Afeez Aremu: Eine schwer zu bespielende "Maschine"

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    Afeez Aremu: Eine schwer zu bespielende "Maschine"

    Mit Afeez Aremu hat der FCK seinen siebten Neuzugang in diesem Sommer verpflichtet. Doch ist der 23-Jährige die ersehnte Verstärkung für das defensive Mittelfeld? Eine Analyse.


    Inhaltsverzeichnis [VerbergenAnzeigen]

    1. Wichtiger Bestandteil unter Schultz
    2. Reservistenrolle unter Hürzeler
    3. Ist Aremu der lange gesuchte „Sechser“ ?
    4. Geduld ist gefragt

    Seit dem vergangenen Sommer war der 1. FC Kaiserslautern auf der Suche nach einem weiteren defensiven Mittelfeldspieler, der Julian Niehues Konkurrenz machen sollte. Neuzugang Afeez Aremu soll diese Kaderbaustelle nun endlich schließen. Der 23-Jährige wechselt vom Millerntor auf den Betzenberg und will im Trikot der Roten Teufel wieder Spielpraxis sammeln.

    Wichtiger Bestandteil unter Schultz


    Im Sommer 2020 verpflichtete der FC St. Pauli Afeez Aremu für eine Ablösesumme von 300.000 Euro vom norwegischen Erstligisten IK Start. Der Rechtsfuß war zu diesem Zeitpunkt nigerianischer Junioren-Nationalspieler und hatte trotz seiner erst 20 Jahre bereits 63 Pflichtspiele für die Norweger absolviert, die den defensiven Mittelfeldspieler sehr gerne behalten hätten. Nachdem der Neuzugang in Hamburg zunächst einige Zeit brauchte, um die große Sprachbarriere zu überwinden, entwickelte sich Aremu zu einer festen Größe im Kader der Kiezkicker. Dort spielte er nicht weniger als 53 Mal unter Trainer Timo Schultz, der damals große Stücke auf den Mittelfeldspieler hielt und im Podcast mit dem Blog „MillernTon“ davon schwärmte, dass es heutzutage „wenige Spieler gibt, die gegen den Ball so eine Waffe haben“ wie der 23-Jährige. Gemeint war seine Qualität bei der Balleroberung, weshalb das Team von „MillernTon“ Aremu etwas provokant als „besten defensiven Sechser der Liga“ bezeichnete, was sie mit seiner Quote erfolgreicher Aktionen gegen den Ball begründeten. In der gesamten Liga hatte kein Spieler mehr erfolgreiche Defensivaktionen als der einmalige nigerianische Nationalspieler.

    Reservistenrolle unter Hürzeler


    Nach einer katastrophalen Hinrunde in der Saison 2022/23, die auf Platz 15 endete, entschieden sich die Verantwortlichen des FC St. Pauli, Publikumsliebling Timo Schultz von seinem Amt als Cheftrainer zu entbinden. Sein Nachfolger wurde Co-Trainer Fabian Hürzeler, der den Abwärtstrend stoppen konnte, eine überragende Rückrunde spielte und St. Pauli auf einen beeindruckenden 5. Platz führte. Aremu kam unter Hürzeler nur zu sechs Einsätzen und konnte sich auch aufgrund verletzungsbedingter Rückschläge nicht gegen seinen Konkurrenten Eric Smith durchsetzen. Deshalb strebte der 23-Jährige nun einen Wechsel in die Pfalz an, um „den nächsten Entwicklungsschritt in meiner Karriere zu machen“, wie der Mittelfeldspieler in der Pressemitteilung des 1. FC Kaiserslautern zitiert wird.

    Ist Aremu der lange gesuchte „Sechser“ ?


    Seit der vergangenen Saison stand ein neuer defensiver Mittelfeldspieler ganz oben auf der Wunschliste von FCK-Trainer Dirk Schuster. Mit der Leihe von Werder-Profi Nicolai Rapp in der vergangenen Rückrunde konnte diese Baustelle zunächst geschlossen werden - doch nun bestand erneut Handlungsbedarf. Es ist kein Geheimnis, dass Schuster in der vergangenen Saison auf der Position des „Sechsers“ auf große Spieler setzte, weshalb die Verpflichtung Aremus erstmals etwas überrascht: Julian Niehues und Innenverteidiger Boris Tomiak, der in der vergangenen Saison immerhin viermal im defensiven Mittelfeld zum Einsatz kam, sind beide über 1,90 Meter groß und verfügen über eine enorme Physis.


    Afeez Aremu hingegen ist nur 1,81 Meter groß und zeichnet sich im Gegensatz zu seinen Konkurrenten durch seine Athletik und Spielintelligenz aus. Dank seiner guten Sprungkraft gewann Aremu in den letzten drei Spielzeiten in Norwegen und in der 2. Bundesliga etwa die Hälfte seiner Luftkämpfe - was zeigt, dass er trotz seiner Größe über ein brauchbares Kopfballspiel verfügt. Sein Spielstil ist sehr intensiv, der 23-Jährige versucht die Bälle möglichst schnell zu erobern, progressiv nach vorne zu spielen und er sucht den ständigen Körperkontakt zum Gegenspieler, weshalb der heutige Basel-Trainer Schultz seinen ehemaligen Schützling damals als eine unangenehm zu bespielende „Maschine“ bezeichnete. Seine Passquote lag in der vergangenen Saison bei 82 Prozent. An diesen Werte wird der Neuzugang noch arbeiten müssen, um sich einen Stammplatz in der Elf der Roten Teufel zu sichern. Aufgrund seines besonderen Spielerprofils kann er definitiv die Lösung für die Kaderbaustelle sein, muss aber erst noch beweisen, dass er wieder an seine guten Zeiten bei Pauli anknüpfen kann.

    Geduld ist gefragt


    Da Aremu unter Trainer Hürzeler zuletzt nur wenig Spielpraxis sammeln konnte, sollten die Fans der Roten Teufel keine Wunderdinge von dem 23-Jährigen erwarten. Es ist davon auszugehen, dass der Neuzugang noch einige Wochen brauchen wird, um sich in die Mannschaft zu integrieren. Viele der heutigen Leistungsträger wie Ritter, Kraus oder auch Redondo brauchten Zeit, um beim FCK anzukommen und sind heute kaum noch wegzudenken. Diese Zeit sollte man auch Aremu zugestehen. Kann der defensive Mittelfeldspieler an seine Leistungen als Leistungsträger beim FC St. Pauli anknüpfen, wird er den Konkurrenzkampf im Zentrum der Roten Teufel verschärfen. Die Chance, dass Aremu zu einem belebenden Schlüsselspieler im System von Dirk Schuster wird, ist jedenfalls gegeben.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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