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FUSSBALL: Kapitän und Antreiber Axel Bellinghausen will mit dem 1. FC Kaiserslautern morgen im Zweitliga-Top-Spiel gegen 1860 München den sechsten Heimsieg der Saison einfahren.
VON OLIVER SPERK
KAISERSLAUTERN. Axel Bellinghausens Optimismus ist nur schwer zu erschüttern. In der vergangenen Saison aber wurde die stets positive Grundhaltung des Kapitäns des Fußball-Zweit-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern auf eine harte Probe gestellt. Wenn der FCK morgen (20.15 Uhr) im Fritz-Walter-Stadion den TSV 1860 München zum Spitzenspiel erwartet, werden Erinnerungen an die vergangene Horror-Runde der „Roten Teufel" wach.
8. Februar 2008: Nach Fabian Schönheims 1:0 für den FCK per Foul-Elfmeter und dem 1:1 durch Mustafa Kucukovics Heber aus 40 Metern tritt Schönheim zum zweiten Mal zum Strafstoß an, hat das 2:1 auf dem Fuß - und verschießt. Knüppeldick kommt"s für den FCK, als José Holebas in der Schlussminute zum 2:1-Endstand für 1860 trifft. Der FCK fällt auf Rang 16 zurück und entlässt tags darauf Trainer Kjetil Rekdal; Milan Sasic kommt. Paradox - aber letztlich markierte dies einen Wendepunkt zum Guten für die Lauterer, die knapp neun Monate später, von der Tabellenspitze grüßen.
„Eigentlich lasse ich die Vergangenheit gerne ruhen. Aber das war schon ein krasses Spiel. Da kam alles zusammen", erinnert sich Bellinghausen, der morgen auf seinen Vorgänger als Kapitän, Mathieu Beda, trifft.
Den derzeitigen Erfolg der „Roten Teufel" führt Bellinghausen vor allem auf die harte Trainingsarbeit zurück. „So haben wir es auch im vergangenen Jahr noch geschafft, die Klasse zu halten. Man erkennt die Arbeit, die da investiert wird", sagt der stets überaus engagierte, unermüdliche Antreiber, zuletzt wieder auf der linken Abwehrseite zu Hause.
„Jeder zieht voll mit, jeder gibt Gas, das Klima in der Mannschaft ist sehr gut", beschreibt der gebürtige Siegburger das Geheimnis des Erfolges: aus zehn Spielen 22 Punkte und neun Heimsiege in Serie seit dem 15. April. „Wir werden auch am Montag gut vorbereitet sein", versichert er.
So glaubt der Kapitän fest an Torwart Luis Robles, der morgen für den nach seinem Armbruch bis Weihnachten ausfallenden Tobias Sippel zwischen den Pfosten steht. „Luis hat das uneingeschränkte Vertrauen von uns allen", betont der Kapitän. „Er hat sich enorm weiterentwickelt und wird uns in den nächsten Spielen ein sicherer Rückhalt sein."
Weit über 30.000 Zuschauer werden morgen wieder kommen. Für Bellinghausen das Beste überhaupt. Das verriet er, als er wie Srdjan Lakic, Sidney Sam und Sascha Kotysch von 24 Viertklässlern der Lauterer Kottenschule beim Projekt „Zeitung in der Grundschule" mit Fragen bombardiert wurde: „Herr Bellinghausen, hilft die Unterstützung der Zuschauer?" - „Das hilft unwahrscheinlich. Wenn du klein bist, hast du den Traum, vor möglichst vielen Leuten Fußball zu spielen. Insofern ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen." Die nächste Frage: „Herr Bellinghausen, was würden Sie als Fußballer gern erreichen?" - „Natürlich würde ich gern mit dem FCK aufsteigen. Aber das ist noch weit weg", sagte der 25-Jährige realistisch. Aber mit optimistischem Unterton.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.44
Datum: Sonntag, den 02. November 2008
Seite: Nr.12
"Deep-Link"-Referenznummer: '4236532'
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