Wie ich den FCK sehe...

  • Ich habe nun schon länger nichts mehr geschrieben, weder zur aktuellen Situation als auch zu Bewertungen zu spielen, Spieler etc.
    Ungeachtet dessen, was die Medien wiedergeben, möchte ich nun mal meine Meinung und mein Denken zu unserem Verein los werden.


    Der FCK stand immer für eine gefürchtete Mannschaft. Dass gerade dieser Zug in den letzten Jahren abgefahren ist, muss ich keinem erzählen. Es wurden Entscheidungen getroffen, mit denen man nicht zufrieden sein konnte. Warum auch? Dem einen passten sie, andere hätten unter die Decke gehen können. In der ersten Liga konnten wir uns gerade so halten, bis es zum Abstieg kam. Da möchte ich ansetzen. Der 2. Rutsch in die zweite Liga war unser Untergan! Kontunuität wurde das Wort des Jahres bei den FCK Fans... Der Vorstand, Trainer, Spieler alles wurde ausgetauscht und nochmals ausgetauscht. Wie soll ein Verein auch etwas aufbauen, wenn immer wieder neue Möchtegerne in der Führungsetage sitzen? Seiner Zeit hat man einen Wolfgang Wolf auseinander genommen, weil er den Aufstieg nicht geschafft hat. Ich hab auch so einiges über ihn losgelassen... Da nehme ich auch gar nicht von aus. Aber zum jetzigen Zeitpunkt muss ich sagen, dass wir vor einem Jahr weitaus besser dagestanden haben. Trotz dem finanziellen Engpass, trotz des ganzen Wirbels.


    Ein Jahr später


    Der FCK hat neue Spieler verpflichtet. Es war ein neuer Trainer da. Der Sportdirektor wurde ausgetauscht... Weil der FCK nicht da stand wo er stehen sollte... Und was ist heute? Heute steht der FCK auf einem Abstiegsplatz, Fans wenden sich ab und alles lacht sich schlapp und schmunzelt über den eins so erfolgreichen und gefährlichen Betzenberg. Dem Vorstand hat man die "Treue" gehalten, ein gewisser Herr Toppmöller bot Hilfe an und gab außer heißer Luft nichts! Im Gegenteil: Gerade dann, als es wirklich brennzlig wurde, kam der Rücktritt. Man möchte scheinbar lieber mit Georgien Platz 77 der Weltrangliste einnehmen, als mit Platz 34 der deutschen Bundesliga zufrieden zu sein. Den Kommentar "persönliche Gründe" als Rücktrittsgrund zu nennen, ist zwar sehr einfach - aber für sinnvoll halte ich ihn nicht.


    Frohe Weihnachten, FCK!


    Zu Weihnachten bleibt dem Verein, den Spielern und den Fans ein recht leichtes Geschenk unter dem Weihnachstbaum. Es muss was getan werden, aber was? Wenn es Ideen gibt: Schön! Aber: Können diese auch umgesetzt werden, ohne den Verein noch mehr in die Tiefe zu reissen?


    Der Mut, das Verantwortungsbewusstsein und der Wille ist da. Was nutzt der Einsatz und die Kraft der Spieler, wenn vorne nicht das Netz zerschossen wird? JUNGS: SEHT DAS TORNETZ DES GEGNERS ALS EUREN PERSÖNLICHEN FEIND!!! Aber bitte von INNEN!


    Tja und den Fans bleibt nichts anderes als eine Plattform zum Meckern, die Hoffnung auf den Aufschwung und das lesen der Zeitung.


    Ich hab immer den FCK verteidigt, ich habe voll hinter dem Verein gestanden - andere machen (aktiv) weitaus mehr für den Verein als ich... Aber so langsam schwindet der Teufel in mir. Der Kampfgeist, die ungeheuerliche Lust dem Verein nahe zu sein. MACHT DAS NICHT TOTAL KAPUTT!!!


    Ich danke allen, die es bis hier her geschafft haben! Aber das musste ich jetzt mal loswerden...


    Ich wünsche allen Usern und dem FCK (von Putzfrau bis Boss) ein frohes Weihnachtsfest und besinnliche Stunden....


    AUF EIN ERFOLGREICHES JAHR 2008 !!! :bier:

  • Ich finde Deinen Beitrag gut. Viele verlieren sich hier in Schwarz-Weß-Malerei und man hat den Eindruck, dass lieber geschimpft und eingeprügelt wird. Wenn das der Zeitgeist ist, dann bin ich lieber altmodisch.


    Ich denke es sind viele Dinge parallel passiert, die zu der Situation geführt haben - in der Vergangenheit.


    1. Rehagel, Friedrich & Co. träumten den Traum davon, dass der FCK in der europäischen Spitze spielt unter Verkennung der Tatsachen, dass hierfür der finanzielle Unterbau nicht vorhanden ist. Sie agierten finanziell so, dass der Verein zumindest UEFA-Cup Plätze erreichen mußte damit eine finanzielle Überlebenschance gegeben war.


    2. Der Stadionausbau und die WM-Teilnahme war für den FCK eine Katastrophe. Auch ohne die - nicht vorhersehbare Holzmann-Pleite - hatte man sich nicht nur maßlos übernommen (der letzte Stadionausbau war noch nicht einmal abgezahlt), sondern man hatte auch schlecht verhandelt. Das Land Rheinland-Pfalz wollte ein WM-Stadion und man hat sich schlecht verkauft. Hier hätte man klar und in absoluten Zahlen realistisch festlgen müssen, was der Verein leisten kann. Vor allem war es fahrlässig das Risiko für Mehrkosten alleine auf dem Verein zu belassen.


    3. Erschwerend kam hinzu, daß man mit TV-Geldern kalkuliertt hatte, die mit der Kirch-Pleite fehlten.


    4. Hierdurch entstand die Gefahr der akuten Insolvenz. Da ich versuche neutral zu sein, will ich nicht bewerten welche Fehler hier von Jäggi gemacht wurden. Fakt ist, dass der Verein am Abgrund stand und eine Allianz gefunden wurde, die das Stadion und den FCK auffangen. Fakt ist aber auch, dass man 7,2 Mio mehr an das Finanzamt gezahlt hat, als hinterher gerichtlich festgestellt wurde. Ich mag mich nicht an der Diskussion beteiligen, ob man zwar 7,2 Mio einsparen konnte aber der Verein vorher keine Lizenz mehr bekommen hätte oder ob das Geld verschwendet wurde.


    5. Jäggi hat die Funanzen - wie auch immer; siehe 4. - einigermaßen repariert, aber die sportlichen und finanziellen Folgen waren dramatisch. Der FCK hat die höchsten Stadionmieten im bezahlten Fußball und die Personal-Spar-Politik führte zu diversen Zick-Zack-Kursen.


    6. - x. Ab diesem Zetipunkt gab es diverse Versuche, Zick-Zack Kurse und Turbulenzen.


    Ich habe verscucht, diese Punkte objektiv und sachlich darzustellen.
    Deshalb gebe ich jetzt und deutlich gekennzeichnet einen Kommentar/Meinung ab.


    Wir können die Vergangenheit nicht mehr ändern. Ich denke, der größte Fehler war, daß wir immer noch glaubten, nur weil der FCK eine große Tradition haben, reicht dies automatisch für die 1. Liga.
    Ich fürchte wir hätten - spätestens beim Abstieg - erkennen müssen, dass dies heute ein langer Weg ist und man lieber kleine Brötchen bäckt, statt Verluste macht. Auch ich habe das damals anders gesehen.
    Damit einhergehend bedarf der Vertrag bzgl. des Stadions einer dringenden Korrektur. Hier ist das Land gefordert, das unbedingt ein WM-Stadion in Rheinland-Pfalz wollte. Vollkommen unverständlich ist mir - gerade bei der prekären Situation - dass das selbe Land nicht darum gekämpft hat, dass das Stadion Austragungsort der Frauen WM wird. Dies hätte zumindest ein wenig Geld in die Kasse der Stadiongesellschaft gespült.
    Wir haben bis einschließlich letztem Jahr über unsere Verhältnisse gelebt und wir müssen uns auf einen längeren Weg einstellen. Ich bin zuversichtlich, daß wir es schaffen, da wir in den Jugendligen mit 19 Nationalspielern einen überragenden Wert haben.
    Wir müssen Talente ausbilden und fürs erste teurer verkaufen um langsam wieder zu wachsen. So dreckig ist das Geschäft geworden.
    Die Zeiten mit den legendären 7:4 gegen Bayern bzw. dem 5:2 in Bayern sind erstmal vorbei.


    Und der Glaube an vermeintliche Heilsbringer und die Unrhe darum wird uns nichts nützen. Wir brauchen jetzt Geduld

    Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind. Es gibt so viele denen das Leben ganz leise viel besser gelingt.
    ...
    Die schützt kein Programm. Die sind Melodie. So aufrecht zu gehen lerne ich nie