ZitatAlles anzeigenDuisburgs Trainer Peter Neururer durfte letzte Woche zum ersten Mal seit seinem Amtsantritt richtig jubeln: Im Revierderby setzte sich der MSV souverän bei Rot-Weiß Oberhausen durch und siegte mit 3:0 - der erste "Dreier" für die Meidericher seit sechs Spielen. Damit haben die "Zebras" nun eine völlig ausgeglichene Bilanz: 5 Siege, 5 Niederlagen und 5 Unentschieden.
Neururer blieb nach dem Erfolg in Oberhausen jedoch eher zurückhaltend und sprach von einem Pflichtsieg, mit dem Hintergedanken, erst nach "Oben" schielen zu wollen, wenn gegen den FCK ein weiterer Sieg gelänge. Aktuell steht der MSV sieben Punkte hinter den Pfälzern und damit hinter den Aufstiegsplätzen - die "Zebras" würden also bei einem Erfolg bis auf vier Zähler an den FCK heranrücken, gleichzeitig hätten sie natürlich bei einer Niederlage zehn Punkte Rückstand und man müsste schon eine Serie in der Rückrunde starten, um noch ein Wörtchen mitzureden im Aufstiegsrennen.
Beim FCK bleibt man trotz des hervorragenden Tabellenplatzes weiter gelassen und der Linie treu, von Spiel zu Spiel zu denken. Trainer Milan Sasic möchte die Negativserie auf Gegners Platz endlich beendet sehen und ist davon überzeugt, dass seine Spieler das genauso sehen: "Wir wollen auswärts endlich punkten - die Jungs sehen das genauso, kein Einziger denkt anders", so der Fußball-Lehrer am Freitagnachmittag.
Dass es trotz einer etwas mageren Punkteausbeute in den letzten Wochen, die Vorrunde für den FCK bisher hervorragend gelaufen ist, beweisen folgende Zahlenspiele: Gewinnen die "Roten Teufel" in Duisburg, hätte man 30 Punkte und damit doppelt so viele wie in der kompletten Hinrunde der Vorsaison. Gewinnen die Pfälzer gar die letzten beiden Spiele, wären es 33 Zähler und damit genauso viele wie in der Hinrunde 96/97, als man unter Otto Rehhagel souverän durch die 2. Liga marschierte - aber soweit ist es selbstverständlich noch nicht. Die beiden letzten Partien haben es in sich - Duisburg und Freiburg werden nicht gewillt sein, dem FCK etwas zu schenken.
Nichtsdestotrotz: Positiv stimmt die beim FCK hervorragend funktionierende Offensive. Das Sturmduo Lakic/Jendrisek hat zusammen 16 Treffer erzielt, nur Reisinger und Allagui von der SpVgg Greuther Fürth kommen an diese Quote heran. Besonders Srdjan Lakic hat aktuell einen Lauf - in den letzten acht Spielen erzielte der Landsmann von Trainer Milan Sasic acht Tore, darunter waren drei Doppelpacks. "Laki" ist also immer für einen Treffer gut.
Coach Sasic weiß, wie ein Erfolg in Duisburg gelingen kann: "Der beste Weg ist, dass hinten die Null steht - eine Mannschaft, die oben bleiben will - und das wollen wir - muss in der Lage sein, auf fremdem Platz auch einmal zu Null zu spielen." Der Kroate muss Florian Dick ersetzen, der gegen Alemannia Aachen die "fünfte Gelbe" kassiert hat. Für ihn könnte Sascha Kotysch in die Startelf rücken, Anel Dzaka lag zuletzt wegen einer Grippe flach, konnte aber am Freitag wieder mit der Mannschaft trainieren - für ihn sieht es also recht gut aus. Auch sonst sind alle Mann, bis auf die länger ausfallenden Laurentiu Reghecampf und Tobias Sippel, an Bord.
Natürlich gab es wie immer vor dem Spiel ein Pressegespräch, bei dem diesmal neben Milan Sasic die beiden Profis Manuel Hornig und Sascha Kotysch in den Presseraum kamen, um sich den Fragen der Medienvertreter zu stellen. Hier ein kleiner Auszug aus den Gesprächen mit den beiden Defensivspezialisten:
Sascha, wenn man als junger Spieler wie du es bist weg vom Team kommt - sei es durch Verletzungen, Sperren oder Fehler oder einfach unglückliche Situationen... wie empfindet man das, wenn man aus der "zweiten Reihe" neu angreifen muss?
Sascha Kotysch:
Das war natürlich eine neue Situation für mich, ich war es gewohnt zu spielen. Aber ich denke es gehört im Fußball dazu, dass man solche Rückschläge verarbeiten muss. Man muss sich aus der Situation wieder herausarbeiten, das ist mir jetzt ganz gut gelungen. Ich versuche, im Training alles zu geben um mich anzubieten - schauen wir mal was kommt.
Manuel, wenn man von Kickers Offenbach zum FCK II kommt und ist dann plötzlich im Profikader, dann muss ja irgendetwas passiert sein... hast Du dir das erhofft als Du hierher gekommen bist, dass du zur ersten Mannschaft stoßen könntest?
Manuel Hornig:
Nein, eigentlich nicht. Ich hatte in der letzten Rückrunde Pech, war vier Monate verletzt. Dann hat natürlich auch das Selbstvertrauen gefehlt, was natürlich falsch ist - aber ich habe daraus gelernt. Ich hatte schon ein Studium in Mainz begonnen damals, dass ich auch zu Ende führen wollte. Dann hat mich Frank Lelle angesprochen, ob ich es mir vorstellen könnte, ein Führungsspieler in der zweiten Mannschaft beim FCK zu werden und dabei mein Studium zu beenden. Da ich ja auch aus der Gegend komme, fand ich die Idee gut. Das war der ursprüngliche Plan. Dann kam eines zum anderen und ich war bei den Profis. Darüber bin ich natürlich sehr glücklich, aber wirklich spekuliert habe ich darauf nicht.
Alle drei Pressegespräche sind jetzt zu sehen auf: http://www.fck-tv.de
Quelle : 1. FCK