ZitatAlles anzeigenSchülerfrage beim Schülerkongress gegen Rechtsextremismus gestern Mittag in der Turnhalle der Berufsbildenden Schule I - Technik auf dem Kaiserberg: „Was ist die beste Prävention gegen Rassismus und Extremismus?" „Soviel wie möglich darüber reden, schon in der Familie", antwortete FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, der mit Innenstaatssekretär Roger Lewentz und dem FCK-Fanbeauftragten Stefan Roßkopf in der Podiumsdiskussion Rede und Antwort stand.
Reden, fragen, Informationen sammeln: Mehr als 400 Schüler aus Gymnasien, Hauptschulen, berufsbildenden und Realschulen von Baumholder und Idar-Oberstein bis Pirmasens und Enkenbach-Alsenborn hatten dazu gestern hinreichend Gelegenheit. Die Landesministerien für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur sowie des Innern und für Sport hatten die Veranstaltungsreihe der „Schülerkongresse gegen Rechtsextremismus" Anfang des Jahres aus der Taufe gehoben.
Nach Koblenz war Kaiserslautern gestern der zweite Ort, in dem der Kongress stattfand. Eingeladen waren alle weiterführenden Schulen der Region.
Tage wie der Kongress an der BBS I seien ebenfalls geeignete Instrumente der Prävention, beantworte Innenstaatssekretär Roger Lewentz die Schülerfrage. Sie müssten allerdings öfter als nur einmal stattfinden. Neben Referaten zum Thema, einem Zeitzeugenbericht und der Präsentation des Engagements eines Kuseler Gymnasiums gegen Rechtsextremismus konnten die Schüler in einer von insgesamt 17 Arbeitsgruppen ein Thema ihrer Wahl vertiefen.
Mit dem Netzwerk für Demokratie und Courage, der Fachhochschule der Polizei, dem Landesjugendamt und weiteren Referenten ging es um Zivilcourage, Projekte gegen rechtsextremistische Gewalt, um Werbemethoden von Rechtsextremisten, ihre Musik und Parolen.
Das Haus des Jugendrechts Ludwigshafen bot beispielsweise ein Argumentationstraining gegen dumpfe Parolen und Meinungen an, das Landesjugendamt stellte Aussteigerprogramme und Aktionen von Jugendlichen gegen rechtsextremistische Gewalt vor.
Tamara, 19, hatte sich für die Arbeitsgruppe „Leim- und Schleimspuren" des Landesjugendamts und damit für Informationen über Rechtsextremismus im Internet entschieden. „Das war sehr anschaulich gemacht", lobte sie. Sie habe dabei einiges erfahren, was sie bis dahin nicht gewusst habe. Veranstaltungen wie die der Mainzer Landesregierung sah die Schülerin positiv: „Damit man darauf hingewiesen wird, in welche Gefahren man geraten könnte." Vor allem für jüngere Schüler, die auf dem Land groß geworden seien und dort keinen Rechtsextremismus kennen gelernt hätten, sei Aufklärung wichtig, fand Sandra, 19. „Es ist sinnvoll, dass die Leute aufgeklärt werden", stimmte Daniel, 22, dem zu: „Je früher man damit anfängt, desto besser." „Sonst könnte diese Szene noch mehr eskalieren", befürchtete Saskia, 18. Sie hatte die Arbeitsgruppe „Tatort Rheinland-Pfalz" besucht und dort einiges über verbotene CDs und geheime Symbole und Erkennungszeichen der rechten Szene erfahren.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.230
Datum: Mittwoch, den 01. Oktober 2008
Seite: Nr.18
"Deep-Link"-Referenznummer: '4113201'
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