ZitatAlles anzeigenAuf dem Papier sieht ja alles ganz klar aus: Der Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern reist zum Vorletzten zu Rot-Weiß Oberhausen (Sonntag, 26.10.2008, Anpfiff: 14:00 Uhr, Stadion Niederrhein in Oberhausen). Die Mannschaft mit den meisten Siegen (6x) trifft auf das Team mit den meisten Niederlagen (6x). den meisten Gegentoren (21 Treffer) und den wenigsten erzielten Treffern (8 Tore). Dazu haben die Pfälzer gegen die Aufsteiger eine makellose Bilanz. Es gab Siege in Ingolstadt (3:1), gegen Frankfurt (2:1) und letzte Woche gegen Ahlen (4:1). Die Oberhausener verloren dagegen am ketzten Spieltag beim VfL Osnabrück mit 1:2. Doch das Spiel muss ja erst einmal gespielt werden...
RWO gegen FCK - lang, lang ist’s her. Es ist am Sonntag das erste Aufeinandertreffen dieser Clubs seit 35 Jahren. In der zweiten Liga ist diese Begegnung sogar eine Premiere. In der Saison 1972/73 spielte man gemeinsam in der Bundesliga. Die Kleeblätter gewannen einen Tag vor Heiligabend 1972 im Niederrheinstadion mit 3:1, im Rückspiel auf dem Betze gab es am 19.Mai 1973 ein klares 6:2 für den FCK.
Zurück ins Jahr 2008: Im Vorfeld dieser Begegnung kann FCK-Coach Milan Sasic wieder ein wenig aufatmen, denn personell hat sich die Lage etwas entspannt. So brennt Anel Dzaka nach seiner Sperre (gelb-rot) auf seinen Einsatz. Die grippegeplagten Profis Tobias Sippel, Kai Hesse und Dragan Pajlic sind alle wieder gesund und bei Kräften. Und auch Marcel Ziemer hat seinen Muskelfaserriss wieder auskuriert, so dass diese Spieler alle einsatzbereit sind. Neben den Langzeit-Ausfällen Laurentiu Reghecampf und Mathias Abel fehlt verletzungsbedingt nur Fabian Schönheim (Muskelfaserriss). Dazu kommt Moussa Ouattara, derim Spiel des FCK gegen Rot Weiss Ahlen die fünfte gelbe Karte bekam und als erster Spieler der 2.Liga-Saison 2008/09 ein Spiel aussetzen muss.
Beim Aufsteiger aus dem Ruhrpott fehlen sicher Benjamin Schüßler und Tino Westphal. Bei den Spielern Felix Luz, Benjamin Reichert und Sören Pirson stehen jeweils Fragezeichen hinter ihren Einsätzen.
Sollte der FCK am Sonntag zur Pause noch nicht getroffen haben, dann dürfen die Fans der "Roten Teufel" aber nicht die Geduld verlieren. Denn die zweite Hälfte ist die FCK-Halbzeit. Von den 19 bisher erzielten Toren fielen 16 erst in den zweiten 45 Minuten. Zum Vergleich: RWO traf nach der Pause ganze zweimal...
Für FCK-Kapitän Axel Bellinghausen ist das Spiel in Oberhausen ein besonderes, denn der Mann mit der Nummer 16 absolviert sein 63. Zweitligaspiel für die Pfälzer. Damit ist er der neue Rekordspieler im Fußball-Unterhaus (vorher Sven Müller). Ein besonderes Spiel könnte es auch für Dragan Pajlic werden, denn genau auf den Tag vor einem Jahr hat er zum letzten Mal in der zweiten Liga ein Tor erzielt. Der 26.10. also ein gutes Datum also für Dragan.
Und sollte RWO das Spiel gegen den FCK verlieren, dann hätten die Ruhrpottler trotzdem etwas zu feiern, denn die Oberhausener bestreiten gegen den 1. FC Kaiserslautern ihr 555. Zweitligaspiel. Eine Schnapszahl.
Übrigens: Schiedsrichter dieser Begegnung ist Marco Fritz. In dieser Saison gab Fritz für den DFB sein 2.Liga-Debüt. Das Spiel am Sonntag ist die zweite Partie in der 2. Liga unter seiner Leitung. Der 31-jährige Bankkaufmann aus Korb wird an der Linie attestiert von seinen Kollegen Florian Steinberg und Dominik Schaal.
Beim obligatorischen Pressegespräch vor dem Spiel standen heute Linksverteidiger Alexander Bugera, Angreifer Srdjan Lakic und Coach Milan Sasic den Medienvertretern zur Verfügung.
Alexander, elf Monate waren es bis zum Tag X, wie überrascht warst du, dass es beim Comeback so gut ging?
Alexander Bugera:
Ja, man muss dazu sagen, dass die elf Monate schon eine schwere Zeit für mich waren. Ich habe auch in den letzten Wochen noch einige Rückschläge erlitten. Aber es war wichtig, dass ich auch bei den Amateuren permanent 90 Minuten gespielt habe.
Wie hast du die Entwicklung der Mannschaft als Zuschauer und Trainingsgast bis zum 8. Spieltag gesehen?
Alexander Bugera:
Natürlich absolut positiv. Wenn das Team intakt ist und die nötigen Punkte auch schon gesammelt hat ist es leichter in eine Mannschaft hineinzukommen.
Du hast letzte Saison schon zugegeben innerlich die Koffer gepackt zu haben und dann kam doch noch das Happy End. Hast du deiner Mannschaft zugetraut so in die Saison zu starten, nicht nur mit den Punkten, sondern auch mit dem guten Fußball, den sie über weite Strecken gezeigt hat?
Alexander Bugera:
Absolut. Ich muss auch noch einmal sagen, dass wir eine ganz starke Mannschaft haben. Wie wir auftreten, wie wir unser System spielen und wie wir vorne attackieren das ist schon sensationell. Deshalb stehen wir auch dort oben.
Dein großes Ziel bleibt die Bundesliga?
Alexander Bugera:
Das war mein Ziel als ich hergekommen biin. Ich bin damals aufgestiegen und habe den Rückschritt gemacht wieder in die zweite Liga zu gehen mit dem Ziel mit einem so großen Klub aufzusteigen.
Srdjan, du bist jetzt zweieinhalb Monate hier in Kaiserslautern, hast du dich auch schon privat gut eingelebt?
Srdjan Lakic:
Seit einem Monat habe ich zusammen mit meiner Freundin Antonia hier eine Wohnung und fühle mich sowohl im Verein als auch privat sehr wohl.
War es für dich anfangs schwer reinzukommen? Nachdem du den konditionellen Rückstand aufgeholt hast, bei wie viel Prozent bist du?
Srdjan Lakic:
Jeder Anfang ist schwer. Ein neuer Verein, ein neues Umfeld, aber das ist normal. Ich habe immer daran geglaubt, dass ich nach oben komme und es war nur eine Frage der Zeit. Sicher bin ich noch nicht bei hundert Prozent, aber wie viel Luft nach oben ist möchte ich noch zeigen. Es gibt bis zum Winter noch neun Spiele und ich will mich immer steigern. Ich freue mich auf jedes Training, auf jedes Spiel und ich hoffe wir machen so weiter wie bisher.
Wie siehst du den Konkurrenzkampf im Sturm?
Srdjan Lakic:
Es freut mich, dass Konkurrenz da ist, denn das kann dich nur besser machen: Es ist gut, wenn du im Training dein Maximum geben musst, denn nur das kann dir helfen ein besserer Fußballer zu werden. Das finde ich sehr gut. Ich bin viel selbstbewusster und es macht einfach Spass mit guten Spielern zusammen zu spielen und zu trainieren.
Wie hoch ist das Niveau des 1. FC Kaiserslautern?
Natürlich ist die Mannschaft sehr gut, aber das wichtigste sind die Resultate und da müssen wir uns beweisen. Aber ich möchte nicht in die Zukunft schauen, sondern auf die Gegenwart und das ist das Spiel am Sonntag in Oberhausen. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken und wenn wir das schaffen, dann sind einige gute Dinge möglich.
Milan, was können sie zur personellen Situation sagen, die sich ja inzwischen entspannt hat?
Milan Sasic:
Die Situation hat sich gewaltig verbessert. Das ist ein angenehmeres Bild für den Trainer, für einige wird es durch den Konkurrenzkampf härter. Man wird kritisch beobachtet. Auch die Amateure, deshalb habe ich jetzt auch Mario Klinger zu uns geholt. Er hat sich verbessert, deshalb hat auch das Testspiel seinen Wert. Ich beobachte auch den kompletten Kader der Amateure. Es gibt keinen fixen Kader der ersten und der zweiten Mannschaft
Wir haben mit Reghecampf und Abel zwei Spieler, die uns für den Rest des Jahres fehlen werden. Der Rest ist fast vollständig fit. Fabian geht es schon besser, er kann schon laufen und ich bin überzeugt, dass er auch nächste Woche wieder mit der Mannschaft trainieren kann. Nur wenn wir alle gesund sind, sind wir jn der Lage regelmäßig gut zu trainieren, um gute Leistungen erzielen zu können. Auch Dragan Paljic, Kai Hesse, Tobias Sippel und Marcel Ziemer haben gestern schon wieder mittrainiert.
Wie sehen Sie Ihren Gegner Rot-Weiß Oberhausen?
Milan Sasic:
Ein gefährlicher Gegner. Es ist ein psychologisches Spielchen seitens des Gegners, der Partie einen Pokalcharakter anzudichten. Das möchten wir nicht annehmen, denn es geht um die Meisterschaft. Das macht man, um das Duell "Groß gegen Klein" zu inszenieren. Aber in unserer Liga gibt es keine Großen und keine Kleinen. Wie groß wir gewesen sind hat man in Koblenz gesehen. Deshalb muss man da sehr vorsichtig sein. Wir bringen dem Gegner großen Respekt entgegen, wir wissen, dass uns eine kämpferische, taktisch sehr gute Mannschaft erwartet. Wenn wir kämpferisch auf der gleichen Ebene wie der Gegner sind wird unsere Qualität eine Chance bekommen.
Das komplette Pressegespräch ist jetzt online auf: http://www.fck-tv.de
Quelle : 1. FCK