ZitatAlles anzeigen... dass es den FCK ohne Stefan Kuntz nicht mehr gäbe.
Am Dienstag war Stefan Kuntz, der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern, Gast der Redaktionskonferenz der RHEINPFALZ im Pressehaus in Ludwigshafen. Das war er zuletzt vor acht Jahren. Der Anlass damals war sein Abschiedsspiel zum Ende einer stolzen Karriere auf dem geliebten Betzenberg. Der Anlass dieses Mal - das neue Amt, das der bald 46-Jährige seit einem halben Jahr beim 1. FC Kaiserslautern bekleidet, ja prägt. Nicht das Amt macht den Mann, der Mann macht das Amt! Und wie ...
Alle Teilnehmer des Gesprächs mit dem Vorstandsvorsitzenden des 1. FC Kaiserslautern waren sich einig: Kuntz ist eine Lichtgestalt. Kuntz, schon als Profispieler ein Mann mit gewinnendem Wesen, eine Führungspersönlichkeit in kurzen Hosen, hat sich in den letzten Jahren enorm entwickelt. Kuntz, der seine Trainer-Laufbahn 2006 für beendet erklärte, als er nach erfolgreicher Zeit als Manager der TuS Koblenz als Sport-Vorstand beim VfL Bochum anheuerte, hat sich auf vielen Geschäftsfeldern erstaunlich entwickelt. Er repräsentiert den zweitklassigen Verein erstklassig, er erfasst auch schwierigste Zusammenhänge - und er öffnet dem FCK viele Türen. Der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Platz ...
Man muss kein Prophet sein: Hätte Stefan Kuntz am 8. April 2008 das Himmelfahrtskommando bei den „Roten Teufeln" nicht angetreten, die Höllenfahrt hätte Trainer Milan Sasic allein wohl kaum noch abgewendet. Den FCK gäbe es in dieser Form ganz sicher nicht mehr. Mit Kuntz tat der FCK einen Glücksgriff. Die beste Tat des Aufsichtsratsvorsitzenden Dieter Buchholz nach vielen Pleiten, Pech und Pannen!
Stefan Kuntz bringt viel mit und sehr viel ein. Er hat Ideen. Er weiß zu motivieren. Er vermag mitzureißen. Und er versteht eine Menge von Fußball. Er steht für eine Einkaufspolitik mit Augenmaß. Stefan Kuntz genießt den Respekt des Trainers, die Achtung der Profis, die Sympathie der meisten Mitarbeiter. Die Politiker in Stadt und Land, auch jene, die den Heimkehrer mit Skepsis empfingen, anerkennen seine tadellose Arbeit. Das Misstrauen dem FCK gegenüber ist - Kuntz sei Dank - vielfach neuem Zutrauen gewichen.
Fans und Vereinsmitglieder jubeln dem einstigen Torjäger zu. Viele bewundern das Format seines Tuns. Im Eilzugtempo schaffte es der neue Boss, das ramponierte Image des FCK aufzuhellen.
Der Weg soll zurück in die Bundesliga führen. Möglichst bald, spätestens 2013, wenn der Vertrag des Chefs ausläuft. Auf dieser Strecke soll der Traditionsklub saniert werden. Auslagerung ist eine Möglichkeit, aber niemals mit dem Verlust der Eigenständigkeit. Die Vermarktung des Stadionnamens ist Thema - ohne das Andenken des großen Fritz Walter, dem Kuntz sich eng verbunden fühlt, zu verscherbeln. Ein Rückkauf von Stadion und Sportpark „Rote Teufel" mit Hilfe eines Investors - fast utopische Wunschträume, die Kuntz kennt. Sie sind aber nicht eben real für einen FCK, der vor wenigen Monaten noch mit dem Pleitegeier kämpfte.
Kuntz arbeitet auch an der Befriedung des Vereins. Ihm geht es darum, den FCK wieder zu einer Einheit zu machen. Nur so kann der Verein aus der Provinz eines fernen Tages wieder in der (erstklassigen) Großstadtliga mitspielen.
Steigt der FCK auf, fällt die Sanierung leichter. Dann müssen sich die Bosse auch nicht mehr mit den zuschauerfeindlichen Zweitliga-Spielzeiten abmühen. Dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) erst gestern die Termine ab 24. Oktober präsentierte, passt ins Bild. Zweitliga-Fußball sonntags um 12.30 Uhr - ab 2009 auf der Planspielwiese - ist ein übler Gedanke!
Quelle : Die Rheinpfalz