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Ist Lamm Totengräber des SV Waldhof Mannheim?
FUSSBALL: Ehemaliger Berater soll Präsidium bei Verträgen getäuscht haben - Kollaps droht
Von unserem Mitarbeiter
Thorsten Eisenhofer
MANNHEIM. „Rüdiger Lamm hat uns bei den Laufzeiten von Verträgen getäuscht", begründete Waldhof-Präsident Mario Nöll gestern die Trennung vom ehemaligen Berater im Juni. Ein finanzieller Kollaps droht dem SV Waldhof Mannheim.
Im Januar 2008 fielen dem seit vorherigen Oktober im Amt befindlichen Waldhof-Präsidium beim Durchschauen von Spielerverträgen Ungereimtheiten auf. Der damalige Berater Rüdiger Lamm hatte Aufstiegsprämien mit den Akteuren ausgehandelt, ohne das Präsidium zu informieren. Das war aber laut Nöll Pflicht von Lamm. So habe es im Vertrag gestanden. Das Auszahlungsdatum für die rund 200.000 Euro legte Lamm vertraglich in diese Saison. Das belastet den Etat der laufenden Runde. Daher musste nun ein Darlehen aufgenommen werden, um die Prämien auszahlen zu können. Um den sportlichen Erfolg der letzten Runde nicht zu gefährden verzichtete der SVW, den Verbindlichkeiten von 700.000 Euro drücken, Lamm vor Saisonende zu entlassen.
Doch nun kam es noch schlimmer. Vor einigen Wochen führte Nöll ein Gespräch mit Thomas Ollhoff, dem Topverdiener im Kader. Als Ollhoff berichtete, er habe noch zwei Jahre Vertrag am Alsenweg, stutze Nöll. Denn laut Ex-Berater Lamm hätten die Führungsspieler so genannte 4-4-3-Verträge. Dies bedeutet, dass die Kontrakte nur bei einem Aufstieg weiter Gültigkeit besäßen. Bei zweimaligen Aufstiegen in zwei Jahren (von der Oberliga über die Regionalliga in die Dritte Liga) laufen die Verträge demnach drei Jahre. Lamm allerdings schloss die Kontrakte so ab, dass diese nach dem Regionalliga-Aufstieg, der dem SVW gelang, auch für zwei Jahre in dieser Liga Gültigkeit besitzen. Davon wusste das Präsidium nichts - und hätte den Verträgen aus finanziellen Gründen wohl nicht zugestimmt.
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NEPOMUM
Quelle: RON / http://www.fanini.de
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.189
Datum: Donnerstag, den 14. August 2008