ZitatAlles anzeigenm zweiten Teil der Interviewserie zur Aufsichtsratswahl stellt sich Bankkaufmann Stefan Münch den Fragen von „Der Betze brennt“. Im Gespräch gibt der Ludwigshafener das Finden neuer Sponsoren, ein intaktes Umfeld und eine stärkere Jugendförderung als seine Hauptziele an Auch sonst sieht Münch viele Möglichkeiten zur Stärkung des „Markenartikels FCK“. Der Betze brennt: Hallo Herr Münch! Wo waren Sie am späten Nachmittag des 26. September 2007 (0:2-Heimniederlage gegen den SV Wehen-Wiesbaden, vor dem Minusrekord von 17.102 Zuschauern mittwochs um 17:30 Uhr; Anm. d. Red.)?
Stefan Münch (44): Eine Dienstreise ins Ausland verhinderte in dieser Woche meinen Stadionbesuch. Durch meinen jüngeren Sohn Florian wurde ich per SMS über den Spielverlauf informiert.
Der Betze brennt: Stellen Sie sich doch bitte kurz vor, zunächst beruflich und privat.
Münch: Als gelernter Bankkaufmann und Diplom-Betriebswirt bin ich seit nunmehr zweieinhalb Jahren in der Dresdner Bank im internationalen Management tätig. Dabei verantworte ich eine Budgetposition von rund 500 Millionen Euro pro Jahr. Davor war ich rund sieben Jahre für die Deutsche Bank im In- und Ausland tätig. Geboren wurde ich in Ludwigshafen, die elterlichen Wurzeln kommen aus Neustadt und Frankenthal. Ich bin verheiratet und wir haben zwei Jungs im Alter von 11 und 21 Jahren.
Der Betze brennt: Und welchen Bezug haben Sie zum 1. FC Kaiserslautern?
Münch: Das liegt sehr lange zurück, dass mich der „Virus“ erfasst hat: Bereits als Jugendfußballspieler in Frankenthal gab es für mich ultimativ nur den 1. FCK. Als 17-jähriger wechselte ich zum damaligen Bezirksligisten FSV Oggersheim. Der Kader war gespickt von einigen Ex-Profis, die mich als Neuling mit auf den Betze nahmen. Die Faszination und Leidenschaft, die Erhöhung der Pulsfrequenz beim Anschein des unvergleichlichen FCK-Logos, hat weder mit dem fußballerischen Karriereende (Riss der Kreuzbänder im Alter von 19 Jahren) noch in der Berufs- und Studienzeit nachgelassen. Mitglied bin ich dann 2005 geworden. Der Anlass waren die aktuellen, turbulenten Entwicklungen rund um den Verein. Nach dem Motto „nur diejenigen haben ein Recht zu kritisieren, die zugleich ein Herz haben zu helfen“ wollte ich in erster Linie für mich selbst und mein Umfeld durch die Mitgliedschaft ein Zeichen setzen.
Der Betze brennt: Was motiviert Sie zu Ihrer Kandidatur für den Aufsichtsrat des FCK?
Münch: Der Mythos FCK verpflichtet! Die Wahrnehmung und die Ausstrahlung des FCK in die Fußballwelt ist unverändert hoch. Die Ära Fritz Walter, die vielen Erfolge des Vereins waren und sind für unsere ganze Region von Bedeutung. Jeder Fußballfan weiß, dass wir die „Roten Teufel“ sind, der Betzenberg ist im Fußball ein fester Begriff. Der FCK ist auch heute noch ein echter „Markenartikel“. Wenn wir uns jetzt die Marktpotenziale im Sportsponsoring - ca. 73 % aller Unternehmen investieren in diesem Bereich - anschauen, dann müssen wir genau in diesem Bereich weitere Möglichkeiten ausschöpfen. Anders gesagt: Von diesem Kuchen müssen wir noch deutlich mehr abbekommen. Die Grundlage für frisches Sponsoren-Kapital ist geschaffen: Der Vereinsvorstand ist sportlich und ökonomisch exzellent besetzt. Mit einer geschlossenen Außendarstellung und einem ausgewogenen Zusammenspiel aller Vereinsgremien wird es gelingen, das Vertrauen in der Sponsorenlandschaft zu stärken. An dieser Stelle kann und will ich helfen.
Der Betze brennt: Welche Kompetenzen können speziell Sie in den Verein einbringen, neben der für ein Aufsichtsratsmitglied obligatorischen Kenntnis von wirtschaftlichen Sachverhalten?
Münch: Ich sehe mich als Bindeglied zur investitionsbereiten Wirtschaft mit dem Ziel, den Sponsorenpool und -mix deutlich zu verbreitern. Ganz klar: Es geht mir nicht um den Eingriff in den sportlichen Kompetenzbereich des Vorstands. Ich möchte mich darauf konzentrieren, mit meinem Netzwerk und meinen Wirtschaftskontakten den Vorstand aktiv zu unterstützen. Seriosität und Professionalität im Auftreten und Handeln schaffen Glaubwürdigkeit für den Verein und das Management. Und wir brauchen neues Vertrauen. Dieses Vertrauen in das Management - ohne Profilierungsambitionen einzelner Personen - ist übrigens einer Studie zufolge für mehr als 65% aller investitionsbereiten Unternehmen die wichtigste Voraussetzung, sich am Sportsponsoring zu beteiligen.
Datum : 25.11.2008
Quelle : DBB
Kompletter Artikel : http://www.der-betze-brennt.de…ll/interviews.php?id=1006