Diskussionsthema zum Artikel: FCK-Insights: Ein rot-weißer Gladiator überragt
FCK-Insights: Ein rot-weißer Gladiator überragt
Beim Heimsieg gegen Bochum ragten zwei Lautrer heraus. Die andere Erfolgskomponente? Die schier unglaubliche Heimstärke. Drei verdiente Punkte also, was auch ein Blick auf die Statistiken belegt.
Auf dem Betzenberg war alles angerichtet für einen dieser typischen Fußballtage, die den FCK so besonders machen: Fritz-Walter-Wetter, ein nahezu ausverkauftes Stadion – und eine Mannschaft, die nach der Pleite in Paderborn auf Wiedergutmachung aus war. Was folgte, war ein Spiel zwischen Chancenwucher und Glanzparaden, angeführt von einem unermüdlichen Abräumer im Mittelfeld, einem treffsicheren Neuzugang im Sturm und einer Mannschaft, die zuhause derzeit kaum zu bezwingen ist.
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Zwischen Chancenwucher und Glanzparaden
Während das Spiel beider Mannschaften auf schwierigem Geläuf in der ersten Hälfte keinen fußballerischen Leckerbissen bot, war die zweite Hälfte deutlich ansehnlicher. Das lag vor allem an der offensiven Spielfreude, die die Roten Teufel im zweiten Durchgang zeigten. Insgesamt erspielten sie sich sechs Großchancen (fotmob.com), wovon drei ihren Weg ins Tor fanden. Dies lag einerseits an der fehlenden Kaltschnäuzigkeit und andererseits am glänzend aufgelegten Bochumer Schlussmann Timo Horn, der sieben Mal (sofascore.com) parierte. Sein Gegenüber Julian Krahl blieb weitgehend beschäftigungslos und musste nur einen Ball abwehren, was zeigt, dass der FCK einmal mehr eine insgesamt gute Defensivleistung an den Tag legte und bis auf die Chancen zu den beiden Bochumer Toren kaum etwas zuließ.
Abgesehen vom mitreißenden Offensivspiel der Pfälzer in der zweiten Halbzeit war das Spiel von großer Intensität geprägt. So lieferten sich beide Traditionsmannschaften einen intensiven Fight. Dabei hatte der FCK sowohl bei der Laufleistung (121,53 km vs. 119,47 km, kicker.de) als auch bei der Anzahl gewonnener Zweikämpfe (125 vs. 88, bundesliga.de) die Nase vorne. Bei den sogenannten xGoals lagen die Männer in Rot hingegen klar vorne. Die Werte 3,32 zu 0,71 (bundesliga.de) belegen deutlich, dass sich der FCK am Ende einen hochverdienten Heimerfolg gegen harmlose Bochumer sicherte.
Kunze im Stile eines Gladiators
Wie nahezu in jedem Spiel ragte mit Blick auf die Statistiken vor allem ein Spieler aus dem Team von Torsten Lieberknecht heraus: Abräumer Fabian Kunze. Der 27-jährige defensive Mittelfeldspieler schien im Zweikampf schier unüberwindbar, was seine insgesamt 26 gewonnenen Zweikämpfe (bundesliga.de) verdeutlichen. Für diese Zahl können gar nicht genug Superlative gefunden werden. Zum Vergleich: Bochums bester Zweikämpfer, Morgalla, konnte nur zwölf Duelle für sich entscheiden. Doch Kunze spielt nicht nur im Kampf um den Ball, sondern auch im Aufbauspiel eine wichtige Rolle.
Mit 67 Ballkontakten (fotmob.com) hatte er die meisten Ballkontakte im FCK-Mittelfeld. Neben seiner starken Leistung gegen den Ball war er auch darum bemüht, das Aufbauspiel der Pfälzer zu leiten. Hier offenbarte der Vize-Kapitän allerdings noch Luft nach oben hinsichtlich seiner Passquote. Gerade einmal 56 Prozent seiner Pässe (sofascore.com) erreichten einen Mitspieler. Trotzdem zeigte Kunze einmal mehr seine unglaublichen Qualitäten, die ihn zu einem absoluten Schlüsselspieler der Roten Teufel machen.
Der perfekte Ache-Nachfolger
Die Verpflichtung des kroatischen Mittelstürmers Ivan Prtajin wurde von nicht wenigen Fans kritisch betrachtet. Schließlich hatte der Torjäger bei Union Berlin aufgrund vieler Verletzungen und mangelnder Perspektiven kaum gespielt. Doch spätestens mit seinem Doppelpack gegen Bochum dürfte die Nummer 9 auch die letzten Kritiker überzeugt haben. Der 29-Jährige war einmal mehr unglaublich umtriebig und brachte es mit sieben Torschüssen (bundesliga.de) auf die meisten aller Akteure. Insgesamt kam der Kroate auf starke 2,12 xG (fotmob.com) und hatte unter anderem bei seinem Kopfball an den Pfosten und der knapp verpassten Hereingabe von Sirch fast einen weiteren Treffer erzielt. Mit seiner intensiven Spielweise, gepaart mit seinem Torriecher, passt Prtajin perfekt zum Betzenberg und wird den Fans der Lautrer noch viel Freude bereiten.
Weitere Statistiken:
Pässe: 322 vs. 420
Passquote: 66% vs. 71%
Torschüsse: 22 vs. 11
Flanken: 17 vs. 23
Ecken: 11 vs. 2
Ein (weitgehend ) reifer Auftritt
Insgesamt zeigten die Roten Teufel einmal mehr einen überzeugenden Auftritt vor heimischem Publikum. Aktuell scheint die Mannschaft von Torsten Lieberknecht auf dem Betze vor Selbstvertrauen nur so zu strotzen. Vier Siege und elf Treffer in vier Heimspielen sprechen für sich. Im Spiel gegen Bochum erzeugten die Männer in Rot zudem endlich Torgefahr nach eigenen Standardsituationen. Alles in allem wirkt die Mannschaft unglaublich gefestigt, und ihre gute Form lässt hoffen, dass dieser Zustand anhalten und der FCK eine gute Saison spielen wird.
Quelle: Treffpunkt Betze