ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Die 2:4-Niederlage beim SV Wehen Wiesbaden schmerzt Trainer und Mannschaft des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern. „Siegeswille, Herzblut und diese Leidenschaft sind gut, aber sie dürfen nicht über der Spielkontrolle stehen", moniert Milan Sasic das taktische Verhalten seiner Elf.
WIESBADEN (osp/zkk). „Ich habe viel Zeit gebraucht, um mich zu beruhigen", gesteht FCK-Trainer Milan Sasic beim Blick zurück auf die vier bitteren Pillen in Wiesbaden. Wie schon in Oberhausen gaben die „Roten Teufel" den Aufbaugegner für einen schwer angeschlagenen Gastgeber. Nur: In Oberhausen war der FCK bei einem schlechten Gegner schwach, am Freitag spielte der FCK 45 Minuten prima Fußball.
Erstklassig wär"s gewesen, hätte Kai Hesse seine zwei hundertprozentigen Chancen genutzt und Sidney Sam seine Top-Möglichkeit verwertet. „Wir haben in der ersten Hälfte super gespielt. Wir müssen zur Halbzeit 2:0 führen! Diese Bälle muss man reinmachen", rügt Sasic. Doch er weiß, dass Geduld gefragt ist: Hesse spielte letzte Saison in der Hoffenheimer Oberliga-Elf, Sam beim HSV in der Regionalliga. „Die Gegentore sind zum Teil auch sehr unglücklich zustande gekommen, es waren manchmal fast Billard-Tore", klagte Hesse mit Hinweis auf das 0:1 und 1:4 Ronny Königs. Martin Amedick und Aimen Demai hatten den wuchtigen Angreifer unfreiwillig in Schussposition gebracht. 2005 hatte der damalige FCK-Interimstrainer Hans Werner Moser vergeblich geraten, FCK-Amateur König anstelle von Carsten Jancker in den Profi-Kader zu nehmen. Nun stürmt König für Wehen und Co-Trainer Moser bejubelt seine Tore.
„Wir müssen unsere Chancen noch konsequenter nutzen", setzt FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz auf die Lernfähigkeit einer jungen Mannschaft, die sich nach dem unglücklichen Rückstand naiv abschießen ließ. „Wir werden die Chancen, die wir uns ja immer genügend erarbeiten, auch wieder nutzen, da bin ich mir sicher", sagte Kapitän Axel Bellinghausen.
Er hat als Linksverteidiger eine Stunde vieles richtig gemacht, versuchte die Mannschaft zum Sieg zu treiben. In der letzten halben Stunde aber unterliefen Bellinghausen Stellungsfehler, die als ausgemerzt galten. So durfte der flinke Benjamin Siegert Hocks Elf beflügeln.
„Wir haben die Fehler gründlich analysiert. Es tut mir für unsere Mannschaft leid, die mit so großem Aufwand gespielt hat. Wir haben die Niederlage selbst verschuldet. Aber die Jungs arbeiten gut, das ist eine super Truppe", attestiert der Trainer.
Dass dem so ist, beweist beispielsweise der verletzte Stamm-Torhüter Tobias Sippel. Er unterstützt seinen Vertreter Luis Robles moralisch. Als der US-Amerikaner in der 41. Minute gegen Ronny König mit einer blitzartigen Fußabwehr das 0:1 verhinderte, ballte Sippel auf der Tribüne der Brita-Arena begeistert die Faust.
„Tobi ist einer meiner engen Freunde', erzählte Robles, dem diese Parade wieder „ein Stück mehr Selbstvertrauen' gab. „Luis hat gut gehalten. er kann an den Toren nichts machen", sagte Sasic. Er gastiert mit dem FCK am Dienstag (18.30 Uhr) zum Test bei Wormatia Worms.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
Ausgabe: Nr.262
Datum: Montag, den 10. November 2008
Seite: Nr.15
"Deep-Link"-Referenznummer: '4288150'
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