"Judenboykott"? eines Deutschen U21-Nationalspielers

  • Finds irgendwo schon komisch, wie man einige Themen behandelt und andererseits einiges unter den Teppich kehrt. Bei Dejagah wird das Thema über Wochen ausgedehnt, Zwanziger fordert Abseits des Sports irgendwelche Ideale von Nationalsspielern ein und andererseits wird dann der Konflikt Weidenfeller-Asamoha mal eben unter den Tisch gekehrt. Etwas merkwürdig, obwohl Weidenfeller aktuell zum Kreis der Favoriten auf die Lehmann-Nachfolge zählt und eine Sperre bekam. Aus welchen Gründen auch immer, aber vorab hat man sich nicht mit klärenden Gesprächen angekündigt und das ganze Thema wurde offiziell auch nicht so aktiv in die Öffentlichkeit getragen.
    Hier gab es keine Konsequenzen, es wurde vorab nicht mal die Notwendigkeit eines persönlichen Gesprächs gesucht und das, obwohl bei Weidenfeller-Asamoha das wirklich zeitnaher geschah. Weshalb dann so ein Theater über Wochen ?
    Finds allerdings mehr als beschissen, dass man Sport noch vor Leib und Leben stellt und den Umgang damit. Diesen Stellenwert kann unmöglich der Sport einnehmen, sonst befindet man sich schon längst in politischen Fragen und von der heroischen Darstellung seines Verzichts hat er sich auch distanziert.
    Die Sicherheit seiner Verwandten konnte ihm trotz dieses Zeitraums auch keiner versichern, trotz politischer Einmischung. Das man auf dem Rücken von persönlichen Entscheidungen noch eine Art Stimmenfang betreibt und am Thema vorbei redet, ist für mich allerdings der grössere Skandal.

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  • Hm, na ja da hört man aber immer wieder von "missverständlichen äußerungen des spielers im vorfeld des spiels...." genau diese formulierung macht mir speziell bei diesem thema sehr große bauchschmerzen. Es kommt in diesem zusammenhang dann irgendwie der gedanke in mir hoch, da ist jemandem als "rettungsfalschirm "noch schnell eingefallen die familie im iran könnte in gefahr geraten, was will man gegen diese ko argument denn anführen....? Klar, ein schelm der böses dabei denkt...
    Wir dürfen nicht so naiv sein zu glauben, dass im iran nicht eine ganz eindeutige haltung zum thema israel herrscht. Wenn irgendwie möglich und machbar würde man das land sofort von der karte wegradieren. Dies ist in meinen augen der knackpunkt. In kombination mit unserer vergangenheit muss man da verdammt vorsichtig sein. Ich halte eigentlich eher wenig vom dfb und seinen greisen funktionären aber in dieser angelegenheit war eine deutliche nachfrage nach den beweggründen des spielers zu recht angesagt.

  • Zitat

    Original von headstar99
    Hm, na ja da hört man aber immer wieder von "missverständlichen äußerungen des spielers im vorfeld des spiels...." genau diese formulierung macht mir speziell bei diesem thema sehr große bauchschmerzen. Es kommt in diesem zusammenhang dann irgendwie der gedanke in mir hoch, da ist jemandem als "rettungsfalschirm "noch schnell eingefallen die familie im iran könnte in gefahr geraten, was will man gegen diese ko argument denn anführen....? Klar, ein schelm der böses dabei denkt...


    100% Zustimmung! Ich würde sogar noch einen Schritt weiter mit dieser These gehen.

  • Zitat

    Original von headstar99
    Ich halte eigentlich eher wenig vom dfb und seinen greisen funktionären aber in dieser angelegenheit war eine deutliche nachfrage nach den beweggründen des spielers zu recht angesagt.


    Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass man eine Aussprache mit dem Spieler sucht. Nur wie war da der zeitliche Zusammenhang ? Zwanziger hat ob dieser Thematik zeitnah das Gespräch gesucht ? Wie zeitnah sind hingegen die Abläufe innerhalb der nationalen Wettbewerbe einzuordnen ? Warum setzt man sich nicht mal mit dem Spieler in Verbindung, klärt vorab in einem persönlichen Gespräch (telefonisch) die Lage ab und lässt Spekulationen über eine Absetzung im Nationaldress ins Kraut schiessen ? Sind das die Werte für die ein Nationalspieler einstehen soll, wenn er vorab ans Kreuz genagelt wird und nicht im Ansatz der persönliche Standpunkt überprüft wird ? Aus meiner Sicht nicht. Weshalb man sich bei nationalen Angelegenheiten dann defensiv verhält, angeblichen Rassismus noch unter den Teppich kehrt, verschliesst mich bei der Thematik allerdings.