ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Der 1. FC Kaiserslautern enttäuscht nach Lakics 1:0 und verliert bei Rot-Weiß Oberhausen nach trostlosem Kick mit 1:2. Die Mannschaft müht sich, spielt aber ohne das Feuer, das die „Roten Teufel" in der Tabelle so weit nach oben brachte. Trainer Milan Sasic verspricht Besserung - schon am Mittwoch im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück.
OBERHAUSEN (zkk). Das war nichts! Der 1. FC Kaiserslautern verleugnete gestern im Niederrhein-Stadion alle Tugenden, die eine Spitzenmannschaft in der Zweiten Liga ausmachen und unterlag Aufsteiger Rot-Weiß Oberhausen 1:2 ( 1: 1).
Nach 38 Minuten schenkte der FCK die geschenkte Führung wieder her: Kim Falkenberg kommt über die rechte Außenbahn, Alexander Bugera bekommt die Seite nicht zu, die Abwehrkette ist alles andere als gegliedert, Sascha Kotysch fliegt am Ball vorbei, Tim Kruse nutzt die freie Botanik und trifft ziemlich ungehindert aus rund 18 Metern zum 1: 1. „Wir waren ungeordnet. Das Tor muss man nicht bekommen", gesteht Kotysch, der an der Seite von Martin Amedick später ordentlich arbeitet. Amedicks Vorstöße bei sieben Ecken bleiben erfolglos.
Für den Lauterer Führungstreffer aus dem Nichts hatte Srdjan Lakic gesorgt - quasi angeschossen von Sturmpartner Erik Jendrisek durfte Lakic sein viertes Saisontor feiern (23.). „Wir sind die bessere Mannschaft, konnten das heute aber nicht wirklich zeigen. Ich bin aber sicher, dass wir schon am Mittwoch gegen Osnabrück eine neue Serie starten", sagte Lakic. Er war engagiert, gewann viele Zweikämpfe, vor allem auch viele Kopfballduelle. Ihm fehlten aber gute Flanken, nutzbare Pässe. Sechs Minuten vor dem Ende hätte er die Dienstfahrt noch zu einer halbwegs gelungenen Sache machen können, köpfte Bellinghausens Flanke aber knapp vorbei. „Lakic war heute der Einzige, der seine Form hatte. Erik Jendrisek fehlte die Unterstützung", sprach Trainer Sasic das mangelhafte Flügelspiel (Dick, Bellinghausen, Sam, Bugera), das wenig inspirierte Mittelfeldspiel an.
So feierten die Kleeblätter einen hart erarbeiteten Zittersieg. Besiegelt hat ihn Aufstiegsheld Mike Terranova mit einem Kopfball aus kurzer Distanz (7 1.). „Ich kriege fast nichts drauf, und dann haben wir verloren ... Ich glaube, vor dem zweiten Tor, das war Foul an Bugera, ich habe so keine Chance mehr gegen Terranova an den Ball zu kommen", schilderte Sippel die entscheidende Szene der schwachen Partie.
Der FCK versuchte anfangs das Spiel zu lenken, doch immer wieder wurden Bumerang-Pässe gespielt. Da fehlten Präzision und auch Ideen. Da fehlten Durchsetzungsvermögen und Spielzüge. Bezeichnend, dass Anel Dzaka in der 62. Minute, abgesehen von einer Gelben Karte, seine erste auffällige Szene hatte - als Abräumer im eigenen Sechzehn-Meterraum. Erst dann wurde Dzaka offensiver, schoss 60 Sekunden nach dem Rückstand knapp am Tor des wenig geprüften Semmler vorbei. „Man hat bei unserer Mannschaft gespürt, dass wir viel umbauen mussten. Das sieht man bei Dzaka: rein, raus, rein. Da fehlt dann der Rhythmus. Und es war klar, dass Erik Jendrisek in ein Tal kommt, bei all dem, was er geleistet hat", sagte Sasic. Unzufrieden mit der gestrigen Leistung, aber zufrieden mit dem gesamten Erscheinungsbild der Saison, zeigte sich der Lauterer Trainer. Für Mittwoch ( 17.30 Uhr) gegen den VfL Osnabrück verspricht er Besserung.
„Die Mannschaft hat bis in die Nachspielzeit versucht, das Spiel noch zu drehen. Aber heute fehlte ihr die Leidenschaft", analysierte FCK-Trainer Milan Sasic nach der zweiten Saisonniederlage. Nach 36 Minuten hatte der Coach versucht, das Spiel seiner Fehler-Teufel zu kurieren, in dem er Sidney Sam erlöste und ablöste. „Sam war ein Totalausfall", begründete der Coach. Allerdings war Kai Hesse, der für ihn kam, keinen Deut besser. Er verstolperte in der 70. Minute die große Chance zum Lauterer 2: 1. „Wir hatten es nicht verdient", gestand Sasic.
„Wir waren das bessere Team", sagte RWO-Trainer Jürgen Luginger, der Mike Terranova mit dem Siegtor für seinen Aufwand belohnt sah.
So spielten sie
Rot-Weiß Oberhausen: Semmler - Pappas, Benjamin Reichert, Schlieter - Falkenberg, Kaya, Kruse, Embers (77. Tim Reichert) - Terranova (90. Uster), Lüttmann (83. Luz), Kiskanc
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Kotysch, Amedick, Bugera (8 1. Paljic) - Sam (36. Hesse), Demai (74. Ziemer), Dzaka, Bellinghausen - Lakic, Jendrisek
Tore: 0: 1 Lakic (23.), 1: 1 Kruse (38.), 2: 1 Terranova (7 1.) - Gelbe Karten: Lüttmann (2), Luz, Benjamin Reichert - Bellinghausen (2), Dzaka - Beste Spieler: Benjamin Reichert, Terranova, Kruse - Lakic, Amedick - Zuschauer: 8340 - Schiedsrichter: Fritz
Quelle : Die Rheinpfalz