FCK-Kapitän Axel Bellinghausen erinnert sich mit Grausen an den Erstliga-Abstieg vor zwei Jahren
Es ist das Spiel der Spiele. Am Sonntag, 18. Mai, 14 Uhr,
Fritz-Walter-Stadion, geht es für den 1. FCK im Abstiegskampf gegen den
1. FC Köln um alles. Mit einem Sieg gegen die Kölner können die „Roten
Teufel" den Abstieg in Liga Drei noch in allerletzter Minute
verhindern. Die Entscheidung hat freilich mehr als nur eine sportliche
Dimension. Es geht auch um den FCK als Imageträger, als
Wirtschaftsfaktor, als Arbeitsplatz. Es geht um den FCK als
Lebensgefühl.
Von unserem Redakteur
Steffen Gall
Axel Bellinghausen wird die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern am
Sonntag als Kapitän aufs Feld führen. Nicht nur sein Pulsschlag wird
sich in diesem Moment erhöhen, vielmehr dürfte das Herz einer ganzen
Region heftigst pochen. Für Bellinghausen ist es aber nicht das erste
Abstiegsendspiel, das er im FCK-Trikot bestreitet: Am 13. Mai 2006
stand er 90 Minuten als linker Außenverteidiger beim bitteren 2:2 in
Wolfsburg auf dem Platz. Um mit dem Schlusspfiff deprimiert auf den
Rasen der Volkswagen-Arena niederzusinken. Der Abstieg der „Roten
Teufel" aus der Ersten Fußball-Bundesliga war besiegelt.
„Da bricht alles über einem zusammen. Wie eine Riesenwelle, die sich
aufgetürmt hat und einen dann mit voller Wucht erwischt", erinnert sich
Bellinghausen an die bitteren Sekunden vor zwei Jahren, die er noch
lebhaft vor Augen hat. „Man weiß in dem Moment gar nicht genau, wo man
ist. Du schaust in die Gesichter der anderen, du suchst Trost, du
spendest Trost - das war kein angenehmer Augenblick", erzählt der
Blondschopf, der mit seinem unbändigen Kampfgeist seinen Teil dazu
beigetragen hat, dass der FCK am Sonntag noch den Kopf aus der Schlinge
ziehen kann. Auf ein weiteres Erlebnis wie in Wolfsburg kann und will
er verzichten. Die damalige Stimmung in der Kabine möchte er nicht
wieder erleben müssen. Bellinghausen lässt die trostlosen Minuten in
den Katakomben des VfL-Stadions Revue passieren: „Du sitzt da, und es
ist totenstill. Nichts wird gesagt, und du kannst auch gar nichts
sagen. Du bist einfach nur leer."
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Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ/www.fanini.de
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.113
Datum: Freitag, den 16. Mai 2008
Seite: Nr.15
"Deep-Link"-Referenznummer: '3593446'
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