ZitatAlles anzeigenDie Spieler des 1. FC Kaiserslautern beschenken mit dem 4:1 gegen Rot-Weiss Ahlen ihren Trainer. Zu Milan Sasics 50. Geburtstag sind die „Roten Teufel" zumindest bis morgen Tabellenführer.
Ein Tänzchen vor dem Ständchen: Der Betzenberg bebte, und die Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern zeigte zu den Gesängen ihrer Fans Sekunden nach dem 4:1 (0:1) am Freitag über Rot-Weiss Ahlen auch beim Tanzen Teamgeist. Am Mittelkreis ein Freudenkreis - mittendrin: FCK-Trainer Milan Sasic, der am Vorabend seines 50. Geburtstags kräftig reinfeiern durfte.
„Das allergrößte Geschenk ist immer Gesundheit für die Familie und für sich", sagte Sasic später, „aber diese drei Punkte sind auch ein ganz tolles Geschenk". Der Beschenkte konnte sich aber auch für andere freuen: „Es ist das Wichtigste, dass unsere Fans zufrieden nach Hause gehen."
Dass auch Kampagne Nummer vier der Eigenwerbung für die Marke FCK im Fritz-Walter-Stadion doch noch ein Erfolg wurde und an die Tabellenspitze führte, dafür zeichnete Srdjan Lakic mitverantwortlich. Der Angreifer leitete nach Florian Dicks Maßflanke mit seinem Treffer zum 1:1 (59.) den vierten Heimsieg dieser Saison ein. Ein mustergültiger Kopfball des Stürmers. Der Jubel des 25-Jährigen galt seiner Lebensgefährtin: Mit den Fingern bildete der Ex-Berliner nach seinem Volltreffer ein A für Antonia. Das Tor, sein erstes auf dem Betzenberg in seinem ersten Heimspiel von Beginn an, hatte er angekündigt: „Ich habe es ihr versprochen", bekannte Lakic, der sich später für das Elfmeter-Geschenk des schwachen Schiedsrichters Michael Weiner mit seinem dritten Saisontreffer zum 3:1 bedankte (75.).
Glücksgefühle verspürte auch der so trickreiche Offensiv-Allrounder Sidney Sam. Das 2:1 erzielte der 1,75-Meter-Wirbelwind per Kopf (69.). Zuvor war sein Fleiß oft unbelohnt geblieben. „Ich habe fast gezweifelt, dachte, es klappt nie mehr mit einem Tor", gestand der 20 Jahre alte Kieler, „sagte mir dann: Irgendwann wirst du belohnt. Und dann mache ich ausgerechnet ein Kopfballtor ..." Sam strahlte. Seine Anfang der Woche erlittene Innenbanddehnung im Knie war vergessen. Dank einer Schmerztablette, vor allem aber dank der erneuten Fußballparty, die den „Betze" beben ließ. Auch vom Schwung, den der in der 55. Minute eingewechselte Erik Jendrisek dem Spiel des 1. FC Kaiserslautern verlieh, schwärmte Sam: „Erik ist ein ganz wichtiger Spieler für uns, er hat nicht umsonst schon fünf Tore gemacht. Er hat einfach einen richtigen Lauf ..."
Kaum zu glauben, dass Jendrisek am Donnerstag völlig erschöpft und grippegeschwächt von seinen ersten beiden A-Länderspielen für die Slowakei zurückkehrte. Der 21-Jährige wirbelte, rannte, rackerte. Toll, wie er beim 2:1 Sam per Heber bediente. „Lieber 30 Minuten richtig Gas geben", war Jendriseks verschmitzt-lapidarer Kommentar.
Extrem effiziente Kurzarbeit lieferte auch Manuel Hornig (25) ab. Der Südpfälzer aus Rheinzabern traf mit seinem ersten Ballkontakt Sekunden nach seiner Einwechslung per Kopf zum 4:1 (90.), sprach später vom „schönsten Tag in meinem Leben", sportlich betrachtet. Freuen durfte sich auch Alexander Bugera über ein ansprechendes Comeback nach elf Monaten Leidenszeit. Viele gute Gründe für ein Tänzchen im Freudenkreis.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.42
Datum: Sonntag, den 19. Oktober 2008
Seite: Nr.13
"Deep-Link"-Referenznummer: '4181440'
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