ZitatAlles anzeigenDragan Paljic schwärmt immer noch. Zweimal hat der 25 Jahre alte Offensivspieler des Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern das volle „Betze-Gefühl" im Fritz-Walter-Stadion bisher miterleben dürfen. Beim 2:1-Heimsieg der Lauterer gegen den 1. FC Nürnberg feierte Paljic, nach dem ersten Spieltag von 1899 Hoffenheim zum FCK gewechselt, im linken Mittelfeld Premiere als „Roter Teufel". Vor 34.677 Zuschauern. Das begeisternde 4:1 zuletzt gegen St. Pauli vor 41.669 Besuchern ließ die große Fußball-Party ihren Lauf nehmen.
„40.000 Zuschauer im Rücken, das pusht uns sehr, mir kommt es dann so vor, als ob wir mit zwölf Mann spielen würden", betont der Bayer mit serbischen Wurzeln. Gegenüber der eher verhaltenen Stimmung und der deutlich spärlicheren Kulisse im 6000-Zuschauer-Stadion in Hoffenheim sei das für ihn eine Riesenumstellung, sagt Paljic. Aber natürlich eine willkommene: Drei Spiele für den neuen Verein, drei Siege und euphorisierte Fans - leichter und lockerer kann ein Neuanfang nicht sein. Vor allem beim 3:1 des FCK beim FC Ingolstadt 04 zeigte Linksfuß Paljic seine Klasse, als der Deutsch-Serbe den dritten Lauterer Treffer mit einer Maßflanke auf den kroatischen Torschützen Srdjan Lakic vorbereitete; nach einem schönen Zuspiel Kai Hesses, der eine Woche nach Paljic aus Hoffenheim in die Pfalz wechselte.
Beim Bundesliga-Aufsteiger kam Paljic in der vergangenen Zweitligasaison 19 Mal zum (Teil-)Einsatz und erzielte ein Tor. Seinen Trainer in Hoffenheim, Ralf Rangnick, bezeichnet Paljic als „Taktik-Fuchs, der das Klein-Klein-Spiel auf engem Raum liebt". Seinen Coach in Kaiserslautern, den Kroaten Milan Sasic, beschreibt der 1,75-Meter-Mann im Vergleich zu Rangnick als „einen Tick härter". Zudem verlange Sasic „immer tausendprozentigen Einsatz. Beide haben Erfolg, und das ist das Wichtigste."
Erfolg will Paljic nach ein bisschen „Umzugsstress" - er ist mit seiner Frau und seinem knapp drei Monate alten Sohn nach Kaiserslautern gezogen - mit seinem neuen Klub auch morgen (20.15 Uhr) im Zweitliga-Spitzenspiel bei der offensivstarken SpVgg Greuther Fürth haben. Schnell, dribbelstark und technisch versiert wie der eloquente Neu-Lauterer, in seiner Zeit beim FV Olympia Laupheim 2003/2004 Verbandsliga-Torschützenkönig, präsentierte sich zuletzt auch der Angriff des morgigen Gegners.
Paljic, der beim FCK auf deutlich mehr Einsatzzeit als bei 1899 hofft, will morgen mit seinen neuen Kollegen daran arbeiten, „viele kleine Dinge noch zu verbessern, zum Beispiel die Laufwege und die taktische Abstimmung". Um weiter ein für ihn ganz wichtiges Ziel zu verfolgen, wie der gebürtige Starnberger mit leicht bayrischem Zungenschlag betont: „Unseren Zuschauern etwas zurückgeben."
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.38
Datum: Sonntag, den 21. September 2008
Seite: Nr.13
"Deep-Link"-Referenznummer: '4063013'
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