ZitatAlles anzeigenVergangen: Die goldenen Zeiten des Traditionsvereins 1. FC Kaiserslautern
Von Andreas Sebald
Irgendein weiser Mann hat einmal gesagt: „Man wechselt eher die Freundin als den Fußballverein." Das klingt komisch, aber es stimmt. Mein Verein ist der Fußballclub 1. FC Kaiserslautern. Ja. Genau. Der Traditionsverein, mit dem es im Moment steil bergab geht und dessen Anhänger viel Spott und Mitleid abbekommen. Nun ist aber der FCK seit mehr als 20 Jahren mein Verein.
Die Beziehung zum Lieblingsverein ist der zur Partnerin nicht unähnlich. Es gibt viele Kleinigkeiten, die stören, die nerven können, die in den Wahnsinn treiben. Ausgelassene Torchancen sind verpassten Gelegenheiten, das Richtige zu sagen, nicht unähnlich. Trotzdem liebt man das große Ganze, die Frau wie den Verein. Wer nach einem verlorenen Spiel schon mal im Regen mit trübem Gemüt den Betzenberg wieder hinabgestiegen ist, versteht auch die Frustration nach einem unnötigen Streit über so alltägliche Kleinigkeiten wie Kleiderfarben oder Schuhgrößen. Aber das gehört zum Beziehungsalltag dazu. Genauso wie tiefe Zuneigung und Rührung.
Erste Bande mit meiner großen Liebe FCK flocht ich im zarten Alter von acht Jahren. Im Oktober 1983 war ich zum ersten Mal mit meinem Opa auf dem Betzenberg. Das Spiel gegen Werder Bremen endete 3:3. Ich war nur mäßig begeistert.
Richtig Fan geworden bin ich erst ein paar Jahre später. Der FCK war damals, in der Bundesliga-Saison 1987/88, in argen Abstiegsnöten, und der Gegner hieß FC Bayern München. Der FCK gewann 3:1, Harald Kohr erzielte zwei Treffer, Wolfram Wuttke zog im Mittelfeld die Fäden, am Spielfeldrand stand Trainer Sepp Stabel. Am 30. April 1988 war ich plötzlich Fan des 1. FC Kaiserslautern. Fast auf den Tag genau 20 Jahre später steht der FCK vor dem bisher tiefsten Sturz der Vereinsgeschichte. Der FCK in Liga drei - das gab es noch nie. weiterlesen...
Quelle:RON / www.fanini.de
Verlag Die Rheinpfalz
Ausgabe Nr:89
Datum Mittwoch,16 April 2008
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