immerhin noch 13 Spiele, um den Klassenerhalt zu sichern. Doch Punkte lassen sich nur ergattern, wenn auch Tore fallen. "Es geht immer um die Leistung. Man muss sich immer die Leistungen und die Resultate anschauen. Unsere Leistung war gut, aber leider haben wir hier nichts mitgenommen". Der FCK muss sich dringend im Spiel nach vorne und im letzten Drittel verbessern. "Es geht um die Besetzung im Strafraum, wir müssen mit mehr Spielern torgefährlich werden, auch schneller flanken. Das sind Situationen, in denen wir zulegen müssen", spricht Antwerpen über die Stellschrauben, an denen er mit seiner Mannschaft arbeiten muss.
Punkte liegen gelassen: "Frustrierend" und "enttäuschend"
Marlon Ritter hatte die Führung gleich zwei Mal auf dem Fuß. In der ersten Halbzeit scheiterte er zunächst am gut parierenden Keeper Buntic - bei seiner zweiten Chance nach gelungener Vorarbeit durch Ouahim versprang ihm der Ball auf dem Weg zum Tor. Dementsprechend wenig zufrieden äußerte sich der Mittelfeldspieler im Gespräch mit Magenta Sport. "Sehr frustrierend. Ich denke wir haben uns viel vorgenommen und haben, wie ich finde, sehr gut gespielt. Wir haben von hinten rausgespielt, hatten 2-3 Möglichkeiten. Am Ende stehen wir aber wieder mit null Punkten da und das ist natürlich sehr ärgerlich".
Die Chancenverwertung, eine in dieser Saison besonders große Baustelle im Spiel des 1. FC Kaiserslautern. "Wenn wir das wüssten, dann würden wir es alle abstellen", so Ritter über die Hemmschwellen vor dem gegnerischen Tor. Auch für Ritter ist Aufgeben in der gegenwärtigen Situation keine Option. Der FCK spielt unter Antwerpen einen mutigen und erfrischenden Fußball. "Ich glaube wenn man sieht, wie wir Fußball spielen, dann würde ich schon sagen, dass wir selbstbewusst Fußball spielen. Auf der anderen Seite gab es heute nur lange Bälle. Am Abschluss müssen wir natürlich arbeiten. Dann bin ich positiv, dass wir unsere Spiele gewinnen werden".
Für Jean Zimmer ließ sich das Spiel mit einem Wort zusammenfassen. "Effizienz. Wir haben ein gutes Spiel gemacht. Wir haben nicht gegen irgendwen gespielt, sondern gegen den Tabellenzweiten".
Quelle: Treffpunkt Betze