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Kommentar: Mit dem Derbysieg zurück im Geschäft
Schon in den letzten drei Spielen entwickelte sich der Verdacht, der spätestens gestern Nachmittag endgültig bestätigt wurde: Der FCK lebt.
Es ist noch keinen Monat her, da traten die Lautrer zum Abstiegskrimi in Magdeburg an. Schwacher Auftritt, schlechtes Ergebnis und jede Menge Enttäuschung. Sieben Punkte Rückstand auf Platz 16 waren die Folge des 0:2 in Sachsen-Anhalt. Obendrein stellte sich die Frage, wie sich diese Mannschaft überhaupt noch retten möchte. Die Antwort darauf gab das Team von Marco Antwerpen in den kommenden drei Spielen. Fünf Zähler holte der FCK aus der englischen Woche. Es hätte der ein oder andere Punkt mehr sein können, die Hoffnung war jedoch zurück. Nicht zuletzt aufgrund der Art und Weise wie diese Mannschaft diese Spiele bestritt.
Weiterhin gilt jedoch: Jedes kommende Spiel ist und bleibt ein Endspiel, Ausrutscher sind nicht erlaubt. Vor dem Derby gegen den 1. FC Saarbrücken gab es noch zusätzliche Motivation aus München. Hansa Rostock gewann im Freitagsspiel der 3. Liga gegen die Zweitvertretung der Bayern und gab dem FCK so die Chance, mit einem Derbysieg mit den Bayern gleichzuziehen.
Dreierkette und
Daniel Hanslik
Im Vergleich zum Auswärtsspiel in Lübeck änderte Marco Antwerpen seine Elf auf zwei Positionen. Für Winkler und Redondo begannen Nicolas Sessa und Daniel Hanslik. Erstmals in dieser Spielzeit starteten die Lautrer mit einer Dreierkette, in der Winter-Neuzugang Felix Götze den Ton angab. Und das mit einer beachtlichen Ruhe und Souveränität.
Spieltagsbilder vom Derbysieg: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Saarbrücken (2:1)
Frühes Tor,
schnelle Antwort
Die ersten Minuten des Derbys gehörten den Gästen. Wirkte der FCK noch leicht unsicher, hatten die Gäste mehr Ballbesitz und verlagerten das Spielgeschehen in die Lautrer Hälfte. Mit der ersten Chance und dem ersten gut vorgetragenen Angriff klingelte es jedoch im Gehäuse der Gäste. Zimmer, Sessa, Hanslik - die Stationen zur Führung. Eine frühe Führung – wann gab es das schon mal?
Der FCK war an diesem Samstag Nachmittag aber noch für mehr Überraschungen gut. Denn für eine Antwort auf Zeitz‘ Ausgleichstreffer in der 22. Minute brauchten die Männer in Rot lediglich zwei Minuten. Erneut war Daniel Hanslik der Torschütze, der damit die letzten drei FCK-Treffer erzielte. Zufall war dieser Treffer jedoch nicht. Viel mehr war er das Ergebnis des „FCK der letzten Tage“. Im letzten Angriffsdrittel spielt Marvin Pourié einen unsauberen Pass – vor einigen Wochen wäre dieser Angriff damit Geschichte gewesen. Doch der Neuner setzt sofort nach, zwingt die Saarbrücker zu einem Fehler, erobert den Ball wieder und leitet die zweite Führung des Nachmittags ein. Fußball ist ein Ergebnissport und deswegen sind es in erster Linie die gesammelten Punkte, die wieder Hoffnung machen. Es ist aber auch nicht zuletzt die Art und Weise, wie die Mannschaft auftritt. Ob es die Plakate in der Westkurve, Antwerpens Ansprachen oder die Tabellensituation ist – irgendwas hat die Mannschaft in den letzten Tagen gepackt. Sie scheint begriffen zu haben, worum es geht.
Eigentlich ein klassisches 2:2
Mit einer 2:1 Führung ging es in die zweiten 45 Minuten. Dass so eine Ein-Tor-Führung alles andere als sicher ist, weiß in dieser Saison jeder Anhänger der Roten Teufel. Oberste Priorität war also das dritte Tor. Weil das aber nicht fiel, blieb es ein Zittern bis in die Nachspielzeit. Und wenn man ehrlich ist, hatte diese zweite Halbzeit sämtliche Zutaten für einen Ausgleichstreffer in der Nachspielzeit. Man nehme: Die ein oder andere Großchance. Anas Bakhat zum Beispiel muss wenige Minuten nach seiner Einwechslung für das 3:1 sorgen, vergibt jedoch aus kurzer Distanz. Marvin Pouriés Schuss aus sechzehn Metern hält Saarbrücken-Keeper Batz und Elias Huths Kopfball verfehlt das Ziel um Zentimeter. Dazu kommen noch ein, zwei schlecht zu Ende gespielte Angriffe, die das Rezept zum Punktverlust abrunden.
Doch es war eben kein Spiel, in dem erwartbares passierte. Auch der FCS ließ gute Chancen liegen und kam nicht mehr zum Ausgleich. Der FCK holt damit drei Punkte und zieht mit den Amateuren der Bayern gleich. Zwar befinden sich die Pfälzer immer noch auf einem Abstiegsplatz, diese 90 Minuten haben jedoch gezeigt, dass die Mannschaft lebt und sich wieder berechtigte Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen darf.
Quelle: Treffpunkt Betze