ZitatAlles anzeigenFussball: „Rote Teufel" erarbeiten ohne Kapitän Bellinghausen hoch verdientes 0:0 beim MSV Duisburg
DUISBURG (osp/zkk). Der Auswärtsfluch ist halbwegs besiegt: Nach vier Auswärtsschlappen in Serie erarbeitete sich der 1. FC Kaiserslautern ein hoch verdientes 0:0 beim MSV Duisburg. Mit 28 Punkten sind die „Roten Teufel" nun Dritter in Liga zwei.
Nach einer ersten Halbzeit, in der nie erkennbar war, dass hier ein Zweitliga-Spitzenspiel ausgerufen war, war der FCK am Ende nahe am dritten Auswärtssieg. Den verhinderte die Torlatte. Zum 14. Male in dieser Runde trafen die „Roten Teufel" Aluminium. Pechvogel diesmal: Anel Dzaka.
Die Lauterer Wunschformation war geplatzt: Axel Bellinghausen, der ideale „Giftnickel", um Cedrick Makiadi auszubremsen, musste wegen einer Adduktorenverletzung durch Dragan Paljic ersetzt werden. Da auch der stellvertretende Kapitän Tobias Sippel verletzt fehlte, trug Martin Amedick die Spielführerbinde. Er räumte gut ab, organisierte die Defensive vorbildlich.
Das Spiel in den ersten 45 Minuten - eine fußballerische Grausamkeit auf ausgedünntem Grün. Bezeichnend: keine Chance auf beiden Seiten, der erste Torschuss Kouemahas datierte aus der 40. Minute und landete in den Armen Robles".
Der FCK hatte mit der neuformierten Vierer-Abwehrkette einige Male Probleme, als die auf den Flügeln wechselnden Olcay Sahan und Cedrick Makiadi die Rollen tauschten. Da wurde anfangs erkennbar, dass Manuel Hornig eine neue Position bekleidete. Nach der Pause aber war der Blondschopf ganz stark, erstklassig, wie er in der 63. Minute gegen MSV-Kapitän Ivica Grlic rettete.
FCK-Trainer Milan Sasic hatte seine Elf defensiver ausgerichtet. Die Balleroberung gelang, aber Spielaufbau fand vor der Pause nicht statt. Dzaka, über die linke Außenbahn kommend, eröffnete in der 12. Minute den Fehlerreigen. Bis zur Halbzeit leistete er sich fünf Fehlpässe. So war"s ein Leichtes für die Abwehr des MSV, Srdjan Lakic und den rochierenden Erik Jendrisek zu kontrollieren. Jendrisek hatte überdies in der 8. Minute den besser postierten Paljic egoistisch übersehen, drei Minuten später Zaudermann gespielt, statt abzufackeln. „Weil Axel ausgefallen ist, musste ich kurzfristig auf die linke Seite. Das war ungewohnt", erklärte Dzaka die Mängel.
Die zweite Halbzeit sah einen besseren FCK - vor allem dank des nun wie verwandelt spielenden Dzaka. Er sorgte im Zusammenspiel mit dem agilen Ex-Duisburger Alexander Bugera für Betrieb über die linke Seite und verbuchte vier der fünf Lauterer Chancen. „Wir haben uns richtig ins Spiel gekämpft und hatten am Schluss genug Chancen zum Sieg, aber kein Glück", sagte Bugera. In der 58. und 60. Minute zwang Dzaka MSV-Torhüter Starke zu zwei Faustparaden. In der 71. Minute vermochte Starke den Ball nach Dzakas Schuss nicht festzuhalten, sechs Minuten vor dem Ende setzte Dzaka einen Freistoß ans Lattenkreuz. In der 90. Minute aber hätte der eingewechselte Josh Simpson das „goldene" Tor schießen müssen - er scheiterte am starken Starke. Sascha Kotysch, der sich gut einfügte, hatte Grlic gestoppt, den Konter eingeleitet, Lakic leitete weiter, Simpson tauchte allein vor dem MSV-Tor auf und ärgerte sich später sehr über sich selbst.
Die vergebene Chance hätte sich beinahe gerächt, doch Luis Robles reagierte bei der dritten und letzten Möglichkeit der „Zebras" gegen Dorge Kouemaha fantastisch. „Die Freude, die Negativserie gestoppt zu haben überwiegt", mochte FCK-Trainer Milan Sasic dem am Ende verschenkten Sieg nicht nachtrauern. MSV-Coach Peter Neururer: „Der Kelch ist am Ende an uns vorüber gegangen. Aber das Spiel hatte auch keinen Sieger verdient."
So spielten sie
MSV Duisburg: Starke - Willi (87. Adler), Brzenska, Bodzek, Veigneau - Grlic, Tararache - Makiadi, Maicon (55. Christ), Sahan (83. Ede) - Kouemaha
1. FC Kaiserslautern: Robles - Hornig, Ouattara, Amedick, Bugera - Kotysch - Paljic (77. Sam), Demai, Dzaka - Lakic (90. + 2 Hesse), Jendrisek (80. Simpson)
Gelbe Karten: Bodzek (3), Kouemaha (2), Maicon - Ouattara (5/3), Demai (5), Dzaka (3), Kotysch - Beste Spieler: Starke, Bodzek - Amedick, Dzaka, Bugera - Zuschauer: 17.135 - Schiedsrichter: Henschel (Braunschweig).
Quelle : Die Rheinpfalz