ZitatAlles anzeigenFussball: Der erfolgreiche Torjäger von Alemannia Aachen blickt auf grausame Monate beim FCK zurück
AACHEN (zkk). Ein Rückschritt als Fortschritt! So sieht Benjamin Auer seinen Wechsel vom Bundesligisten VfL Bochum zum Zweitligisten Alemannia Aachen. Acht Tore hat Auer geschossen, teilweise sehr schöne Treffer dazu. „Ja, das stimmt", sagt der Landauer, der heute (18 Uhr) mit der Alemannia beim 1. FC Kaiserslautern gastiert.
„Ich hatte wenig Spaß in Bochum, habe kein Land gesehen, lange keine Chance bekommen", sagt der Torjäger in Erinnerung an die Vorrunde 2007/2008. In der Rückrunde kämpfte sich Auer wieder in die Mannschaft, schoss fünf Tore - und ging. „Der Spaß war flöten gegangen. Ich spiele lieber eine Klasse tiefer und habe Spaß beim Fußball", verrät der einstige Junioren-Nationalspieler.
Weil es in Bochum schon 2006 mit Trainer Marcel Koller nicht passte, hatte sich „Benni" Auer im Januar 2007 an den 1. FC Kaiserslautern ausleihen lassen. „Mein Verein! Ich kam mit Euphorie, hatte aber Trainingsrückstand. Es lief nicht, dann kam die Verletzung der Patellasehne hinzu. Es hat einfach nicht gepasst, nicht mit dem Trainer-Team, nicht mit dem Vorstand. Einfach grausam", sagt der 27-Jährige beim Blick zurück: „Der richtige Verein, aber leider zum falschen Zeitpunkt!"
Auer sieht sich gestärkt aus dem Tal der Tränen gekommen. Mit der Alemannia lässt sich sehr viel bewegen - wenn die Mannschaft auswärts ähnlich stark und couragiert auftreten würde wie am Tivoli. „Gegen die Mannschaften, die oben stehen, haben wir sehr gute Spiele gemacht. Gegen schwächere Mannschaften aber haben wir auch einige grausame Spiele geliefert", bekennt der Stürmer. „Zu Hause geht bei uns viel über die Euphorie - wie beim FCK", sagt Auer, den sein Trainer Jürgen Seeberger als Führungspersönlichkeit mit Erfahrung schätzt. „Eine Aufbruchstimmung, so wie sie der FCK erlebt, nachdem er dem Tod von der Schippe gesprungen ist, fehlt uns noch", verdeutlicht Seeberger im RHEINPFALZ-Gespräch. Ausgelöst werden dürfte die durch das neue Stadion, den neuen Tivoli, der im Sommer 2009 in Nachbarschaft zu bisherigen Traditionsspielstätte eingeweiht werden wird.
Am liebsten in der Bundesliga - aber den Druck, das nun schaffen zu müssen, will der Trainer nicht erzeugen. Andererseits sieht er, dass sich in der Liga keine Über-Mannschaften bewegen. „Die Liga ist nicht so stark wie im letzten Jahr", glaubt Seeberger. Der 43-Jährige sieht ein breites Feld von Aufstiegskandidaten.
Einen Glücksgriff tat der Aachener Trainer zuletzt mit der Nominierung von Patrick Milchraum in der Startelf: drei Einsätze, drei Tore, drei Torvorlagen.
„Es ist nie einfach, wenn in einem Verein eine Ära zu Ende geht, die ihn geprägt hat. Da gibt es dann natürlich Störfeuer", sagt der Coach mit Blick auf die Trennung von Sportdirektor Jörg Schmadtke.
Quelle : Die Rheinpfalz