ZitatAlles anzeigenFUSSBALL: Der lange verletzte Publikumsliebling Josh Simpson hofft morgen Abend gegen Bundesliga-Absteiger Hansa Rostock auf einen erneuten Einsatz für den 1. FC Kaiserslautern.
VON OLIVER SPERK
KAISERSLAUTERN. Josh Simpson freut sich auf Montag. Gegen 19.30 Uhr wird der schnelle Offensivspieler des 1. FC Kaiserslautern mit seinen Kollegen den Innenraum des Fritz-Walter-Stadions betreten. Wenn sich der 25 Jahre alte Kanadier vor der Fußball-Zweitliga-Partie des FCK gegen Hansa Rostock (Anpfiff: 20.15 Uhr) nahe der wohl wieder fast komplett besetzten Westkurve warmläuft, dann wird er wieder dieses ganz bestimmte Gefühl verspüren. Die schöne Gewissheit, wieder mittendrin zu sein.
Dieses Gefühl hatte Simpson selten seit jenem 18. Mai 2008. Seit jenem für den FCK wie für Simpson so ereignisreichen Tag. Der Kanadier war es, der mit seinem Tor zum 1:0 in der 70. Minute gegen den 1. FC Köln die ganze Pfalz erlöste. Welch kollektiver Jubelschrei! Der Grundstein zum 3:0-Sieg im „Abstiegs-Endspiel". Für den kanadischen Nationalspieler endete dieser Tag auf Krücken. Wie schon ein Jahr zuvor hatte er sich im letzten Saisonspiel gegen Köln den Fuß gebrochen, diesmal dreifach. Eine bittere Zeit der Reha und des beschwerlichen Aufbautrainings folgte. „Es gab immer wieder kleine Rückschläge", sagt Simpson und erinnert sich an die harte Arbeit mit FCK-Fitness- und Reha-Coach Thomas Neubert.
Umso mehr berührte es den Sprinter mit dem starken linken Fuß, als er sich vor zwei Wochen gegen 1860 München erstmals wieder vor der Westkurve warmlaufen durfte und „Simpson, Simpson"-Sprechchöre vernahm. „Das war ein perfektes Gefühl", sagt der Sonnyboy strahlend, „wenn du weißt, die Leute wollen dich sehen, wenn du weißt, die Leute unterstützen dich." Fünf Monate und 15 Tage musste der Offensivmann auf seine Rückkehr in die Profi-Mannschaft warten. Umso mehr genoss er die Sekunden, für die er in der Schlussphase gegen München auf den geliebten Rasen durfte. „Ich brauche solche Spiele, um zurückzukommen", betont der Flügelflitzer.
Immerhin elf Minuten Einsatzzeit waren es dann in der Partie beim SV Wehen Wiesbaden. Und sein prima Auftritt mit dem Tor zum 4:0-Endstand am Dienstag beim Freundschaftsspiel bei Wormatia Worms, als er 80 Minuten ran durfte, war für Simpson „ein wichtiges kleines Erfolgserlebnis".
Bei 70 Prozent seines Leistungsvermögens sei er inzwischen angelangt, glaubt er. Das Hauptmanko: Die bei FCK-Trainer Milan Sasic so intensive Sechs-Wochen-Saisonvorbereitung fehlt Simpson. Zu Rundenbeginn war er nur zu den unter Sasic zum Tagesablauf gehörenden gemeinsamen Mahlzeiten bei der Mannschaft. „Über den sportlichen Erfolg des Teams in dieser Saison habe ich mich sehr gefreut, so viele Erfolgserlebnisse hatten wir ja vergangenes Jahr nicht ...", sagt Simpson, „aber ich habe auch gespürt: Ich will wieder richtig dabei sein."
Nun ist er"s wieder. „Positiv bei Josh ist: Er will; er arbeitet sehr gut", lobt Sasic, „aber er ist da keine Ausnahme. Alle arbeiten sehr gut, wir haben eine sehr angenehme Atmosphäre." Auf das nächste positive Erlebnis hofft Simpson morgen gegen den kriselnden Bundesliga-Absteiger Rostock. Er freut sich auf ein gut besuchtes Fritz-Walter-Stadion.
Quelle : Die Rheinpfalz