Simon Skarlatidis: „Eine Ehre, das Trikot des FCK zu tragen“

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    Simon Skarlatidis: „Eine Ehre, das Trikot des FCK zu tragen“

    Drei Fragen, drei Antworten: Ex-Lautrer Simon Skarlatidis über seine Zeit bei den Roten Teufeln, seine Entwicklung unter Sandro Wagner und den schwierigen Weg in den Profifußball.


    Zwei Jahre spielte der heute 32-jährige Offensivspieler Simon Skarlatidis für den FCK, bevor er 2021 zur SpVgg Unterhaching wechselte, wo er eine Zeit lang vom ehemaligen Lautern-Stürmer Sandro Wagner trainiert wurde. Im Interview mit Treffpunkt Betze verrät der gebürtige Waiblinger unter anderem, was er von Wagner lernen konnte und welche Erinnerungen er an den FCK hat.


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    „Natürlich hätte vieles besser laufen können“


    Treffpunkt Betze: Hallo Simon, von 2019 bis 2021 hast du in insgesamt 36 Pflichtspielen das Trikot der Roten Teufel getragen, ehe du den FCK in Richtung Unterhaching verlassen hast. Einige Momente, wie dein unfassbares Distanztor in Köln, dürften vielen FCK-Fans in Erinnerung geblieben sein. Wie blickst du heute auf deine Zeit in der Pfalz zurück?


    Simon Skarlatidis: Natürlich war es eine Ehre, das Trikot des 1. FCK zu tragen. Ich bin mit viel Vorfreude und hohen Erwartungen nach Lautern gekommen. Allerdings hatte ich mir vieles anders vorgestellt, als es letztendlich gekommen ist. Sportlich war viel Unruhe im Verein und auch die finanzielle Situation mit der Insolvenz hat uns nicht gerade beflügelt, genauso wie die vielen Trainerwechsel. Bis auf wenige Ausnahmen hatte ich persönlich auch sportlich keine gute Zeit. Dennoch ist es eine tolle Erinnerung für diesen Verein mit dieser Tradition und Fankultur gespielt zu haben. Unvergessliche Siege wie im Pokal, gegen FSV Mainz 05 oder das Derby gegen Blau-Schwarz sowie einige andere tolle Momente mit dem Team. Persönlich wird mir z.B. mein Volley-Tor gegen Viktoria Köln aus rund 30 Metern Entfernung sehr positiv in Erinnerung bleiben.

    „Sehr erfolgshungrig und noch lange nicht satt“


    Treffpunkt Betze: Bei der SpVgg Unterhaching gehörst du in der aktuellen Drittliga-Saison zu den absoluten Schlüsselspielern und zählst mit zwei Toren und elf Vorlagen nach 25 Einsätzen zu den offensivstärksten Spielern der Liga. Wie siehst du deine persönliche Entwicklung seit deinem Wechsel nach Haching?


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    Simon Skarlatidis: Ich bin sehr glücklich, dass ich mich körperlich und sportlich wieder auf ein sehr gutes Niveau gekämpft habe. So fit wie jetzt war ich noch nie. Dahinter steckt viel Arbeit genauso wie eine gute medizinische Betreuung. Und obwohl ich jetzt 32 Jahre alt bin, bin ich immer noch sehr erfolgshungrig und noch lange nicht satt. Unter Sandro Wagner konnte ich mich vor allem in der Defensive verbessern und auch unter unserem jetzigen Trainer Marc Unterberger habe ich nochmal einige Schritte nach vorne gemacht. Wer mich kennt, weiß, dass ich immer gewinnen will und stets den Drang habe, mich zu verbessern.

    „Immer daran geglaubt, Profi zu werden“


    Treffpunkt Betze: Bis zu deinem 13. Lebensjahr hast du für den VfB Stuttgart gespielt, warst danach aber in keinem Nachwuchsleistungszentrum eines Bundesligisten, sondern bist nach Stationen in Fellbach und Backnang mit 17 Jahren zu Sonnenhof Großaspach gewechselt, wo dir als A-Jugendlicher gleich der Sprung in die erste Mannschaft ermöglicht und zugetraut wurde. Gab es Zeiten, in denen du nicht daran geglaubt hast, deinen Traum vom Profifußball zu verwirklichen? Und was wäre eine mögliche berufliche Alternative für dich gewesen?


    Simon Skarlatidis: Tatsächlich habe ich immer daran geglaubt, Profi zu werden. Ich wusste, dass es nicht leicht sein wird. Mein Ehrgeiz, die Liebe und der Spaß am Fußball sind auf jeden Fall wichtige Faktoren für meine Laufbahn. Ich bin sehr glücklich und stolz, dass ich in dieser Hinsicht meinen eigenen Weg gegangen bin. Ich hatte mehrere Hürden: für viele war ich in der Jugend zu klein und körperlich unterlegen. Geschenkt bekommen habe ich jedenfalls nie etwas und das ist auch gut so. In jungen Jahren bei der SG Sonnenhof Großaspach im Herrenbereich auf die harte Tour aufgenommen worden zu sein, mich dort durchzusetzen und bis in die 3. Liga aufzusteigen, obwohl viele ältere, gestandenere Spieler im Verein waren, hat mich sehr geprägt. Sowohl sportlich als auch menschlich.


    Außerdem konnte ich parallel zu meiner Karriere als Fußballer meine Ausbildung im kaufmännischen Bereich erfolgreich absolvieren, was ich persönlich für sehr wichtig empfinde. Eine andere mögliche Alternative zum Fußball kann ich so pauschal nicht nennen, aber natürlich hätte es diese gegeben. Ich bin froh, dass ich meine sportliche Laufbahn bis hierher gehen konnte und denke, dass ich dem Fußball, wenn möglich, auch nach meiner Zeit treu bleibe. Aber ich bin auch für vieles andere offen.