ZitatAlles anzeigenFCK-Trainer Milan Sasic analysiert die 0:5-Schlappe von Koblenz und attestiert seiner jungen Mannschaft großen Willen und einen guten Geist. Die Spieler wollen sich gegen Rot-Weiß Ahlen rehabilitieren. Die Problemfälle Mathias Abel und Alexander Bugera besorgen den Cheftrainer.
Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, vor dem Spiel ist nach dem Spiel: Milan Sasic, der Trainer des 1. FC Kaiserslautern, hat das 0:5-Desaster bei TuS Koblenz am Abend danach und gestern Vormittag nochmals komplett gesehen. Kein Vergnügen ...
Der detail-versessene Fußball-Lehrer muss ein leidensfähiger Mensch sein. Denn der Film vom Abschuss auf dem Oberwerth ist ein Horrorstreifen für jeden Lauterer. „Wir haben gar nicht so viele Fehler gemacht. Aber jeder Fehler wurde bestraft. Solch gravierende Fehler darf man im Profi-Fußball nicht machen ..." „Taylor hat dreimal aufs Tor geschossen. Drei Tore - jeder Schuss ein Treffer", sagt Sasic nach der bitteren Debakel-Analyse.
„Das war hart", gesteht Sasic, der die Schlappe aber auch nicht dramatisieren mag. „Wenn dieses eine Spiel der Maßstab wäre, dann würde es schwer für uns. Aber ich muss das ganze Paket von sieben Spielen sehen. Und das ist insgesamt gut", wertet Sasic. „Ich habe eine sehr gesunde Truppe mit einem sehr guten Geist. Die Jungs haben auch nach dem 0:5 noch versucht, Tore zu schießen. Sie rennen, sie kämpfen. Sie haben genau so viele Zweikämpfe wie Koblenz gewonnen." Aber auch entscheidend gepatzt. „Wir haben alle versagt", gesteht Torhüter Tobias Sippel am „Tag zum Vergessen", wie es Kapitän Axel Bellinghausen formuliert.
Der Trainer mag nicht jammern - aber der Personalstand bereitet dem 49-Jährigen Sorgen: „Wir hatten in Koblenz nur 13 gesunde Feldspieler dabei - und zwei Amateure."
Matthias Abel, Alexander Bugera, Laurentiu Reghecampf und Josh Simpson - vor der Saison als gesetzte Größen eingestuft, fehlen weiter. Sasic: „Dass wir trotzdem so gut stehen, oben dabei sind, das spricht für die Jungen. Sie haben das bisher insgesamt sehr gut gemacht."
Abel, Bugera und Simpson haben in der Runde noch keine Sekunde in der Zweiten Liga gespielt. Ursachenforschung ist bei den Problemfällen Abel und Bugera angesagt. Reghecampf muss nach einer Virusgrippe neu aufgebaut werden. Simpson hat mit Lauftraining begonnen. Noch nicht ganz fit nach seinem Muskelfaserriss ist Sascha Kotysch. Bitter, dass Aimen Demai erneut einen Muskelfaserriss erlitten hat. Er hat dem FCK das Vertrauen mit Leistung gedankt, dass sich der Verein den Kauf eines „Sechsers" erspart hatte. Nun hofft Sasic, dass Demai im Spiel am 17. Oktober (18 Uhr) gegen Rot-Weiß Ahlen wieder dabei sein kann. Sascha Kotysch spielt möglicherweise am Freitag (17 Uhr) beim Test in Rheydt gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach.
Kehrt Kotysch zurück in die Abwehrkette, dann rückt Florian Dick eventuell wieder auf die rechte Außenbahn vor. So könnte Sidney Sam vom Flügel ins offensive Mittelfeld wechseln. Dort muss gegen den forschen Aufsteiger aus Ahlen der gesperrte Anel Dzaka ersetzt werden.
Sam trickste und wirbelte auch in Koblenz, versagte aber auch einmal im Abschluss. „Wir müssen bei ,Sammy" aufpassen, dass wir keiner optischen Täuschung unterliegen. Es muss was dabei herauskommen! Das Tor hätte er schießen müssen! Das muss er lernen. Daran müssen wir mit ihm arbeiten. Aber da ist so viel Bewegung, so viel Qualität."
„Das wirft die Mannschaft nicht um. Sie ist gefestigt", glaubt Vereinschef Stefan Kuntz. Seine These bestätigen die Lauterer Profis. „Kopf hoch, es geht weiter. Um es mit einem alten Trainer von mir zu sagen: Das Gute ist, dass heute alle schlecht waren", sagt Axel Bellinghausen. „Das Leben geht weiter. Natürlich war das hier ein Schlag in die Fresse. Aber wir haben jetzt zwei Tage frei - und dann greifen wir wieder an", versichert Tobias Sippel. Eine neue Kampfansage!
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.234
Datum: Dienstag, den 07. Oktober 2008
Seite: Nr.8
"Deep-Link"-Referenznummer: '4133698'
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