ZitatAlles anzeigenVorstandsvorsitzender Stefan Kuntz blickt bei der Jahreshauptversammlung des 1. FC Kaiserslautern auf sein bisheriges Wirken an der Vereinsspitze zurück. Die Lichtgestalt bringt viel Bewegung in den Saal und kommt wie immer prima an.
Von Steffen Gall
Der erste laute Applaus schallte bereits zehn Minuten vor Beginn der Jahreshauptversammlung durch die Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions. Als Mannschaft und Trainerteam des 1. FC Kaiserslautern ihre Plätze einnahmen, durften sie sich über einen ungemein freundlichen Empfang freuen.
Als der scheidende Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Buchholz die Kicker kurz danach offiziell begrüßte, nahm die Lautstärke des Klatschens erheblich zu. Aber dies war alles gar nichts gegen das, was Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz noch etwas später aus den rund 930 anwesenden Mitgliedern herauskitzelte. Nachdrücklich lobte er Cheftrainer Milan Sasic für dessen Arbeit im Endspurt der vergangenen Saison. „Ihm ist es zu verdanken und natürlich den Spielern, dass der FCK noch lebt. Dafür gebührt ihnen ein Riesenapplaus!" Und den gab es: Der Saal stand nahezu geschlossen auf und spendete rhythmischen Beifall in Richtung Sasic und Co. Es folgte ein Video, das die sensationelle Rettung und den tollen Start in die neue Spielzeit sehr emotional und mit Musik unterlegt in Szene setzte. Und danach: nochmals alles auf die Beine, nochmals lautstarker Applaus.
Ein Bonbon hob sich Kuntz für den Schluss seiner Rede auf: Er überraschte Mitglieder und Mannschaft mit der Ankündigung, dass der FC Bayern München im Januar im Fritz-Walter-Stadion ein Freundschaftsspiel gegen den FCK bestreiten wird. Was dann folgte? Natürlich: aufstehen, applaudieren.
Die Lichtfigur Kuntz kam mal wieder prima an. Der frühere Torjäger hat noch immer die richtigen Worte gewählt, seit er in der Verantwortung steht. Beim Rückblick auf sein Wirken seit April 2008 sagte er: „Die letzten acht Monate: Mann, was waren das für acht Monate. Ich habe schon ruhigere Zeiten erlebt!" Aber dank des Happyends am 18. Mai, als der FCK gegen Köln den Verbleib in Liga zwei unter Dach und Fach brachte, blickt der Vorstandschef gerne zurück. „Niemand vergisst das Spiel gegen Köln, niemand vergisst die Kulisse. 50.000 im Stadion, 6000 auf dem Stiftsplatz. Und niemand vergisst die, die an diesem Tag auf dem Friedhof waren - am Grab von Fritz-Walter", fasste Kuntz zusammen.
Der „Ober-Teufel" schickte viele Dankeschöns an viele Adressen, an alle, die geholfen haben, das „Herz der Pfalz" wiederzubeleben. An die Adresse der Stadtspitze sagte er: „Wir sind froh, dass wir mit der Stadt Kaiserslautern einen sehr, sehr guten Partner gefunden haben." Und in Richtung der Mitglieder - Stand gestern: 13.303 - wollte Kuntz „ein persönliches Wort" loswerden: „Sie haben mir sehr viel Vertrauen entgegengebracht. Und Ihr Vertrauen - das ist meine Triebfeder. Dafür: vielen Dank!" Und wieder stand der Saal.
Natürlich war nicht alles eitel Sonnenschein. Das ließen die Zahlen gar nicht zu: Mit einem Verlust von 1,777 Millionen Euro schloss der FCK das zurückliegende Geschäftsjahr ab. „Die sportlichen und finanziellen Entwicklungen hängen eng zusammen", erklärte Finanz-Vorstand Johannes Ohlinger.
Aber Kuntz versprach, alles zu tun, um „die Marke FCK zu stärken". Und jeder soll wissen, für was der FCK stehe: Anstand, Respekt, Offenheit, Vertrauen, Demut im richtigen Moment, Stolz, Ehrgeiz, Leidenschaft. Einwurf, Politik, Sport
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.283
Datum: Donnerstag, den 04. Dezember 2008
Seite: Nr.17
"Deep-Link"-Referenznummer: '4391552'
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