ZitatEs hat Momente gegeben, in denen man gestern Nachmittag glaubte, der Betzenberg würde in seinen Grundfesten beben. So heftig trampelten und hüpften, schrieen und sangen die 48 500 Menschen, die ins Fritz-Walter-Stadion gepilgert waren, um einen weiteren Höhepunkt der an Triumphen und Tragödien reichen Geschichte des 1. FC Kaiserslautern zu feiern. Das Identifikationsobjekt der Pfalz vermied am letzten Spieltag mit einem 3:0 (0:0) gegen den 1. FC Köln doch noch den Absturz in die Drittklassigkeit. Nach der Erlösung am letzten Spieltag brachen im wahrsten Sinne des Wortes alle Dämme - die freudetrunkenen Fans stürmten durch die geöffneten Fluchttore aufs Spielfeld. Dabei trafen Kölner und Lauterer aufeinander und begannen eine wüsten Keilerei. Mit Fahnenstangen und Stöcken gingen die Anhänger aufeinander los, was einen massiven Einsatz von Ordnungskräften und Polizei mitten im Freudenfest notwendig machte. Mindestens eine Person musste mit Stichwunden ins Krankenhaus gebracht werden.
Doch der gerettete FCK ließ sich die gute Laune nicht verderben - und ließ die Korken knallen. "Jeder von uns hat gewusst, was an diesem Verein hängt", sagte der überglückliche Dauerläufer Stefan Lexa. "Keiner hat mehr an uns geglaubt - aber wir", grölte Axel Bellinghausen durch den Kabinengang. Dann herzte der Kapitän seinen Vorstandsboss Stefan Kuntz, der hernach pathetische Worte wählte: "Die Spieler sind in sieben Wochen zu Helden geworden. Die Mannschaft ist zu Recht viel kritisiert worden, aber hat am Ende alles zurückgezahlt."
Datum : 19. Mai 2008
Quelle : FR Online
Kompletter Artikel : http://www.fr-online.de/in_und…5fde550017&em_cnt=1336314